RAMISCH - Landkreis Feuchtwangen ... |
|
UNTERAMPFRACH
Ev.-luth.
Pfarrkirche St. Sebastian.
Baugeschichte:
Eine Kapelle zu den hll. Sebastian und Veit wird 1479 als Filiale von Oberampfrach
geweiht. Reformation um 1545. Seit 1569 Pfarrei. 1578 Neubau durch Steinmetz
Hans
Wolspagner (Feuchtwangen). 1722 durch Landbauinspektor
J. Bruckner nach Norden erweitert.
Baubeschreibung:
In der Ortsmitte gelegene Chorturmkirche. - Um eine Stufe erhöhter
Chor von 5 Seiten des Achtecks. Flachdecke. Hohe, schmale Rundbogenfenster
nach Norden, Nordosten und Süden. Spitzbogiger, beidseitig gefaster
eingezogener Chorbogen. - Langhaus von 3 Achsen; nach Süden etwas,
nach Norden stark abgesetzt. Flachdecke. Stichbogenfenster, darüber
Okuli. Unter den beiden mittleren Fenstern Rechtecktüren nach außen.
In der Südwand nahe des Chorbogens spitzbogige Sakristeitür.
An der West- und Nordseite breite Holzempore. Außen: Achteckiger
Chorturm über geschrägtem Sockel. Schlitzfenster. Kranzgesims
in Höhe des Langhausfirsts. Im Kranzgeschoß hausteingerahmte
rundbogige Klangarkaden mit Sohlbank, Kämpfer und Keilstein. Ausladendes,
profiliertes Traufgesims Achtseitige Pyramide mit eineinhalbgeschossiger,
blinder, gefelderter Laterne. Daran Sockel- und Traufgesims. Abschließende
geschweifte Pyramide mit Knauf und Wetterfahne. - Langhaus mit umlaufendem
Sockel. An der Nordseite in der Mitte hausteingerahmtes rechteckiges Portal
mit gerader Gesimsverdachung. Darüber Wappentafel mit Bauinschrift
(s. u.). Traufgesims, gegen Westen abgewalmtes Satteldach. Kleine Pultdächer
an der nördlichen Ostwand und an den Oktogonzwickeln des Turmes. An
der Südseite Sakristei mit Pultdach.
Bauinschriften:
1.
Kalksteinrelief mit Wappen und Initialen G(eorg):
L(udwig)/ V(on): S(einsheim) // B(arbara):/V(on) S(einsheim). Anno
Salutis 1570. - 2. Am Türsturz: Renoviert
und Erweitert Worden Anno 1722.
Wandmalerei: Zweite
Hälfte 17. Jh. Fenstergewände im Chor mit Roll- und Blattwerk.
An der Chorbogenwand brandenburgisches Wappen und Jahreszahl 1697.
An der Langhaussüdwand zwei gemalte (Weihe?-)Kreuze.
Altar:
1838
von Franz Herterich
(Ansbach). Einfacher klassizistischer Holzrahmen mit Kopie nach dem Abendmahl
von Leonardo da Vinci von
Gg. Mich. Schneider (München).
Kanzel: Von 1699.
über Balusterfuß vierseitige Brüstung mit Ecksäulchen.
Am Gesims vier Cherubsköpfchen. An den Brüstungsfeldern über
Konsolen Holzfiguren der vier Evangelisten mit den apokalyptischen Tieren.
Achteckiger Schalldeckel mit plastischer Taube des Hl. Geistes. Krone aus
durchbrochenem Laubwerk. Abschließender Sockel mit vollplastischem
Engel (Michael). Holz, gefaßt und teilvergoldet. Inschriften: An
der Brüstung
"AO/1/7/00". Am Schalldeckelrand
"Zur Ehre Gottes haben Dießen Cantzel Deckel verfärtigen Laßen
Hanß Dollinger, Würth allhier und Deßen Haußfrau
Sabina ANO 1699".
Taufstein:
von 1579. Achteckig kelchförmig. Sandstein mit Spuren alter Bemalung.
Kirchengestühl im
Chor und auf der Empore mit einfachen, profilierten Docken. Wohl 18. Jahrhundert.
Gemälde:
An den Brüstungsfeldern der Langhausempore eingelassen. Öl auf
Leinwand. Gegen 1700. - 1. Christi Himmelfahrt. Inschrift: Johann
Jacob Albrecht, Dermahliger Fürstl. Brandenburg. Schulther und Gastgeber
allhier. - 2. Verkündigung.
