Band 5
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Haus Nummer 4

Ansicht des Hauses 1997 von Osten                                                  Foto: Hans Ebert 1997

Beschreibung und Lage des Anwesens (siehe unten)
Gebäude
Hausname
Die Besitzer des Anwesens
Auszüge aus Archivalien über dieses Anwesen

Beschreibung und Lage des Anwesens:

Das Anwesen liegt an der südlichen Seite der Ortsstraße östlich von Haus Nr. 2. Bei Betrachtung der Flurkonstellation fällt die Nachbarschaft der Grundstücke mit denen von Haus Nr. 2, besonders im Klingen- und Näßfeld, auf. Die Äcker waren - im Gegensatz zu denen von Haus Nr. 2 - zehentpflichtig. Das Anwesen ist schon vor 1470 durch die Zusammenlegung von zwei kleinen Anwesen entstanden, worauf in den Rechnungen des stiftischen Amtes des ausgehenden 15. Jahrhunderts ausdücklich hingewiesen wird. Das eine dieser kleinen Anwesen bestand aus Flächen, die vom Hof Nr. 2 abgetrennt worden waren, das andere aus Flächen aus dem Hof Nr. 5. Der in einer Urkunde von 1383 erwähnte Streit um einen Zehent von Tauberschallbach kann sich nur auf den Zehent von diesem Anwesens beziehen. Dieser Zehent wird später der sogenannte „Tauberschallbacher Zehent" genannt, im Gegensatz zu dem „Schweizer Zehent", der von den Anwesen Nr. 9 und 10 gereicht wurde.


Gebäude:

Das heutige Wohnhaus wurde im Jahr 1907 zusammen mit dem alten Stall erbaut. Im Jahr 1914 wurde die Scheune neu erbaut, der Querbau erfolgte 1939. 1955 wurde der Stall neu gebaut, 1962 und 1968 die Maschinenhalle; der neue Stall wurde im Jahr 1977 erbaut.


