RAMISCH - Landkreis Feuchtwangen ... |
|
ORNBAU
Kath.
Stadtpfarrkirche St. Jakob d. Ä.
Kath.
Friedhofskirche St. Jobst (Jodok)
Ummauerter
Friedhof
Befestigungsanlagen
Öffentliche
Gebäude
Privathäuser
Kapellen
Bildstock
Altmühlbrücke
Kath.
Stadtpfarrkirche St. Jakob d. Ä.
Geschichte
und Baugeschichte: 1057 - 75 Weihe einer Kirche in "Arenburen" durch
Bischof Gundekar von Eichstätt. 1187 befand sich die Pfarrei in bischöflichem
Besitz. Seit 1312 sind die Pfarrer namentlich bekannt. In der zweiten Hälfte
des 14. Jhs. Bau des Chores. 1446 Frühmeßstiftung. 1538 - 45
"Errichtung" des Westturmes. (Wohl nur des Kranzgeschosses. Die unteren
Geschosse eher noch aus dem 14. Jh.) 1679 fertigte der Baumeister Jacob
Angelo (Engel) den Riß für die Reparatur, d. h. Erhöhung
des Langhauses und den neuen Dachstuhl. 1736/37 eine nicht mehr vorhandene
Stuckdecke von F. X. Horneiß;
Malerei von Zink, Franz
und Murmann.
1793 Hauptreparatur durch den Landbaumeister Dominikus
Sales. 1798 wurde ein Antrag auf Erweiterung
der Kirche nach Westen abgelehnt. 1887 erhielt das Langhaus eine Flachdecke
aus Holz, eine neue Empore und Gestühl. 1905 Renovierung.
Baubeschreibung:
Im südöstlichen Stadtviertel nahe der Stadtmauer gelegen. Baukörper
und Bausilhouette sind für das Stadtbild bestimmend. Saalraum von
3 Achsen mit abgesetztem zweijochigem in 5/8 schließendem Chor und
achsialem Westturm. Anbauten beidseits an Chor und Turm. - Im Chor Kehlrippenkreuzgewölbe
des späten 14. Jhs. über später konsolartig gekappten Wanddiensten.
Runde Schlußsteine mit Reliefs. Antlitz Christi, Blattwerk bzw. gemalte
Wappen des Eichstätter Bischofs Johann Anton II (1736 - 57). Chorfußboden
um zwei Stufen gegen das Langhaus erhöht. Im Chorschluß fünf
Spitzbogenfenster. An der Ostwand unter der Fenstersohle Kehlgesimsstück
(möglicherweise ursprünglicher Fußpunkt der Gewölbedienste).
An der südlichen Chorschlußwand Korbbogennische mit Rechtecktüre,
gegenüber Korbbogennische. Im ersten Chorjoch nördlich am Sturz
bezeichnete Rechtecktüre: ANNO . 1680 HAEC
ECCL(es)IA RENOVATA EST.
Gegenüber rechteckige Sakristeitür mit gekehltem Gewände.
- Fluchtender, gegen das Langhaus zu gefaster, spitzbogiger Chorbogen.
- Langhaus mit flacher Holzdecke. Seitlich spitzbogige Türen mit spitz-
bzw. rundbogigem Gewände, darüber Rundbogennischen. Hochgelegene,
sehr breite Rundbogenfenster mit Gewände und modernem dreibahnigem
Maßwerk. An der Westseite zweigeschosmoderne Holzempore. - Außen:
Chor mit geschrägtem, umlaufendem Sockel. Fünf radiale Strebepfeiler
mit Wasserschlag und Pultverdachung. Karnieskaffgesims frei unterhalb der
Fenstersohlen. Fenstergewände leicht gekehlt. Satteldach. - Langhaussatteldach
höher als das Chordach. Zwischengiebel aus Fachwerk mit Rundfenstern.
- Quadratischer viergeschossiger Turm mit geschrägtem Sockel. Die
gekehlten Gurtgesimse weitgehend abgewittert. Im Untergeschoß an
der Westseite Spitzbogentür mit gekehltem, stabbesetztem Gewände.
Gefaste Sehschlitze. Im dritten Geschoß nach Süden, Westen und
Norden (hier zugesetzt), gedoppelte Klangarkade mit Mittelrundstütze
und mauerbreitem Kämpfer. Unterkehltes Kranzgesims. Rundbogige, außen
geraste Klangarkaden mit Resten von Maßwerk. An der Westseite nördlich
davon Wappenrelief des Eichstätter Bischofs Christoph von Pappenheim
(1535 - 1539) mit unleserlicher Inschrift und der Jahreszahl 1538. Innen
flachgedecktes Turmuntereschoß mit achsialen Wandnischen und hölzerner
Turmstiege. Im Obergeschoß zugesetzte Spitzbogenöffnung gegen
das Kirchenschiff. Höher: rundbogiger Durchgang in den ehemaligen
Dachraum. In der Laibung bezeichnet: L. Dossinger
1600. Glockenstuhl inschriftlich bezeichnet als Werk des Zimmermeisters
Michael Meier 1838. Nördlicher Sakristeianbau mit Pultdach.
Flachgedeckter Abstellraum. Südlicher Sakristeianbau: Wohl 17. Jh.
Pultdach. Zweijochiger, mit Kehlrippen kreuzgewölbter Raum. Runde
Schlußsteine mit Rosettenreliefs. In der Ostwand nicht achsiales
Spitzbogenfenster, darunter Korbbogennische. - Nörliches Langhausvorzeichen.