S.T.Herr Johan Jenck Fürstl. Brandenburge. Vogth der aembter Feüchtwang
Ampfrach und Schopfloch. - 3. Geburt Christi.
Lorentz Friderich Weiß u.f. Pfarrer allhier.
- 4. Anbetung der Könige. S.T. Herr
Johann Conrad Horn Bürger Meister, Steuereinnehmer und CHIRURGUS in
Feuchtwang. - 5. Beschneidung Christi.
S.T.
Herr Johann Georg Kühm Fiirstl. Brandenbe. Ammtschreiber in Feuchtwang.
- 6. Darbringung im Tempel. Hannß
Dollinger Würth allh. - 7. Flucht
nach Ägypten. Georg Beuerlein.bauer
allhier. - 8. Der zwölfjährige
Jesus im Tempel: Hanß Lörber,
Umbgelter und HuffSchmid allhier. - 9.
Taufe Christi. Michael Paumann Bauer in
Stollenhof. - 10. Versuchung Christi.
Mathias
Erhardt Umbgelter u.Metzger allhier. -
11. Die Hochzeit zu Kana. Adam Purckhardt
Bader u.Wund-Arzt allhier. - 12. Der Einzug
in Jerusalem. Hanß Beüerlein
Bauer allhier. - 13. Abendmahl.
Martin Krauß, Krämer allhier.
- 14. Ölberg. Hanß Leonhard
Endtlein, Steiner und Bauer allhier. -
15. Gefangennahme. Michael Köhler,
Bauer allhier. - 16. Kreuzigung. Georg
Kholderer, Metzger u. Würth allhier.
- 17. Kreuzabnahme. Hanß Scholderer
Bauer allhier.
Epitaphien: 1. Pfarrer
Johannes Hauck, + 1600 und seine Frau Ursula, + 1579. Kalksteinrelief mit
Rollwerkrahmen, Wappen und Reliefs der Verstorbenen vor dem Kreuz. Steinmetzzeichen.
2. Jörg Wolff von Dowitsch, + 1511. Holzädikula, wohl aus der
zweiten Hälfte des 16 Jhs. An den Pilastern Wappen. Bild des Verstorbenen
vor dem Kreuz.
Zwei
Totenkreuze:
um 1700. Holz, gefaßt.
Messingleuchter:
Wohl 18. Jh. z. T. erneuert und ergänzt.
HAUS
NR. 35: sog. Söldhäuschen. Kleiner Fachwerkbau auf gemauertem
Sockel. 2 : 3 Achsen, Walmdach. Spätes 18. Jahrhundert.
Mehrere Wohnstallhäuser
des 19. Jahrhunderts mit der für die Gegend charakteristischen Giebelstellung
und Fachwerkgiebeln (z. B. HÄUSER NR. 23 und 29).
ABGEGANGENER BURGSTALL
im
Gelände des Anwesens Nr. 40.
Der Rittersitz im Mittelalter
in häufig wechselnden Händen (u. a. 1335 die Schaden, 1387 v.
Seinsheim, 1387 Prell zu Dinkelsbühl, 1415 Hug zu Dinkelsbühl,
1470 v. Seckendorf); seit 1597 bei Brandenburg-Ansbach. 1415 genannt die
"Behausung zu Niederampfrach mit dem Burggraben darum gehend". 1470 bereits
als Burgstall bezeichnet.
Gemeinde Wieseth
Ev.-luth.
Kapelle St. Bernhard.
Baugeschichte:
1400
erhielt die Kapelle in "Musbach" zusammen mit der Pfarrkirche in Königshofen
und der Katharinenkapelle in Bechhofen einen Ablaß. Der Bau stammt
aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert. Die Apsis wurde zu einem nicht bekannten
Zeitpunkt abgetragen, der Bau bei einer 1961/62 erfolgten Restaurierung
im Inneren verändert, der Eingang von der Nord- auf die Südseite
verlegt.
