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Zur Geschichte
von Tauberschallbach - seit 1972 ein Ortsteil von Feuchtwangen
von
Hans
Ebert
Wie alt ist Tauberschallbach, wer hat es gegründet, die Wälder gerodet und die ersten Häuser gebaut? Diese Frage kann - wie auch nicht anders zu erwarten - anhand der Archivalien nicht beantwortet werden. Die Archivalien gestatten aber die Rekonstruktion der Grundstücksverhältnisse bis ins 15. Jahrhundert. Die Kenntnis dieser Verhältnisse bildet die Grundlage, um auf die oben gestellten Frage eine Antwort zu finden.
Vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Kern auf zwei Ebenen: Zum einen mit den Hofbesitzern und deren Familienverhältnissen und zum anderen mit der Geschichte der einzelnen Grundstücke innerhalb der Ortsflur.
Es kann nicht der Anspruch auf eine umfassende Darstellung der Geschichte von Tauberschallbach erhoben werden; dazu wären genauere Beschreibungen der neueren Geschichte, der des Schulwesens und der Vereinstätigkeiten unerläßlich.
Am 28. August 1993 hatte die Arbeitsgemeinschaft für Heimatgeschichte zu einem heimatgeschichtlichen Rundgang um Tauberschallbach eingeladen, an dem über 30 Personen, darunter viele Ortsansässige, teilgenommen haben. Bei herrlichem Wetter war es für die Teilnehmer ein Vergnügen, durch eine weitgehend intakte Natur zu wandern und über die jahrhundertelange Historie dieser Kulturlandschaft einige Informationen zu erhalten.
Mein besonderer Dank für die Unterstützung gilt den Mitarbeitern der Arbeitsgemeinschaft für Heimatgeschichte in Feuchtwangen, Herrn Dr. Mühling, Herrn Uhlich, Herrn Weiß und Herrn Wünschenmeyer. Sie haben zum Verständnis der allgemeinen und der örtlichen Geschichte viel beigetragen. Ferner gilt mein Dank den Ortsbewohnern von Tauberschallbach. Sie zeigen ein großes Interesse an der Geschichte ihres Ortes und der Anwesen. Ihnen ist auch zu danken, daß sie die Fortführung der Hofbesitzer bis in die Gegenwart ermöglichten, wozu sie nach den aktuellen Datenschutzbestimmungen eigentlich nicht verpflichtet gewesen wären.
Zuerst wird erklärt, welche Vorgehensweise bei der Forschung angewandt wurde. Nach der Beschreibung der benützten Archivalien und der Lage des Ortes wird der Versuch unternommen, den Ortsnamen zu entschlüsseln. Ferner werden die Besitzverhältnisse des 15. Jahrhunderts dargelegt, sie bilden die Basis für die Theorie über die Frühgeschichte.
In Form einer Zeittafel folgt ein kurzer Abriß der Ortsgeschichte.
Im Hauptabschnitt wird schließlich
die Beschreibung der einzelen Anwesen in der Reihenfolge ihrer Hausnummern
vorgenommen.
Anwesen
in Tauberschallbach 1997
mit Flurnummern und
Hausnummern (eingekreist)
Maßstab: 1:5.000
Zeichnung: Hans Ebert 1997
Lage des Anwesens
Gebäude
Herkunft des Hausnamens
Besitzer mit ihren Lebensdaten 1
Links neben dem Namen ist das Datum der Übernahme angegeben. Steht die Jahreszahl in Klammern, ist dies das Jahr der ersten Nennung, da das Übernahmedatum nicht bekannt ist. Bei der Herkunft der Personen wurde, soweit möglich, auch die Hausnummer mit angegeben, sie wird in den Angaben vor der Einführung derselben (1806) in Klammern gesetzt. Die Hausnummern bei den Orten Steinbach und Vorderbreitenthann beziehen sich auf die ursprünglichen Hausnummern und nicht auf die erst in jüngster Zeit vergebenen neuen Nummern. |
Als
Anhang werden zu den einzelnen Anwesen Auszüge aus folgenden Archivalien
wiedergegeben:
Rechnungen des Amtes im
Chorherrenstift Feuchtwangen von 1468 bis etwa 1490. 2
Eine Aufstellung der Abgaben an das Chorherrenstift Feuchtwangen und an dessen Benefizien als Grundherren bis zum Jahr 1565. 3 Salbuch Stiftes Feuchtwangen von 1563. Es wurde die sehr zuverlässige Abschrift vom Jahr 1800 benützt. 4 Die Eintragungen zu den damaligen Anwesen werden ungekürzt in modernisierter Form wiedergegeben. Zum leichteren Verständnis werden die im 19. Jahrhundert eingeführten Flurnummern (FN) und Hausnummern in Klammern mit angegeben. Dieses Salbuch hat für jedes Anwesen folgendes zum Inhalt: Name des Besitzers (am Rand wurden spätere Besitzer nachgetragen), zu leistende Abgaben und die Dienste für den vom Chorherrenstift Feuchtwangen in Eigenregie betriebenen Bauern- und Schafhof in Metzlesberg. 5 Sodann wird die Hofstelle mit den Gärten beschrieben, und schließlich werden die einzelnen zum Anwesen gehörigen Grundstücke mit Größe, Lage und den Angrenzern aufgeführt. Als nächste Rubrik folgt bei den zum Kastenamt 6 gehörigen Anwesen ein Auszug aus dem Kataster von 1721, 7 bei dem unvogtbaren Anwesen (Haus Nr. 1) ein Auszug aus dem Steuerkataster von 1712, 8 in denen eine Beschreibung der Gebäude, die summarische Auflistung der Flächen und Abgaben und schließlich der Viehbestand angegeben werden. Als letzter Abschnitt folgt ein Auszug aus dem Grundsteuerkataster der Gemeinde Vorderbreitenthann von 1834. 9 Die in diesem Kataster angegebenen Plannummern sind heute noch verbindlich.Die Unterteilung der Gesamtanwesen in einzelne Grundstücksgruppen (Litera) zeigt die unterschiedliche Herkunft der Grundstücke. Schon aufgrund dieser Untergliederung ist es möglich, die Grundstücksverhältnisse zurück bis in die Zeit vor dem 30jährigen Krieg (1618 - 1648) zu rekonstruieren. Bei jeder Litera wird angegeben, wie sie vom Besitzer übernommen wurde, welcher Grundherrschaft sie unterstellt ist und für welche früheren Naturalleistungen Abgaben zu leisten sind. |