Um 1680, im Kern spätgotisch. Satteldach-Ädikula mit toskanischen
Pilastern, Rundbogenöffnung, Gebälk und Dreiecksgiebel mit Schenkelgesims.
Rundbogige Giebelnische. Am Hauptgebälk Steinrelief mit Wappen und
Inschrift: MARQVARD(us).
II. D(ei).G(ratia).
E(pisco)PVS. EYST(ettensis).
1680. (Bischof Marquard II. Schenk von Castell (1636 - 85.)
Kehlrippenkreuzgewölbe mit rundem Schlußstein. In den Seitenwänden
Stichbogennischen. Nordportal spitzbogig mit geknicktem, gekehltem, stabbelegtem
Gewände. - Südliches Langhausvorzeichen. Um 1680. Dem nördlichen
entsprechend, jedoch flacher, kreuzgratgewölbt und ohne Wappen. Nördliche
Turmädikula um 1900 als Gegenstück zum Ölberggehäuse
an der Südseite des Turmes. - Ölberggehäuse: Gegen das Langhaus
etwas zurückgesetzte, mit der Westwand des Turmes fluchtende Halbsäulenädikula
mit tiefer Rundbogennische, Gebälk und Pultdach. An der Südseite
Drei-Stufen-Treppe. Am Gebälk bezeichnet 1685.
- Baumaterial: Chor, Langhaus und Nebengebäude beidseits verputzt.
Turm aus unverputzten Hausteinquadern mit Zangenlöchern. Ölberggehäuse
aus Buntsandstein, nördliche Ädikula aus Grünsandstein.
Sonnenuhr:
mit gemaltem Zifferblatt. Wohl Ende 17. Jh. An der Südseite des Langhauses.
Hochaltar: 1866 von
J. B. Wirth (München). Flügelbilder: Erzengel Gabriel
und die Jungfrau Maria (Verkündigung). Schwäbisch-fränkisch
um 1515/20.
Südlicher
Seitenaltar: Von 1871. Mit drei neu gefaßten, z. T. überarbeiteten
Schreinfiguren der Maria mit dem Kind, der hll. Barbara und Magdalena.
Fränkisch, um 1480.
Sakramentshäuschen:
Bezeichnet 1502. An der Nordwand des östlichen Chorjochs. Fuß
über halb vierpaßförmigem Grundriß mit zwei liegenden
Löwen, die auf ihren Rücken eine gekehlt gewandelte Stütze
tragen. An deren krabbenbesetztem Kämpfer Wappenrelief der Stadt Ornbau
(Krummstab, steigender Löwe). über ausladendem Karniesprofilgesims
von den Steinfiguren der hll. Jobst und Jakobus flankierte, gerahmte, vergitterte
Rechtecknische. Fialenaufsatz mit seitlichen Baldachinen und rankengefülltem,
in der unteren Hälfte rundbogigem Mittelfeld. Im Bogenfeld Relief
zweier die Monstranz haltender Engel. Inschrift:
m.v.ii.iar. ecce.panis. angelor(um).
factus. cibus viator(um). Steinmetzzeichen. Im bekrönenden
Fialenbaldachin über 3/8-Konsole Relief des Schmerzensmanns. Spuren
alter Bemalung und Vergoldung freigelegt.
Taufstein:
15. Jahrhundert. Kelchförmig über achteckigem Grundriß.
Sandstein.
Holzfiguren: 1. -
3. Die hll. Walburg, Wunibald und Richard. Neu gefaßte Schreinfiguren.
Mittelfränkisch, um 1500. 4. Hl. Bischof "Willibald". Gleichgroß
wie vorige, doch flacher. Um 1500. Neu gefaßt. - 5. und 6. Salvator
Mundi und schmerzhafte Maria. Überlebensgroße Standfiguren.
Erste Hälfte des 18. Jahrhunderts. Neu gefaßt. In Nischen über
den seitlichen Langhaustüren. - 7. und 8. Zwei lebensgroße Erzengel
auf Rocaillesockeln. Mitte 18 Jh. Schlechter Erhaltungszustand. Im Abstellraum
nördlich des Chores. - 9. (Mit den folgenden im Pfarrhaus aufbewahrt.)
Hl. Stephanus, um 1500, abgelaugt. - 10. Erzengel, erste Hälfte 18.
Jh., Reste alter Fassung. - 11. und 12. Maria und Josef (wohl von einer
Vermählung), erste Hälfte 18. Jh. - 13. Statuette der stehenden
Muttergottes, zweite Hälfte 18. Jh. - 14. und 15. Zwei Putten, 18.
Jh. - 16. und 17. Zwei Büsten der hll. Petrus und Paulus. Frühes
19. Jh., neu gefaßt. - 18. Statuettengruppe d. Hl. Familie. Um 1700.
Lüsterfassung. - 19. Statuette des Auferstandenen. Erste Hälfte
18. Jh. - 20. Marienstatuette (wird als Turmaufsatz gebraucht). Um 1700.
Ölberggruppe
aus
bemaltem Holz, gegen 1690. Außen an der Südseite der Kirche
in eigenem Gehäuse.
Metallstatuetten: 1.
Maria mit dem Kind in der Strahlenglorie. Gelbgußdoppelrelief. Um
1700. Zum Aufschrauben auf Reliquiar, Stange oder dgl. - 2. Johannes der
Täufer. Wie vorige. Beide im Pfarrhaus.
