RAMISCH - Landkreis Feuchtwangen ...
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Herrieden - Übersicht

Kath. Nebenkirche Unserer Lieben Frau.
 
Baugeschichte: Eine Maria geweihte, angeblich von Karl dem Großen errichtete "Krypta" wurde 1474 auf neuen Fundamenten in veränderter Form durch den Kanoniker Thomas Flach neu aufgeführt, brannte 1490 ab und wurde durch denselben Stifter 1493 in der heutigen Form wiederaufgebaut. Unbekannt ist, wann die eigentliche Krypta durch das oberirdische Gebäude endgültig abgelöst wurde. 1700 -1702 neue Altäre. 1703 Dachreiter, 1705 geschnitzte Holzdecke, 1714 Innenrestaurierung. Nach der Säkularisation wurde die Kirche 1805 verkauft und gelangte 1872 durch Schenkung an die Pfarrgemeinde. Sie wurde durchgreifend 1897 und 1947 renoviert.
 
Baubeschreibung: Nördlich, nicht ganz parallel zur Stiftskirche gelegen. Von dieser durch einen leider im vorigen Jahrhundert mit einer Scheune verbauten Platz getrennt. Gehörte möglicherweise ursprünglich zum Gelände der Klosteranlage. Eingezogener, einjochiger, mit Dopelkehlrippen netzgewölbter Chor mit 3/8 Schluß. In den östlichen Ecken mit dreiviertelrunde Wanddienste auf hohen Sockeln. Im Chorjoch laufen die Rippen teils auf kleine Kehlkonsolen, teils an die Wand. Spitzbogenfenster mit tief gekehltem Gewände und zweiteiligem Maßwerk. Beidseitig tief gefaster, eingezogener spitzer Chorbogen. Langhaussaal mit Flachdecke über Hohlkehle. In den Längswänden drei Fensterachsen mit spitzbogigen Maßwerkfenstern. Beidseitig etwas westlich der Mittelachse stichbogige Türgewände. An der Westseite Holzempore von 1897. - Außen: Geschrägter umlaufender Sockel. Pilasterportalrahmung mit verkröpftem Segmentgiebel. In der Chorostwand hochgelege Ädikulanische mit ionischer Pilasterrahmung und verkröpftem Segmentgiebel. Profiliert umlaufendes Traufgesims. Eigenes, östlich dreifach abgewalmtes Satteldach. Darin Ädikulagruppe mit ähnlicher Instrumentierung wie an der daruntergelegenen Nische. Oben und seitlich Steinbüsten von Heiligen mit Metallstrahlnimben. Am Langhaus Satteldach. An dessen Ostseite achtseitiger gezimmerter, blechbeschlagener Dachreiter (von 1703) mit Sockel, umlaufendem profiliertem Sockelgesims, geknickten Ecklisenen, rundbogigen Schallöffnungen mit Kämpfer- und Keilsteinen, Gesims, Traufgesims und Zwiebelhaube mit Pyramidenaufsatz, Kugel und Kreuz. - Baumaterial: Hausteinquadern mit moderner, um Fenster und Kanten verzahnt umlaufender Schlämme. Innenputz.
 
Geschnitzte Holzdecke: Von 1705. Rechteckig bzw. rund gefelderte Decke. Als Rahmung geschnitzte Laub- und Fruchtkränze auf Eierstableisten. In den Feldern Muscheln, Akanthusranken und Cherubsköpfe, Malereien (s. u.). In Holz übersetzte Stukkatur mit erneuerter Fassung.
 
Deckengemälde: I. In den Gewölbezwickeln des Chores Taube des Hl. Geistes, Verklärung Christi, Auferstehung Christi, Mariä Himmelfahrt, Mariä Krönung. Wohl erst zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. überarbeitet. - 2. Ölbilder an der Langhausdecke s. u.
 
Hochaltar von 1897. Neugotischer Flügelaltar.
 
Seitenaltäre 1897. Neugotisch.
 
Orgel 1872.
 