Ein Hausname ist nicht bekannt

Die Besitzer des Anwesens:
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaxaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa 
(1433)
Schul Linhart wird im Zehentregister genannt. 78
(1462)
Eitel Heinz wird im Zehentregister von 1462 bis 1468 genannt. 
1469
Schul Linhart wird in den Gültbüchern des stiftischen Amtes von 1484 - 1489 genannt und als „Heckemichels Schwager" bezeichnet. 
1489
Ernprechter Caspar kauft das Anwesen von Schullinhart um 32 Gulden und entrichtet hierfür 3 Gulden Handlohn. Er stirbt im Jahr 1506, danach übernimmt die Ehefrau, deren Name nicht bekannt ist, das Anwesen. 
1510
Kobolt Matthes übernimmt das Anwesen von „ernbrecht" und entrichtet hierfür 4 Gulden für Hauptrecht und 3 Gulden für Handlohn. Er ist wahrscheinlich im Jahr 1510 gestorben; die Witwe, die nicht namentlich genannt ist, übernimmt daraufhin das Anwesen, entrichtet Handlohn und verkauft es gleich wieder an Jacob Schwenzer. 
1510
Schwenzer Jacob hat das Gut um 22 Gulden gekauft und entrichtet als Handlohn 1 Gulden, 1 Ort und 16 Pfennige für ein Viertel Wein. 
1512
Hirsch Linhart kauft das Gut um 30 Gulden von Jacob Schwenzer und entrichtet als Handlohn 2 1/2 Gulden und 16 Pfennige für ein Viertel Wein. 
(1544)
Hirsch Linhart ist vielleicht der Sohn des Vorbesitzers und heiratet 1544 Ursula, Leonhard Vogels Magd zu Tauberschallbach (Haus Nr. 5), ihr Name ist nicht genannt. 79
(1560)
Proff Georg wird im Salbuch von 1563 80 genannt. Der Nachfolger heiratet bereits im selben Jahr und dürfte anschließend das Anwesen auch übernommen haben. 
1563
Klein Georg wird im Gültbuch von 1565 als Besitzer genannt. Er ist der Sohn des Simon Klein, Bauer in Rißmannschallbach (Haus Nr. 7), und heiratet 1563 Margaretha, die Tochter des Urban Öberlein (Eberlein), ebenfalls aus Rißmannschallbach (Haus Nr. 5). 81
  Klein Georg, seine Ehefrau heißt Margaretha. 82
1614
Kalb Michael ist als Sohn des Claus Kalb in Wüstenweiler (Haus Nr. 2) am 6.1.1590 geboren und heiratet am 23.5.1614 Margaretha Klein, die Witwe des Vorbesitzers Georg Klein. Michael Kalb stirbt am 27.12.1627 in Tauberschallbach im Alter von nur 35 Jahren. 
1620
Kohn Hans ist der Sohn des Endreß Kohn in Heilbronn. Die Hochzeit ist am 14.2.1620 mit Christina Pfantz, der Tochter des Mattes Pfantz in Zumberg. Am 3.9.1683 ist er im Alter von 83 Jahren gestorben. Im 30jährigen Krieg scheint das Anwesen zuerst noch intakt gewesen zu sein; den Einträgen in den Gültbüchern von 1637 und 1646 darf dies entnommen werden. 1650 wird das Anwesen dann allerdings als „abgebrannt" beschrieben. Die Familie scheint dann nach Oberahorn gezogen zu sein; die Ehefrau Christina stirbt dort am 3.11.1660 im Alter von 60 Jahren. Im Jahr 1670 scheint das Anwesen wieder aufgebaut gewesen zu sein. 
1683
Buckel Peter ist am 27.6.1658 in Oberahorn als Sohn des Bauern Paul Buckel geboren. Die Hochzeit ist am 21.1.1684 mit Ursula, der Tochter des Schneiders Michael Hasselt in Schopfloch. Peter Buckel stirbt am 19.7.1716 im Alter von 58 Jahren. 
1717
Buckel Georg Balthasar ist am 3.1.1694 als Sohn des Vorbesitzers Peter Buckel geboren. In diesem Haus übte er auch das Weberhandwerk aus. Er heiratet am 18.1.1724 Margaretha Weidner, die Tochter des Hans Georg Weidner in Sachsbach, geb. am 23.12.1694. Sie stirbt am 16.5.1747 im Alter von 52 Jahren. Georg Balthasar Buckel, der auch gemeinsam mit Hans Martin Hofmann von 1726 bis 1728 das Anwesen Nr. 1 besitzt, stirbt am 4.6.1772 im Alter von 78 Jahren. 
12.1.1758
Buckel Johann Georg ist der Sohn des Vorbesitzers Georg Balthasar Buckel und ist am 12.2.1732 geboren. Er übernimmt das Anwesen um einen Anschlag von 1200 Gulden und heiratet am 6.2.1758 Anna Maria Soldner, die Tochter des Müllers Adam Soldner in der Krobshäuser Mühle. Johann Georg Buckel stirbt am 26.2.1805 im Alter von 73 Jahren, seine Frau am 20.10.1807 im Alter von 72 Jahren. 