Rokokotabernakel,
geschnitzt,
vergoldet. M. 18. Jh. Im Pfarrhaus.
Schränke: 1.
Sakristeischrank. Am Gesims datiert 1619.
Mit Rollwerkmalerei in der Art von Intarsien. - 2. Kredenz mit geschnitzten
Ornamenten und Säulen. An der mittleren Säule Konsole für
gedrechselte Hostenbüchse. Akroter. Datiert 1697.
- 3. Wandschrank. Gegen 1700.
Epitaphien:
1. Eva Catharina Rottenbergerin, geb. Bachin, Kastnersfrau, + 1712. Kalkstein
mit Wappen. 2. Ioh. Frid. Ios. Clanner, eichstättischer Vicekanzler,
+ 1736. Kalkstein mit Wappen. Fassung. - 3. Anna Regina Geymännin,
geb. Emplin, Stadtvögtin, + 1713 im Alter von 77. Kalkstein mit Wappen.
- 4. Dr. theol. Georg Byrekh, + 1687. Kalkstein. Im Turmuntergeschoß.
Prozessionsstangen:
1. und 2. Mit leuchterhaltenden, geschnitzten, gefaßten Engeln. Um
1700. - 3. Fünf Stangen mit gestanztem Marienmonogramm als Aufsatz.
19. Jh.
An
der Pfarrkirche war - wohl bis zum Umbau von 1679/80 - eine WENDELINSKAPELLE
vorhanden.
Östlich der Pfarrkirche
ehemaliges Beinhaus. jetzt Scheune.
1478 eine Kapelle St. Michael über dem Kärner genannt, erhielt
1508 eine Stiftung und war bei der Visitation von 1602 vorhanden. 1633
abgebrannt, wurde sie nicht wieder aufgebaut. Diese Nachrichten beziehen
sich wohl auf das ehem. Obergeschoß des Beinhauses. Erhalten die
verputzten Umfassungsmauern mit zwei gegen die Kirche gelegenen Rundbogentüren.
Kath.
Friedhofskirche St. Jobst (Jodok).
Baugeschichte:
Die wohl während der Regierungszeit des Eichstätter Bischofs
Rabno Truchseß von Wilburgstetten (1365 - 83) erbaute Kirche (Wappen
an der Portalkonsole) wird 1410 erstmals urkundlich erwähnt. Sie erhielt
während des 15. Jahrhunderts zahlreiche Stiftungen. 1657 bedurfte
sie der Restaurierung. 1690 wurden durch Meister J.
B. Camesino (Obermässing) das Langhaus
erhöht, das Dach erneuert und zwei heute zugesetzte Rundfenster ausgebrochen.
1732 kam eine bereits 1715 projektierte Langbaus-Stuckdecke mit Malereien
zur Ausführung. Stukkator Franz Xaver
Horneiß. Deckenbilder 1737 von Johann
Michael Herz (Spalt) und von
Johann Murmann (Eichstätt). Emporenbilder
von letzterem. Altarweihe 1752. Restaurierung 1952/54.
Baubeschreibung:
Nördlich außerhalb der Stadt, westlich der Straße nach
Triesdorf am Südrand des Friedhofs gelegen. - Eingezogener, einjochiger,
um eine Stufe erhöhter Chor mit 5/8-Schluß. Kehlrippenkreuzgewölbe
auf runden Wanddiensten, die auf 5/8-seitigen Baldachinkonsolen ruhen.
Runde Schlußsteine mit Reliefs: Lamm Gottes, segnende Hand vor dem
Kreuz, Antlitz Christi (2. Hälfte 14. Jh.). Die westlichen Rippen
setzen auf Konsolen mit weiblichen Büsten auf. Spitzbogenfenster,
im unteren Sechstel zugesetzt. In der Südwand am Chorbogen spitzbogige
Sakristeitür mit zweifach abgefastem, anlaufend doppelt gekehltem,
wulst- und birnstabbelegtem Gewände. Der Birnstab eselsrückig
in die Außenkehle gezogen. - Nicht ganz achsialer, leicht eingezogener,
beidseitig gefaster spitzbogiger Chorbogen. - Langhaussaal mit verputzter
Flachdecke über Gesims und Hohlkehle. In den Seitenwänden je
ein hochgelegenes Stichbogenfenster. in der Südwand Spitzbogentür
mit korbbogigem, abgesetztem Gewände. Westlich verputzte Holzempore
über hölzerner Mittelstütze. (Um 1700). - Außen: Chor
über geschrägtem, umlaufendem Sockel. Sechs radiale Strebepfeiler
mit unterkehltem Kaffgesims und Wasserschlag. Mit Ziegeln gedeckte Pultverdachung.
In dem zugesetzten unteren Sechstel der Chorfenster Reste von Maßwerkmittelstützen.
Traufkehle. Nach Osten abgewalmtes Satteldach. - Langhaus mit eigenem geschrägten
Sockel, Traufgesims, Satteldach und gezimmertem, verkleidetem, achtseitigem
Dachreiter mit leicht geschweifter Pyramide, Doppelknauf, Doppelkreuz.
Baumaterial:
Chor aus nur innen verputzten Hausteinquadern. Im übrigen beidseits
verputzt.