Beichtstuhl wie in der Stiftskirche, s. o.
 
Chorstühle 1897.
 
Laiengestühl: Z. T. mit geschnitzten Docken aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, z. T. mit Zwischenwangen des spätgotischen Chorgestühls der Stiftskirche als Docken.
 
Holzfiguren: 1. Pietà, Hochrelief, zweite Hälfte 16. Jh. Neu gefaßt. - 2. Kruzifix 16./17. Jh. Gefaßt. - 3. Statuette des Auferstandenen, frühes 18. Jh., gefaßt.
 
Gemälde: I. Ölbilder an der Langhausdecke; 1705. Zentrales, längsovales Bild Mariens in der Engelsglorie. Vier Tondi in den Eckfeldern: Mariä Opferung, Mariä Verkündigung, Darbringung Christi im Tempel, Abschied Jesu von Maria und Josef. - II. Zehn hochovale nicht gleich große Bilder mit den Geheimnissen des schmerzhaften und freudenreichen Rosenkranzes. Zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
 
Glasgemälde: 1897.
 
Epitaphien: 1. Außen neben dem Portal. Kantor und Scholastikus Johannes M. ... (?). Mit Sandsteinrelief der Verkündigung. Bezeichnet 1512. - 2. Innen. Lorentz Albrecht, Propstamtmann und Stadtvogt, + 1595 und seine beiden Frauen Anna, + 1574 und Apollonia, + 16o6. Ädikularetabel aus Kalkstein mit Relief der Dreifaltigkeit und Adoranten. - 3. Kapitelherr Sebastian Strobl, + 1567. Steinrelief der Geißelung Christi mit Adoranten.
 
Ewiglichtampel: Versilberte, klassizistische Treibarbeit vom Ende des 18. Jahrhunderts.
 
 
Ev.-luth. Filialkirche.
 
Chorturmbau mit flach gedecktem Langhaus. Erbaut 1951.
 
Stadtbefestigung.
 
Geschichte und Baugeschichte: Bis zum 13. Jahrhundert ist über die Stadt Herrieden nichts bekannt. 1238 wurde von den Bürgern ein vom Stiftspropst erlassenes Weistum beschworen, das die Einrichtung eines ständigen Marktes überliefert. Wahrscheinlich waren auch bereits Mauern vorhanden. 1289 wird Herrieden erstmals als Stadt erwähnt. Nach der Zerstörung durch Kaiser Ludwig den Bayern 1315 wurden Mauern und Türme geschleift und erst 1340/44 durch den Eichstätter Bischof Heinrich V. aus den Steinen des abgebrochenen Schlosses Reichenau neu errichtet. Weitere Bauarbeiten erfolgten unter Bischof Wilhelm von Reichenau, wohl nach dem Stadtbrand von 1490. Eine von M. Pedetti 1762 gezeichnete Stadtansicht (im Besitz der Stadtgemeinde) zeigt den intakten Mauerring. Teilweise Demolierung und allmählicher Verfall seit 1839.
 
Baubeschreibung:
STORCHENTOR: Von den beiden Toren, dem oberen und dem unteren, steht nur noch das letztere an der Altmühlbrücke. Tonnengewölbte Durchfahrt mit flußseitigem stichbogigem Unterzug. Stadtseitig angelehnte, etwas niedrigere Spitzbogentonne. Eingezogene, spitzbogige Toröffnung. In der Durchfahrt schmale, mannshohe Rechtecknische, zwei bemalte Holztafeln: 1. Christus fällt unter dem Kreuz. Bezeichnet: Simon Beckler in Leibelbach 1725. - 2. Hl. Deocar, wohl gleichzeitig. An der Flußseite Sandsteinwappenrelief des Bischofs Wilhelm von Reichenau, wohl nach 1490. Unter dem steilen Walmdach unregelmäßige Stichbogenfenster. Flußseits im Dach von der Mauerkrone hochgezogene Aufzuggaupe mit Zwerchsatteldach. An der Westseite Abtritterker. Buckelquadern. Gegen das Dach zu verputztes Bruchsteingemäuer. Das Obergeschoß ist bewohnt.
 