17.9.1791
Buckel Johann Georg ist der Sohn des Vorbesitzers Johann Georg Buckel und wurde am 26.7.1761 geboren. Die Übernahme des Anwesens erfolgte mit einem Wertanschlag von 1300 Gulden. Er heiratet am 25.3.1791 Eva Maria Christina Eberlein, geboren am 6.1.1768 als Tochter des Müllers Johann Adam Eberlein in Hinterbreitenthann auf der unteren Mühle (Haus Nr. 9) und dessen Ehefrau Eva Barbara. Die Frau ist am 16.9.1840 im Alter von 78 Jahren verstorben. Der Mann Johann Georg Buckel stirbt am 19.2.1845 im Alter von 82 Jahren. 
18.7.1828
Buckel Georg Michael ist am 21.6.1793 geboren. Er ist der Sohn des Vorbesitzers Johann Georg Buckel und dessen Ehefrau Eva Maria Christina und übernimmt das Anwesen um 2400 Gulden. Er heiratet am 25.8.1829 Anna Christina Beck. Sie ist 1808 als Tochter des Johann Christoph Beck in Wieseth geboren. Georg Michael Buckel stirbt am 3.6.1860 im Alter von 66 Jahren; seine Ehefrau am 3.3.1882 im Alter von 75 Jahren. 
26.11.1857
Buckel Johann Wilhelm, der Sohn des Vorbesitzers Georg Michael Buckel, wurde am 6.8.1829 geboren. Die Hochzeit ist am 22.2.1858 mit Eva Barbara Gröner, der Tochter des Müllers Johann Wilhelm Gröner in Wüstenweiler (Haus Nr. 4), geboren am 21.5.1834. Johann Wilhelm Buckel stirbt am 31.3.1895 im Alter von 66 Jahren, die Ehefrau Eva Barbara am 8.1.1905 im Alter von 70 Jahren. 
29.5.1895
Abelein Johann Friedrich ist am 8.6.1863 in Grimmschwinden geboren. Er ist der Sohn des Georg Friedrich Abelein und dessen Ehefrau Eva Margaretha, geborene Dänzer. Er heiratet in erster Ehe am 28.7.1895 Margaretha Karolina, die Tochter des Vorbesitzers Johann Wilhelm Buckel. Sie ist am 20.4.1860 in Tauberschallbach geboren und am 6.11.1899 im Alter von 39 Jahren gestorben. Johann Friedrich Abelein heiratet in zweiter Ehe am 28.4.1901 Margaretha Babette Buckel, die Schwester der ersten Frau. Sie ist am 20.8.1873 geboren. Johann Friedrich Abelein ist am 25.2.1935 verstorben, die Ehefrau Margaretha Babette am 16.2.1957. 
16.11.1928
Emmert Georg ist am 12.10.1904 in Winterhalten geboren. Er ist der Sohn der Bauerseheleute Georg Friedrich und Maria Babetta Emmert, geborene Mack. Die Hochzeit ist am 20.4.1929 mit Maria Abelein. Sie ist die Tochter des Vorbesitzers Johann Friedrich Abelein und wurde am 7.11.1901 geboren. Georg Emmert ist am 15.12.1983 verstorben, die Ehefrau Maria am 9.2.1991. 
4.4.1963
Emmert Friedrich, der Sohn des Vorbesitzers Georg Emmert, ist 1931 geboren. Die Hochzeit ist 1962 mit Erna Schwarz, geboren 1938. Sie ist die Tochter der Eheleute August und Berta Schwarz, geb. Pflanz, in Lehenbuch. 
10.9.1993
Emmert Friedrich, der Sohn des Vorbesitzers Friedrich Emmert, geboren 1965. Die Hochzeit ist 1997 mit Marion Hahn aus Windshofen, geboren 1971. 


Aufnahme um 1925 mit der Familie Abelein   von links: 1. sog. kleiner Knecht; 2. und 3.: Babetta und Friedrich Abelein; 4. Mina Abelein, später verheiratete Emmert in Winterhalten; 5. Maria Abelein, später verheiratete Emmert in Tauberschallbach; 6. der sog. große Knecht.
Die Aufnahme wurde von der Familie Emmert zur Verfügung gestellt.

78) Staatsarchiv Nürnberg: Rep. 165a Nr. 599.
79) Ein Kind namens Margaretha wird 1545 getauft.
80) Im Jahr 1560 läßt er sein Kind namens Barbara taufen.
81) Zwei seiner Kinder werden in den Jahren 1567 und 1569 getauft.
82) Es entsteht auf den ersten Blick der Eindruck, es könnte dieser Besitzer personengleich mit dem genannten Vorgänger sein; seine Frau muß ebenfalls Margarete geheißen haben. Die Witwe heiratet im Jahr 1614 Michael Kalb, der 1592 geboren war. Im Jahr 1608 wird die Taufe eines Kindes gemeldet.
Erstellt: 8.3.1998 - letzte Änderung am 2.2.2000 durch Hans Ebert
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