Portal: Spitzbogig,
mit anlaufend doppelt gekehltem, unten mit halben Eckpyramiden belegtem
Gewände. über diesem kräftiges, etwas über der Kämpferhöhe
ansetzendes, rechteckig herumgeführtes Kehlgesims. Unter diesem auf
Wappenreliefkonsolen (Wappen: 1. Eselskopf [Stifterwappen von Biberen oder
von Aichstat] - 2. Bischof Raban Truchseß von Wilburgstetten) und
unter 5/8-seitigen Baldachinen ungleich große Sandsteinfiguren weiblicher
Heiliger mit Kronen. Eine mit den Attributen Kreuz und Körbchen (Helena?).
Um 1360. In der Mitte Relief der Kreuzigung Christi. Sandstein, gegen 1370.
Westlich neben dem Portal rechteckige Nische mit gedoppelter Spitzbogenarkade
und Kreuzgratbaldachinen. Totenleuchte? Spätes 14. Jh. - Sakristei:
An der Südseite des Chores, um Mauerstärke an das Langhaus stoßend.
Geschrägter Sockel, Traufkehle, Pultdach. Rechteckfenster mit gekehltem,
stabbelegtem Gewände. Innen tonnengewölbt mit schmaler Nische
in der Südwand. Darin Steinmensa über Konsole.
Stukkaturen:
1732 von Franz Xaver Horneiß.
In den Gewölbekappen des Chores Gitter-Bandelwerk, im Langhaus und
Chor Weihekreuze. Im Langhaus Fensterprofile und Deckenrahmen mit dazwischenliegendem
Gitter-Bandelwerk. Am Chorbogen Stuckkartusche mit Chronogramm: SANCTVS
IODOCVS SVOS SEMPER TVETVR OHRNPAVIA.
Aufgelöst: 1732. An der Emporenbrüstung Bandelstul und Rahmen.
Wand- und Deckengemälde:
1. Hl. Frauen. Zweite Hälfte 15. Jahrhundert. Durch das Altarbild
des südlichen Seitenaltares verdeckt. - 2. Deckenbildet von Johann
Michael Herzog (Spalt), 1732 Und Johann Dominikus
Murmann 1737, Vierpaßförmiger Mittelspiegel mit Huldigung
eines Königs vor dem Einsiedler Jodocus (= Jobst). Bezeichnet: Joañes.
D: Murmann fecit Anno 1737. In schildförmigen Diagonalfeldern
die Vier Letzten Dinge. - 3. An der Emporenbrüstung querrechteckige
Szenen aus dem Leben des hl. Jodocus. Von Joh. Dominikus
Murmann, 1737. - a) Der hl. Jobst predigt Fischen und Vögeln.
Inschrift: Wer imer zu S. Iobst hinkam ein hilf
und trost der Seel er nam / der fisch und Vöglen schaar, bey Ihm zu
seyn im freyd auch war. - b) Der hl. Jobst wird zum Einsiedler
berufen: Da Iodocus hingeben Gott zu Opffren s.
himlisch Lam / Er ein Stim, so Ihn einladet, zu der Freud, mit Trost vernahm.
Der
Priester an den Stufen des Altares spricht: EVGE
SERVE BONE. - c) Das Brotwunder des hl. Jobst- Vier
mit brodt beladne Schiff Iodoc Gott zu schicket,/ Weil Christu(m)
Er in betlergstalt mit wenig brodt erquicket. Rechts unten bezeichnet:
I(ohann). D(ominikus).
M(urmann).
Hochaltar:
Pilasterretabel. Zweite Hälfte 17. Jh. Da 1752 geweiht, möglicherweise
aus anderer Kirche übernommen. - Auf vorgekröpften Sockeln anstelle
von Säulen Holzfiguren der hll. Wolfgang und Johannes d. T., um 1480,
neu gefaßt. Seitlich geschweifte Blendflügel mit Cherubsköpfen
und Fruchtgehängen. Gerades, leicht verkröpfles Gebälk mit
Volutenaufsätzen und Mittelädikula mit Pilastern, Volutengiebel
und Sockelakroter. Darauf Kugelstern. In der rundbogigen Mittelnische unter
Muschel Holzfigur des hl. Jodocus (wie vorige). In der Sockelzone gemalte
Verkündigung, im Auszug hochovales Bild des hl. Jodocus. Neu in schwarz-gold
gefaßt. - Standkreuz mit Gelbgußkorpus. Spätes 17. Jh.
Nördlicher Seitenaltar:
Analog zum Hochaltar - jedoch mit rechteckigen Bildfeldern. Marmorierte,
erneuerte Fassung. Holzfiguren zweier hll. Bischöfe, gefaßt,
um 1450 bzw. um 1460/70Hauptbild (Tod Josephs) nazarenisch, um 1900. Im
Auszug Bild der hl. Walburg. Bezeichnete Kartusche:
ALTARE HOC CONSECRATUMI IN HONOREM S.S. JESU, MARIAE JOSEPH / ET S. WALBURGAEI
ANNO MDCCLII.
Südlicher
Seitenaltar: Gegenstück zu vorigem. Gute Holzfiguren der hll.
Laurentius und Leonhard, um 1500, neu gefaßt. Hauptbild hl. Antonius
von Padua, um 1900. Auszugbild Engel mit armen Seelen, um 1900. Kartuscheninschrift:
HOC
ALTARE CONSECRATUM IN HONOREM S. ANTONII PADUANI ANNO MDCCLII XII JULI
/ EODEM DIE ET ANNO CONSECRATUM ALTARE SUMMUM IN HONOREM ST. JODOCI.
Chorbogenkruzifix.