FRONVESTE: ehemaliger Stadtturm mit Gefängnis an der Nordseite der Stadt (Privatbesitz). Viergeschossiges Giebelgebäude mit halbrundem Abschluß. über der Rundung abgewalmtes Satteldach. Unregelmäßige Fensterachsen. Nach außen in den zwei obersten Geschossen Stichbogenfenster mit genutetem Sturz. Wappenrelief des Eichstätter Bischofs Johannes II. Freiherr von Heideck (1415 - 29). Mauerwerk beidseits verputzt. Hausteinrahmen gefärbelt.
 
STADTMAUER: Beinahe lückenlos, doch nirgends mehr mit der ursprünglichen Verdachung erhalten. Fast durchwegs von einer Seite entweder verbaut oder durch angrenzende eingezäunte Grundstücke öffentlich nicht zugänglich. Unverputztes Bruchsteinmauerwerk.
 
Der STADTGRABEN ist an der Nordostseite am ehemaligen Schloß ein Stück weit wohl teilweise aufgefüllt - als Privatgarten erhalten.
 
Ehemaliges Schloß.
 
Baugeschichte: 1122 werden Burg und Schloß in Herrieden erstmals genannt. Sie wurden wahrscheinlich mit der Stadt 1316 durch Kaiser Ludwig den Bayern geschleift und 1340/44 vom Bischof von Eichstätt neu errichtet. 1412 ließ Bischof Friedrich IV. das Schloß neu befestigen. 1490 brannte es mitsamt der Brücke ab, wurde jedoch von Bischof Gabriel von Eyb 1508 - 10 wiederaufgebaut. Weitere Baumaßnahmen 1686, 1717. Seit der Säkularisation in Privatbesitz (Brauerei). Renovierung 1811 - 14. 1877/78 Brand und Wiederaufbau des Hauptgebäudes. 1907 Einsturz des Bergfrits. Renovierung des Hauptgebäudes 1952.
 
Baubeschreibung: Die an der Südostseite der Stadt gelegene, ehemalige fürstbischöfliche Veste ist in den Mauerring der Stadt einbezogen, gegen diese jedoch durch einen eigenen halbkreisförmigen Graben abgesichert. Umfangreiche STÜTZMAUERN. Teilweise verschüttete Bogenbrücke. Das an der Außenmauer gelegene HAUPTGEBÄUDE ist mehrfach, vor allem nach dem Brand von 1877 eingreifend verändert worden. Nach der Stadtansicht von 1767 hatte es zwei steile Treppengiebel und Satteldach. Von Interesse vor allem ein im Erdgeschoß gelegenes, zweischiffiges, dreijochiges Kreuzgratgewölbe auf Pfeilern. Darin hoher rechteckiger Hausteinbottich (Gerstenweiche) aus der Einrichtung der ehem. fürstbischöflichen Brauerei. Ecklisenen, sowie verkröpft umlaufender Sockel und Deckstein. Wappenrelief mit Inschrift: IO(hannes). ANTON(ius). D(ei). G(ratia). E(piscopus). E(istettensis). S(ancti). R(omani). I(mperi). P(rinceps). 1717 (Bischof Johann Anton Knebel von Katzenellenbogen 1704 - 25). An der Hauptfront des Hauses und der des angrenzenden Brauereitraktes eingelassene Wappenreliefs: 1. GABRIEL DEI GRACIA E(pisco)PVS EYSTET(e)N(sis) ME FIERI FECIT ANNO 1.50.8 (Bischof Gabriel von Eyb 1496 - 1535) - 2. IOHANNES EUCHARIUS I(mus) DEI GRATIA SAC(ri): ROM(ani): IMPERII. PRINCEPS. EPISCOPUS. EUSTETTENSIS 1686 (Bischof Johannes Eucharius Schenk von Castell 1685 - 97) - Neuere Restaurierungsinschriften.
 