Baubeschreibung:
Rechteckraum zu 3 Achsen. Die jetzt von zwei gefasten Rechteckstützen
getragene, flache, gebretterte Holzdecke lag bis zur jüngsten Restaurierung
auf weiteren, an den Wänden entlang eingestellten Stützen (vgl.
die Wandbalkenkonstruktion im Dominikanerinnenkloster Rothenburg. Ress
KdB, Mittelfranken VIII, S, 484, Abb. 411). Nach Süden Stichbogentür,
nach Norden entsprechende Nische. In der Südwand ferner zwei Lanzettfenster,
nach Norden zwei, nach Osten ein Stichbogenfenster. Nach Westen hochgelegenes
Lanzettfenster. An der Westseite eingestellte schmale, gezimmerte Holzempore.
Dachstuhl mit verzahnt verblatteten Streben. Außen: Satteldach über
Traufkehle. An der Ostseite Zweiständerdachreiter mit vierseitigem
Pyramidendach, Knauf und Wetterfahne. An der Ostwand zugesetzte breite
Spitzbogenöffnung, wohl der Chorbogen eines abgebrochenen Chores.
Hölzernes Vorzeichen (1962) mit Pultdach.
Altäre:
Drei Hausteinstipites mit vorkragenden z. T. profilierten Mensen. Um 1400.
Kanzel: achteckiger,
gemauerter Kanzelsockel mit östlichen Stufen. An der Südseite
aufgemalte Jahreszahl 1723. Brüstung mit geohrter Felderung, Volutenakroter
und Gesims. Frühes 18. Jh.
Holzfigur:
Hl. Bernhard, mittelfränkisch um 1480. Vgl. die Figuren am Gruftaltar
in St. Walburg in Eichstätt. Neu gefaßt.
Totenkreuz: bez.
1792,
Gemeinde Arberg
Kath. Feldkapelle am Weg nach Ornbau. 18. Jahrhundert. Fensterloser, verputztet Massivbau mit Stichbogentür und über den Giebel laufendem Traufgesims. Satteldach.
Gemeinde Weinberg
HAUS NR. 2: Erdgeschossiges Fachwerk-Wohnstallhaus des frühen 17. Jahrhunderts. Unregelmäßige Fensterverteilung z. T. auch modern verändert. Halbwalmdach. Giebelgeschoß etwas vorkragend. Der Dachüberstand durch Büge abgestützt. Erdgeschossiger, giebelseitiger Vorbau mit Pultdach .
Gemeinde Rauenzell
Kath. Ortskapelle. Kleiner Massivbau. 1949.
Gemeinde Wiesethbruck
Abgezangener WASSERGRABEN-TURMHÜGEL. Vgl Gumpert. Nicht mehr sichtbar.
Gemeinde Krapfenau
Spätmittelalterlicher Bildstock an der Straße Feuchtwangen-Krapfenau, Abzweigung Volkertsweiler. Aus Brockenquadern gemauert. Spitzbogige Nische mit verwittertem Kreuzigungsrelief. Beiderseits Sitzbänke aus Kalkstein. 15./16. Jahrhundert.
Gemeinde Wiesethbruck
Kath.
Wegkapelle am südlichen Ortseingang.
Verputzter Massivbau des
18. Jhs. mit umlaufendem Sockel. Leicht eingezogener, rechteckiger Chor.
Stichbogentür, je ein Stichbogenfenster in der Nord- und Südwand.
Dreiseitig umlaufendes Traufprofil. Treppenvolutengiebel mit Hausteingliederung,
Zierkugeln und Akroter (Pyramide mit Kugel auf Volutensockel). Satteldach.
Innen korbbogige Nische über nur flach vorkragendem Altarstein.
Holzfigur:
Pietà
auf Rocaillegittersockel. Mitte 18. Jh. Neu gefaßt. Seitlich je ein
leuchtertragender Engel. Gleichzeitig.
Mühle.
Wohl 18./19. Jh. Zweigeschossiger Putzbau von 5 : 5 Achsen. Hausteinsockel,
auf zwei Seiten im Wasser. Zweigeschossiger Giebel, Satteldach. Am Türsturz
Mühlradwappen.
Am
Weg nach Wiesethbruck, etwa 500 Meter vor Waffenmühle zwei Grenzsteine
mit
Krummstab und Löwe. Spätes 18. Jh.
Gemeinde Aurach
Wahrberg,
Gesamtanlage
Schloß
Wahrberg.