Erstes Viertel des 16. Jhs. Neu gefaßt. -
Silberne
Marienstatuette, datiert 1671, vom Typus der Patrona Bavariae, auf
hohem Holzsockel mit Silbergußappliken. Gegossen, ziseliert, z. T.
getrieben. Messingnimbus. Kronen verloren. An einer Sockelkartusche gravierte
Inschrift: Ex Voto fieri curavit Georgius
Sinius Consul Ornbaviensis Ao 1671.
Kreuzweg: Öl
auf Leinwand. Auf der ersten Station bezeichnet: A
Weber pinxit Eych. 178(?)9
(Johann Adam Weber, nachweisbar 1786 - 1832).
Weihbrunnkonsole:
innen an der Langhaustüre. Wappen der Schemacher und Jahreszahl 1596.
Epitaphien: Im Chor
hinter dem Hochaltar zahlreiche Kindergrabsteine. Einfache Schriftplatten
des 17./18. Jhs. - 1. Catharina Emplin, Stattvögtin, + 1695. Schriftplatte.
- 2. Anna de Schemacherin von Augspurg, + 1596. Relief der Verstorbenen
vor dem Bekreuzigten. Kalkstein. - 3. Michael Rottinger, Kastner in Arberg,
+ 1674, im Alter von 43. Kalkstein mit Wappen. - 4. Johann Franciscus Geymann,
Stadtvogt, + 1735. Kalkstein mit Wappen. - 5. Franz Joseph Gaymann, + 1680.
Kindergrabstein. - 6. Leonhart Neusesser, genannt Leibelbacher, + 1611
und seine Frauen Anna Seilerin, + 1572, Brigitta Dürrin, + 1588 und
Margreta Maullin (ohne Datum). Relief der Verstorbenen unter der Marienkrönung.
Kalkstein. - 7. Georg Emp, Kastenvogt, + 1676. Kalkstein mit Wappen. -
8. Franciscus, Xav., Thadaeus Wolf. Ohne Datum, um 1700. Kindergrabstein.
- 9. Georg Gaimann, Stadtvogt, + 1698. Kalkstein.
Ummauerter
Friedhof.
Nördlich und westlich
an die Kirche anschließend.
GRABDENKMÄLER:
1. Georg Franciscus Marechall de Bievre, + 1790. Stufenpyramide aus Hausteinquadern,
daran nach zwei Seiten Okulusgaupen. Darüber quadratische Stele mit
Karniessockel, Ecklisenen und Polyglyphengesims. Ober dem Stufensockel
bekrönende Marmorvase. An der Stele Reliefs mit Emblemen. Das inmitten
des Friedhofs gelegene ansehnliche Grab beherrscht dessen Anlage. - 2.
Job. Nep. Poeppel, Stadtpfarrer 1767 - 1830. Sandstein mit Inschrift. -
Weiter noch einige abgewitterte Steine, wohl aus der Zeit um 1700.
Befestigungsanlagen.
Baugeschichte:
1229
wird "Arenbur" als Markt erwähnt. Der bischöfliche, mit der Vogtei
an die Öttingen verlehnte Ort war um 1300 von einem Wall umgeben.
Die Öttingen hatten eine gegen Arberg gelegene Befestigungsanlage
1289 auf königlichen Befehl kurz nach der Errichtung wieder abreißen
müssen, 1310 fiel das Lehen an den Bischof von Eichstätt zurück
und der Ort wurde Sitz eines eigenen Amtes. In der Folge wurde Ornbau meist
Stadt, seltener Markt oder gar Dorf (villa) genannt. Ob der Bischof sein
ihm 1317 zugestandenes Recht, den Ort zu befestigen, gebrauchte, ist fraglich.
Jedenfalls wurde 1464 dem Bischof dieses Recht durch Kaiser Friedrich III.
erneut bestätigt und in der Folge mit dem Bau der bestehenden Befestigungsanlage
begonnen. Nachdem die Stadt 1633 durch Bernhard von Weimar niedergebrannt
worden war, verstärkten die Bischöfe von Eichstätt im 18.
Jahrhundert die Anlage durch das basteiartig vorgelagerte neue Obere Tor.
Nach der Säkularisation wurden einzelne Abschnitte des Befestigungswerkes
an Privatleute verkauft und damit die Ursache für den seither eingetretenen
Verfall geschaffen. 1829 stürzte der obere Torturm ein und wurde abgetragen.
Trotz der bedauerlichen Vernachlässigung einzelner Abschnitte bietet
das Befestigungswerk noch heute einen recht anschaulichen Eindruck des
ursprünglichen geschlossenen Zustands.
Baubeschreibung:
TORE: 1. Unteres
Tor. Ende 15. Jh. Quadratischer Torturm aus Hausteinquadern mit unregelmäßigen
Schlitz- bzw. Rechteckfenstern. Spitzbogige, leicht gefaste, gestelzt tonnengewölbte
Durchfahrt mit seitlichen spitzbogigen Wachennischen, Riegelbalkenlöcher.
Feldseitiges Gewände abgesetzt mit umlaufendem Kämpfergesims.
Fallgitterschlitze. Außen an den Turmflanken in etwa sechs Meter
Höhe zugesetzte spitzbogige Wehrgangpförtchen. Gekehltes Traufgesims,
vierseitige Zwiebelhaube. Feldseits vorgelagerter zweigeschossiger verputztet
Anbau mit erdgeschossiger, flach balkengedeckter Durchfahrt. Wohl 16. Jh..
später verändert. Ursprünglich Barbakane mit innen umlaufendem
Wehrgang auf Konsolen und stichbogigen Stützgewölben. In der
Ostwand breite stichbogige Wachennische mit reich profilierter Laibung.