TORTURM mit abgewalmtem Mansarddach, korbbogiger Durchfahrt und kleinen gewändeten Rechteckfenstern. Verputzt. Über der stadtseitigen Einfahrt Wppenrelief: Domkapitel Eichstätt, Bistum und Bischof Gabriel von Eyb. Bezeichnet MDX. Im Inneren des Torturmes an der ehemaligen Außenseite der Schloßmauer Sandsteinrelief mit hl. Abt (Deocar?), kniendem Bischof, den Wappen des Bistums Eichstätt, des Domkapitels und des Bischofs Friedrich IV., Graf von Öttingen (1383 - 1415). Umschrift: + anno. d(omi)ni . m.c.c.c.c. xii. rev(er)endiss/imos. i(n). xpo (= christo). pr (= pater). et. d(omi)n(u)s . d(omi)n(u)s. fridrlicus ep(iscopu)s. eyestet(e)n(sis). comes . de o/ tingen. hec. edificare. fecit. Um das Relief gekehrter Steinrahmen.
 
Auf der südlichen Mauerbastei achteckiger PAVILLON mit Mansarddach und Stichbogenfenstern. Beidseitig verputzt, mit Spuren ornamentaler Bemalung. Wohl aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts.
 
Im zugehörigen Stadtgraben einfaches klassizistisches GARTENHÄUSCHEN der Zeit um 1800.
 
Pfarrhaus: Zweite Hälfte 18. Jahrhundert. Sehr stattliches, zweigeschossiges Walmdachhaus von zehn zu drei Achsen. Genutete Eck- und Zwischenlisenen, Geschoßband, gerahmte Rechteckfenster. Die Mittellisene läuft bis in die zweiachsige lisenengefaßte Satteldachgaupe. In der dritten und achten Achse stichbogige Türen mit geschweifter, verkröpfter, auf Voluten sitzender Gesimsverdachung. Darüber im Obergeschoß Rundbogennischen. Darin Holzfiguren eines hl. Apostels (um 1700, gefaßt) und der Maria immaculata (zweite Hälfte 18. Jh., gefaßt). - Beidseits verputzt, innen z. T. einfach studiert. Im Ostzimmer des Obergeschosses studierte Muschelnische. - Klassizistische Treppengeländer aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs.
 
Mit Puttenallegorien bemalter Archivschrank. Ende des 18. Jhs.
 
"Alte Propstei" aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs. Zwischen Stifts- und Frauenkirche. Zwei gemauerte Geschosse 4 : 5 Achsen. Zweigeschossiger Fachwerkgiebel und Krüppelwalmdach. Innen z. T. noch geohrte Türrahmen.
 
Privathäuser.
 
Auch die nicht eigens aufgeführten Häuser im Altstadtbering sind für das Stadtbild von Bedeutung. Es sind fast durchwegs Giebelhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts. jede Veränderung bedarf sorgfältiger Erwägung, damit das Gesamtbild der Stadt nicht gestört wird.
 
MARKTPLATZ NR. 21. Spätes 18. Jahrhundert. An die Westfront der Frauenkirche angebautes zweigeschossiges Putzhaus von 5 : 5 Achsen mit Mansarddach. Im Erdgeschoß Stichbogenöffnungen. An der Südseite zwei Türrahmen mit Keilstein und zweiflügeligen klassizistischen Türen mit Oberlicht.
 
MARKTPLATZ NR. 23. Ehemaliger Kasten. Zweigeschossiges verdutztes Giebelhaus. Im 19. Jahrhundert eingreifend verändert. An der Giebelfront Kalksteinwappenrelief mit Inschrift: GABRIEL D(ei).G(ratia). E(pisco)PVS. EYSTETTEN(sis) ME FIERI FECIT ANNO MDXXIII. (Bischof Gabriel von Eyb 1496 - 1535.)
 
