Band 5
Inhaltsverzeichnis
 <<  blättern  >>
Zur Geschichte von Tauberschallbach ... >>

Versuchte Deutung des Ortsnamens:

Besonderes Interesse kommt dem Ortsnamen zu. Um Feuchtwangen enden die Namen von vier Orten mit „Schallbach". Jeweils zwei davon liegen benachbart: einmal Tauber- und Rißmannschallbach, zum anderen Koppen- und Herrnschallbach. Im Volksmund nennen die Bewohner aus diesen Orten ihren Wohnort lediglich „Schallbach" ohne die Zusatzbezeichnung. Die früheste Erwähnung findet „Schallbach" in der Würzburger Urkunde von 1287. Der Ritter „Rudegerus de Schalbach" tritt als Zeuge auf. Dieser Ritter herrschte wahrscheinlich über ein Gebiet, in dem die vier „Schallbach" liegen und das sich mit dem Einzugsgebiet der Bachläufe des Schönbaches, Wüstenbaches und Aichabaches deckt. Der alte Name dieser Bachläufe dürfte „Schallbach" gewesen sein. Beim ersten Teil des Namens liegt nahe, daß es sich um einen Namen (Tauber, Rißmann, Kopp) oder den Sitz des Ritters („Herren"-Sitz) handelt. Sehr bemerkenswert ist die Nennung eines „Cunradus dictus Tauber de Schalbach" in einer Würzburger Urkunde vom Jahr 1313. Der Name „Schallbach" tritt auch als Familienname auf. In einer Urkunde vom Jahr 1363 tritt „Heintze Schalbach" als Zeuge auf. 15 In einer Urkunde des Stifts Feuchtwangen vom Jahr 1400 16 wird ein Vikarier „Conratus Schalbach" im Stift Feuchtwangen genannt. Der Feuchtwanger Dekan Frieß vermutet sogar, daß sich die Herren von Feuchtwangen vorher von „Schallbach" geschrieben haben. 17


15) Hörber: Die Urkunden  der Stadt Feuchtwangen. U 15 S. 26.
16) Hörber und Bruckner: Die Urkunden des Stiftes Feuchtwangen. U 91 S. 69.
17) Staatsarchiv Nürnberg: Repertorium 165a, Nr. 535. Frieß M. Johann: Beschreibung des Stiftes Feuchtwangen. 1735 Kapitel VII, § 5.
Erstellt: 8.3.1998 - letzte Änderung am 2.2.2000 durch Hans Ebert
<<  blättern  >>