An der Westwand Ansatz einer Steintreppe erhalten. An der Westecke ehem.
Wachstube mit Rechteckfenstern. Obergeschoß von 3 : 3 Fensterachsen,
Giebel und Satteldach. In den Seitenflanken nahe am Torturm zugesetzte,
rundbogige Pförtlein.
2.
Oberes Tor. 1829 eingestürzt. Erhalten davon zwei Wappenreliefs:
Stadt Ornbau (eingemauert an der Straßenfront von Haus Nr. 40) und
Bischof Wilhelm von Reichenau, bezeichnet mit Monogramm WR und Jahreszahl
1477
(an der Straßenfront von Haus Nr.
41 1/2). Das umfangreiche Vorwerk, ein zweigeschossiger dreiseitig in den
Graben vorgeschobener Bau von 7 Fensterachsen äußerer Breite
dient jetzt Wohnzwecken. Nicht achsiale korbbogige Durchfahrt mit Flachdecke.
An der Außenseite über dem Tor Kalksteinplatte mit Wappenrelief
und Inschrift. 1745 Von Gottes Gnaden Ioann
Anton: der Zweyte diß Namens Bischoff und des Heil: Röm: Reichs
Fürst zu Eychstätt etc. (Bischof
Iohann Anton II. Freiherr von Freiberg 1736 - 57). In der Durchfahrt Kalksteintafel
mit Inschrift: Disses Thor Bruckhen/ Und
Gepäu ist Anno/ 1745 Erpauet Worden/ zu Amthirungs Zeit/ Carl Wolffgang
Sutor/ Der Zeit Castners/ zu Ahrberg,Ohrnbau.
Verputztes Bruchsteinmauerwerk. Mehrere entstellende jüngere Anbauten.
- 3. Am sog. Bettelsteg, an der Ostseite kleine, nur noch in geringen Resten
erhaltene Toreinfahrt mit seitlichen Brüstungsmauern. Wohl nachmittelalterlich.
TÜRME: 1. Diebsturm.
An der Ostseite der Stadtmauer. Hoher, bergfriedartiger Rundturm aus verfugten
Hausteinquadern. Schießscharten und kleine Rechteckfenster. Seit
vorigem Jahrhundert ohne Bedachung. An der Nordostseite Kalksteinwappen
des Bischofs Wilhelm von Reichenau (1464 - 96). - 2. Weißer Turm.
An der Südostecke der Anlage. Rundturm mit geschweiftem Kegeldach
über Traufkehle. Schlüssellochschießscharten, kleine Rechteckfenster.
Geschlämmter Bruchstein, weiß gestrichen. - 3. An der Südwestecke
entsprechender, jedoch dachloser Turm. An der Innenseite (Garten des Schwesternhauses)
mit moderner Lourdesgrotte.
BASTEIEN:
Wohl
anstelle von Türmen sind an mehreren Stellen der Befestigungsanlage
rechteckige, dreiseitig freistellende, fast grabenbreite Basteien eingefügt.
1. An der Südostecke, im Anschluß an den Weißen Turm.
Mit Schlüssellochschießscharten. Grabenseitig spitzbogige Hausteintüre.
Walmdach. Brockenquaderwerk. - 2. An der Westseite, im südlichen Abschnitt.
Entsprechend der hier stärkeren Befestigungsanlage höher als
vorige. Obergeschoß mit Walmdach und eingebauten Wohnungen. Verwittertes
Wappenrelief. 3. An der Westseite. Obere Bastei. Wie vorige, jedoch ohne
Obergeschoß. An der Nordwestecke abgewittertes Wappenrelief und Jahreszahl
1487.
Störende, neu eingebrochene große Fenster (= Haus Nr. 157).
- 4. An der Nordwestecke, sog. "Burg". An der Innenseite flankierende abgebrochene
Türme. An Südwestecke Jahreszahl 144.
(ob ursprünglich?). An der Ostecke abgeschlagenes Wappenrelief.
MAUER: An der Südseite
Brockenquadermauer, gelegentlich halbrund nach außen vortragend.
Nicht in voller Höhe erhalten. An der West- und Nordseite mehrere
Befestigungsabschnitte. Gegen Süden einfache Mauer mit Brustwehr an
der Krone. Im Anschluß an die untere Bastei doppelte Mauer mit dazwischenliegendem
Zwinger bzw. Wehrgang. Ebenso an der Ostseite. Aus gröberem Bruchstein
als die talseitige Mauer. Die Anlage war an der Südseite durch die
vorbeifließende Altmühl zusätzlich geschützt, so daß
sich hier ein zwiefacher Mauerring erübrigte. Z. T. in schlechtem
Zustand, durchwegs ohne Verdachung.
GRABEN
UND WALL: An der West-, Nord. und Ostseite folgt auf die äußere
Mauer ein noch auf große Strecken erhaltener Graben mit Futtermauer
und vorgelagertem Wall. Der Graben liegt trocken. Vor dem Oberen Tor führt
über ihn eine einbogige Bruchsteinbrücke aus dem 18. Jh. mit
seitlichen Brüstungsmauern. An einigen Stellen leider durch jüngere
Bauten beeinträchtigt.