MARKTPLATZ NR. 22 1/2. Ehemaliges Rathaus. Einfaches, zweigeschossiges Giebelhaus zu drei Achsen mit langem Rückgebäude. Verputzt. Durch Ladeneinbau verändert. An der Giebelfront Kalksteinwappenrelief mit Inschrift: MARTINVS.DEI. GRATIA E(pisco)PVS EYST(etensis). HAS AEDES. A. BERNH(A)RDO ARZAT (Prae)POSITO HERRIDEN(si); IAM DIV INCEPT(as) CO(n)SVMAVIT. PVBLICOQ(ue); VSVI DEDICATVIT A(nn)o D(omi)NI MDLXVIII. Im Relief Steinmetzzeichen und Monogramm HHB. Über der seitlichen Toreinfahrt Inschrifttafel: ERBAUT 1752, ZUM RATHAUS EINGERICHTET 1835. (Bischof Martin von Schaumberg 156o - 90.)
 
MARKTPLATZ NR. 24. Gasthof zur Linde. Um 1700. Zweigeschossiger Putzbau mit vierachsiger Giebelfront. Zwei Giebelgeschosse mit stichbogigen Aufzugluken. Genutete Putzlisenen und breite glatte Geschoßbänder.
 
MARKTPLATZ NR. 28. Um 1700. Am Beginn der Höhlgasse. Zweigeschossiges, vierachsiges Putzhaus mit zwei Giebelgeschossen. Ecklisenen. Unteres Giebelgeschoß mit steilen Volutenlisenen. Dreiecksgiebel.
 
MARKTPLATZ NR. 41. 18. Jh. Eckhaus zur Vorderen Gasse. Zweigeschossiges Putzhaus von 6 : 6 Achsen. Giebel gegen den Platz. Im Erdgeschoß durch Ladeneinbau verändert.
 
MARKTPLATZ NR. 44. Eckhaus zur Vorderen Gasse. Gegenstück zu vorigem. Zweigeschossiges verdutztes Haus von 5 : 5 Achsen mit Mansarddach, 18. Jh. Durch Ladeneinbau verändert.
 
MARKTPLATZ NR. 73. Gasthaus zum Hirschen. Um 1700. Sehr stattlicher Putzbau in Traufstellung von zwei zu neun Achsen mit hohem (1962 etwas verkürztem) Satteldach. Gegen den Marktplatz hohes Rundbogenportal mit Sandsteinrahmung und doppelt gesprengtem Segmentgiebel. Darin Wappen des Fürstbischofs Johann Anton I. Knebel von Katzenellenbogen (1704 - 27).
 
HAUS NR. 2. Zigarrenfabrik, ehem. Finanzamt. Wohl von Jakob Engel. Im ersten Drittel des 18. Jhs. von G. Gabrieli mit Gliederungen versehen. - Veränderter dreigeschossiger Putzbau von 7 : 5 Achsen. Satteldach. Steiler Giebel. Ecklisenen, Geschoßbänder. Stichbogiges Sandsteinportal mit tropfenbesetzter Verkröpfung und Putzbandsegmentbogengiebel.
 
HAUS NR. 12. Mitte 18. Jh. Zweigeschossiger Putzbau von 7 Frontachsen mit einachsigem, leicht vorgezogenem Mittelrisalit. Krüppelwalmdach. Putzbändergliederung, genutete Lisenen. An den Ecken vasenbesetzte Steinpfeiler.
 
HAUS NR. 18. 18./19. Jh. Gasthof zum Frühlingsgarten. Einfacher zweigeschossiger Putzbau mit westlich abgewalmtem Satteldach. Zusammen mit der überdachten Hofmauer und den Häusern Nr. 16 und 17 für den Platz hinter der Frauenkirche und damit für das Ortsbild von Bedeutung.
 
HAUS NR. 42 (Vordere Gasse). Fachwerkobergeschoß des 17./18. Jhs. mit profilierten Bundpfosten und Schwellbalken. Ehem. Giebelhaus, nach Brand 1909 in Traufhaus verwandelt. Hausmadonna, frühes 18. Jh. in erneuerter Muschelnische.
 