Geschichte
und Baugeschichte: Wahrberg entwickelte sich als Pflegesitz des Eichstättischen
Gebietes um Herrieden, das nach 888 mit der Abtei an das Hochstift gekommen
war. Zu nicht mehr bestimmbarer Zeit erhielten es die Öttingen zu
Leben. Als deren Ministerialen erscheinen die Truchseß zu Wahrberg,
die seit dem 13. Jahrhundert genannt werden. Nach der Ächtung des
Grafen Konrad von Öttingen.fiel das Leben 1310 an den Bischof von
Eichstätt zurück. Das Bistum gelangte jedoch erst nach langwierigen
Auseinandersetzungen gegen 1316/24 in den Besitz der Veste. Von da an sind
die bischöflichen Pfleger bekannt. Von der spätmittelalterlichen
Anlage rühren wohl noch die östlichen Bauteile und die geräumigen
unterirdischen Kelleranlagen innerhalb der Stützmauern her. Der Hauptbau
wurde 1613 errichtet, der Torturm zwischen 1736 und 1757. Seit der Säkularisation
in Privatbesitz. 1905 wurde der Hauptbau nach einem vorausgegangen Brande
eingreifend verändert.
Baubeschreibung:
Auf einer west-östlichen Bergzunge gelegen. Das östliche Ende
der Anlage durch hohe Futtermauern gestützt. An deren Nordseite ein
schmaler, zweigeschossiger Gebäudetrakt mit Walmdach und östlichem,
rechteckigem Erker. Westlich anschließend quer dazu der im frühen
20. Jahrhundert völlig umgebaute zweigeschossige Hauptbau von 6 :
2 Achsen mit flachem Walmdach. An der Hofseite korbbogiges Hausteinportal
des 18. Jhs. mit vorgesetzten ionischen Pilastern und geradem, verkröpftem
Gebälk. Darüber Wappenrelief aus Kalkstein mit Inschrift:
IOHANNES CHRISTOPHORVS DEI GRATIA EPISCOPUS EYSTETTENSIS . MDCXIII (Bischof
Johann Christoph von Westerstetten 1612 - 36). Westlich des Hauptbaues
langgestreckter Wirtschaftshof mit Torturm, Westmauer und Graben. Stichbogentor.
Turm
mit Zeltdach. Gegen den Hof in Fachwerk aufgeführt. An der Außenseite
Kalksteinrelief mit Wappen des Eichstätter Bischofs Johann Anton II.
Freiherr von Freiberg (1736 - 57).
Keller:
Unter der nicht bebauten östlichen Terrasse befinden sieh zwei hohe,
große Kellergewölbe. Im tieferen schachtartiges, rnehrgeschossiges
Verließ. Wohl spätmittelalterlich.
Gartenterrassen:
Wohl zweite Hälfte 18. Jahrhundert. Südlich an die Gebäude
anschließend ummauerter Terrassengarten mit Treppen und achsialen
Toren, die von vasengekrönten Pylonen flankiert sind.
Feldkapelle:
Um 1700. Etwa 800 Meter westlich des Schlosses. Fensterloser, verputzter
Massivbau mit Stichbogenöffnung Stichbogiges, nach oben ausweichendes
umlaufendes Traufgesims, Dreiecksgiebel Satteldach.
Gemeinde Aichenzell
Mühle. 1819 gebaut. Zweigeschossige Putzbau von 6 : 7 Achsen. Zweigeschossiger Giebel. Krüppelwalmdach. Ecklisenen Geschoßband. Im Erdgeschoß Stichbogenfenster. Über der traufseitigen Haustür Metopenaufsatz mit Diglyphen und Zahn tropfen. Im Metopenfeld Hauswappen und Inschrift: Erbauet 1819 J. G. Schiebrlein.
Gemeinde Krapfenau
HAUS NR. 2: Zweite
Hälfte 17. Jh. Stattliches Wohnstallgebäude mit gemauertem Erdgeschoß
von 3 : 3 Achsen. Obergeschoß und zweigeschossiger Giebel in Fachwerk,
jeweils leicht vorkragend. Satteldach. Gehört zu den ältesten
Fachwerkhäusern des Landkreises. In der Stube Balkendecke aus der
Bauzeit. Gußeisenofen mit Reliefplatten von 1801.
HAUS
NR. 10 1/2: Bezeichneter Türsturz "1797
D".
HAUS NR. 14: Wohnstallhaus
mit gemauertem Erdgeschoß von 1 : 1 Achsen, Obergeschoß und
Giebel in Fachwerk. Frühes 19. Jahrhundert.