Öffentliche
Gebäude.
PFARRHAUS. 1697/98
gebaut. 1929 renoviert, außen z. T. verändert. - Zweigeschossiger
Putzbau von 4 : 3 Achsen. Satteldach. Hausteinportal mit Ohren und Rundbogengiebel
mit seitlichen Zierkugeln Fenstergliederung abgeschlagen. Im Obergeschoß
angeblich erneuerte Stuckdecken.
HAUS
NR. 66, JUGENDHEIM. Ehem. Kaplanhaus. Gebaut 1700. Rechtwinklig nach
Westen an das Pfarrhaus angebaut. Eingeschossig, 4 : 1 Achsen, Satteldach.
Rundbogentür mit Hausteinrahmen.
HAUS NR. 38, KAPLANHAUS.
Ecke Kirchgasse-Hintere Gasse. Zweigeschossiger Putzbau von 5 : 4 Achsen
mit Walmdach. Am Türsturz bezeichnet 18 IM
00.
HAUS
NR. 24, SCHWESTERNWOHNHAUS (seit 1907). Gebaut um 1700. Ehemaliges
Privathaus. Zweigeschossiger Putzbau von 3 : 4 Achsen mit Walmdach. Korbbogiger
Holztürrahmen mit Bossenschnitzerei. In der Hauskapelle Holz-Statuette
der Pietà in Tabernakel. Mitte 18. Jh. Gefaßt.
HAUS NR. 1, VOLKSSCHULE.
Ehem. Kastenamt. 1764 nach Entwurf von Mauricio Pedetti durch den eichstättischen
Domkapitelsbaumeister Dornenico Salle (Sales) ausgeführt. Sehr stattlicher
zweigeschossiger Bau des 18. Jhs. mit hohem Mansarddach. 1 + 3 + 1 + 3
+ 1 : 4 Achsen. Leicht vorgezogener einachsiger Mittelrisalit mit Lisenengliederung
(im Untergeschoß genutet) und Dreiecksgiebel über verkröpftem
Gebälk. Wandfeldgliederung durch Doppellisenen und Geschoßband.
Fensterrahmen. In der westlichen Achse im Erdgeschoß stichbogige
Durchfahrt. Im Risalitgiebel Wappenrelief mit Inschrift: RAY(mund).
ANT(onius). S(ancti).
R(omani). I(mperii).
P(rinceps). Fund(ator).
Aedific(ii) 1764 (Bischof
Raimund Anton Graf von Strasoldo 1757 - 81). Darunter aufgemalt die Jahreszahl
1860
(Restaurierung).
Privathäuser:
HAUS NR. 2: ehemals
zum Kastenamt gehörend. Zweite Hälfte 18. Jh. Stattliches zweigeschossiges
Putzhaus von 5 : 5 Achsen mit gaupenbesetztem Walmdach. Geschoßband.
Geohrte Tür- und Fensterrahmungen aus Haustein. Kamine mit Funkenfang.
HAUS
NR. 3: Wohl zweite Hälfte 18. Jh. Zweigeschossiges verputztes
Walmdachhaus von 5 : 4 Achsen. Verputztes Fachwerkobergeschoß.
HAUS NR. 5: Wohl
zweite Hälfte 17. Jh. Gasthaus zum Hirschen. Zweigeschossiges Giebelhaus
mit korbbogigem geschnitzten Türrahmen. Verputztes Fachwerk.
HAUS
NR. 6: Frühes 18. Jh. Zweigeschossiges Walmdachhaus von unregelmäßig
5 : 5 Achsen. Eckrisalit mit horizontal genutetem Putz. An der geohrten,
geschnitzten Türrahmung mit Lorbeerfascie Akanthuskartusche mit Jahreszahl
1717. Schaufenstereinbau.
HAUS NR. 21: Ehem.
Zehntscheuer. 16./17. Jh. Modern umgebaut. An der Ostseite zugesetzte Spitzbogentür.
Darüber Konsole und Traufleiste für entferntes Wappenrelief (s.
Haus Nr. 72).
HAUS
NR. 30: Bezeichneter Türsturz 18
A M H 41 (Hille).
HAUS NR. 31: Am Türsturz Jahreszahl 1836. Traufseitiges Krüppelwalmdachhaus von 5 : 2 Achsen.
Haus
Nr. 32: 17./18. Jh. Zweigeschossiges Walmdachhaus von unregelmäßig
4 : 4 Achsen. Eckrisalite mit Sockel und Putzfelderquaderung. Reiches Portal:
rundbogig mit kompliziertem Giebel. Darin Kalksteinrelief mit Wappen des
Hochstifts Eichstätt, des Deutschordens und der Jahreszahl 1482.
HAUS NR. 40: Wappenrelief
vom abgegangenen Oberen Tor (s. o.).
HAUS
NR. 41 und 41 1/2. Eingemauerte Maskenreliefs und Wappen vom
abgegangenen Oberen Tor (s. o.).
HAUS NR. 57: Ehemals
Gasthaus, Einziges freiliegendes Zierfachwerk in Ornbau. wohl noch 17.
Jh. In Scheune umgebaut. Dreigeschossig, vier Fensterachsen Geschweifte
und rautenförmig gelegte Bruststreben. Im Erdgeschoß Toreinfahrt.
Späterer Fachwerkgiebel. Satteldach.