HAUS NR. 49 (Vordere Gasse). Zweigeschossig mit Muschelakroteren am Giebel und Eckputzlisenen. Um 1700.
 
HAUS NR. 61 (Vordere - Hintere Gasse). Neubau von 1910. An der Traufseite gefaßte Holzfigur einer schmerzhaften Maria. Zweite Hälfte 18. Jahrhundert.
 
HAUS NR. 100 (Fronveststraße). An der Hausecke in verglaster Nische gefaßte Marienfigur aus Holz. Um 1500.
 
HAUS NR. 101. Wohl 18. Jh. Gegen die Fronveststraße vorkragendes Fachwerkgiebelgeschoß.
 
HAUS NR. 130. Um 1800. Mit vierachsigem Fachwerkobergeschoß und Giebel.
 
HAUS NR. 139. Wohl nach 1804. Traufhaus mit zierlichem Mansardgiebel. Traufseitig auf die Stadtmauer gestützt.
 
HAUS NR. 142 (Vordere Gasse). An der Ecke gefaßte Holzfigur. Maria mit dem Kind. Um 1500.
 
HAUS NR. 153 (Vordere Gasse). Frühes 18. Jh. Zweigeschossiger Putzbau zu fünf Frontachsen. Dreigeschossiger, getreppter Volutengiebel mit Eckakroteren: Kugeln, Muscheln Sandsteinbüsten (wohl Christus, Maria und Josef).
 
HÄUSER NR. 202 - 205. Um 1800. An der Straße nach Neunstetten gelegene Reihe erdgeschossiger Häuser von 3 : 5 und 3 : 4 Achsen. je zwei unter gemeinsamem Mansarddach.
 
Flurkapellen.
 
DREIFALTIGKEITSKAPELLE: Zweite Hälfte 18. Jh. An der nördlichen Umgehungsstraße in der Nähe der Fronveste. Einfacher kleiner Putzbau mit stichbogiger Türe und abgewalmtem Satteldach über geschweiftem Giebel. Nischenartiger Altarraum. Kleines Retabel mit Wachsmadonna.
 
SIECHKAPELLE: Backsteinbau mit eingezogenem 5/8-Chor. 1887.
 
Bildstöcke.
 
1. SECHS STATIONSBILDSTÖCKE am Fußweg von der Stadt nach St. Martin. 18. Jahrhundert. Nischengehäuse. Vom Sockel durch kräftig profiliertes Steingesims getrennt. Rauh-Glattputzfelderung. Stichbogennische. Volutengiebel über ausladendem, profiliertem Traufgesims. Eisendoppelkreuz, Satteldach. Verputzter Backstein.
 
2. ÖLBERGGEHÄUSE im Garten des Anwesens Nr. 197 (in der Nähe der Martinskirche). Verputztet Ziegelbau. Bemalte Steingruppe Christi und der drei schlafenden jünger. Wohl zweite Hälfte 15. Jh. Das Gehäuse modern.
 
3. KAPELLENBILDSTOCK. 18. Jahrhundert. Etwa dreihundert Meter westlich der Siechkapelle an der Altmühl. Sockel, Karniesgesims, Rundbogennische, Karniesgesims, Volutengiebel, abgewalmtes Dach. Verputzt.
 
Mittelalterliches Steinkreuz. Nördlich der Fronveste unmittelbar östlich neben der Dreifaltigkeitskapelle. Sandstein.
 
Altmühlbrücke. Spätes 18. Jh. Dreibogige Steinbrücke mit beidseitig je zwei vorgemauerten spitzen, oben in eine halbrunde Kanzel übergeführten Wellenbrechern. In die Kanzeln ausbiegende Steinbrüstung. In den zwei Kanzeln der Westseite Steinsockel. Auf dem nördlichen Tonfigur des hl. Johannes Nepomuk (19. Jh.), am südlichen verwitterter Rocailledekor und moderne Nepomukfigur. An der Außenseite der nordöstlichen Kanzel eingehauene Jahreszahl 1771.


Erstellt am 27.3.1999 durch Hans Ebert
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