HAUS
NR. 59: Frühes 19. Jh. Zweigeschossiges Satteldachhaus. Stichbogentür
mit Oberlicht, darüber Stichbogennische. Darin Holzfigur einer
stehenden Maria, neu angestrichen. Spätes 18. Jh. Am Oberlicht Monogramm
M.
H. (Michael Heinrichmaier) und Jahreszahl
1822.
HAUS NR. 70: In der
Ecknische Holzfigur der Maria Immaculata. Um 1800.
HAUS
NR. 72: Gasthaus zur Krone. Mitte 18. Jh. Zweigeschossiges Walmdachhaus
von 6 : 4 Achsen. Geschmiedeter Ausleger. An der Frontwand eingemauertes
Wappenrelief von der ehem. Zehntstadel (Haus Nr. 21): 1649
MARQVARDVS II DEI GRATIA EPISCOPVS EYST(ettensis). HOC OPVS DE NOVO EX
FVNDAMENTIS FIERI IVSSIT (Bischof Marquard
Schenk II. von Castell 1636 - 85).
HAUS NR. 74: Gebaut
1609. Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus mit zweigeschossigem Giebel.
Satteldach. Profilierter Sandsteintürrahmen. Im Obergeschoß
mit Blättern und Wendelkehlen geschnitzter Eckständer und zweiachsiger
flacher Erker mit geschnitzten Eckpfosten (nur der südliche erhalten)
und Brustleiste. Am Pfosten Bäckerwappen und Jahreszahl 1609.
HAUS
NR. 118, Gasthaus Sonne. Zweigeschossiger Giebelbau von 4 : 5 Achsen
mit klassizistischer Giebeltür. Um 1800.
HAUS NR. 152: Stadtmühle.
An der Fassade des 1932 neu gebauten Wohnhauses Sandsteinplatte mit Inschrift:
ARIAN EDER . SEIN HAVS RRV 1695.
1. Am Saubuck. MARIA IMMACULATA. Zweite Hälfte 18. Jahrhundert. Fensterloser Massivbau über Sockel. An drei Seiten Pilaster-Dreiecksgiebel, Satteldach. Stichbogentür. Flachdecke über Gesims und Hohlkehle. In Stichbogennische über der Mensa Holzfigur der Maria Immaculata. Zweite Hälfte 18. Jh. Neu angestrichen.
2.
Am Oberndorfer Weg. MARIENKAPELLE. Fensterloser massiver Putzbau
mit Satteldach. Dreiecksgiebel mit Stichbogennische. Dreiseitig umlaufendes
Traufgesims. Korbbogentür. In flacher vergitterter Stichbogennische
geschnitzte Marienbüste. Zweite Hälfte 18. Jh. Neu angestrichen.
3. KREUZKAPELLE.
Am westlichen Stadtwall. Wie vorige. Im Giebel Täfelchen mit Monogramm
WH und Jahreszahl 1794. Geschnitzter Kruzifixus, Ende 18. Jh.
4.
MARIENKAPELLE
am Bettelsteg. 18. Jh. Fensterloser verputzten Massivbau
über hohem Sockel. An drei Seiten Pilastergliederung. Dreiseitig umlaufendes
Traufgesims. Dreiecksgiebel. Giebelnische. Stichbogentür. Kreuzgratgewölbe.
Stichbogennische über vorspringender Mensa. (Holzfigur der thronenden
Muttergottes, um 1510 im Diözesanmuseum Eichstätt.)
5. KAPELLE bei der
Stadtmühle. 1739. Gliederungsloser verputzter Massivbau mit offener
Rechtecktür. Dreiseitig umlaufendes Traufgesims, Dreiecksgiebel, Satteldach.
Innen: Flachdecke. Stichbogiges Tor mit zweiflügeliger Holzgittertür.
Daran Kartusche mit Jahreszahl 1739. Seitlich schmale Fenster. Mit dem
Fegefeuer bemaltes Antependium.
Auf
der Mensa überlebensgroße, geschnitzte Pietà auf
Rocaillesockel. Mitte 18. Jahrhundert. Neu gefaßt. Bedeutende, wohl
fränkische Arbeit.
Zwei geschnitzte, gefaßte,
gleichzeitige Leuchterengel.
Bildstock,
vor 1611,am südlichen Brückenkopf der Altmühlbrücke.
Dreifach abgesetzter Sandsteinpfeiler mit vierseitigem Bildstock. Reliefs
der Kreuzigung, Auferstehung, Geißelung und Kreuztragung. An der
Seite der Kreuzigung am Kranzgesims Jahreszahl 1611 und Steinmetzzeichen,
über dem Relief Stadtwappen und Wappen des Eichstätter Bischofs
Johann Konrad von Gemmingen (1593 - 1612).
Altmühlbrücke:
Vier hohe Hauptbogen, flankiert von je einem niedrigeren Seitenbogen. Hausteinquaderwerk.
Gebogener Gesamtverlauf. Vier nach Westen spitze, nach Osten abgerundete
Wellenbrecher. Kronengesims. Die Brüstungsmauer weicht auf der Ostseite
in die halbrunden Kanzeln aus. Wohl vor der Mitte des 18. Jahrhunderts.
1806 repariert. In der nördlichen (ursprünglich mittleren) Brückenkanzel
auf reich ornamentiertem Sockel mit Inschrift
(IOANNES NEPOMUCENUS HAT ER.... ASE, IOSEPH EDER ZU DER EHR GOTTES 1736)
Kalksteinfigur
des hl. Johann Nepomuk. Kriegsschäden.