RAMISCH - Landkreis Feuchtwangen ... |
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DORFGÜTINGEN
Ev.-luth.
Pfarrkirche St. Maria.
Pfarrhaus.
Privathäuser.
Flachs-Brechhaus.
Ev.-luth.
Pfarrkirche St. Maria.
Baugeschichte:
Um 1400 wurde eine Kapelle in D. erbaut, bald danach darin von dem Ortsadeligen
Beringer von Gütingen eine Messe gestiftet; das Recht des Messelesens
wurde von der Gemeinde an beliebige Priester, meist den Pfarrer von Breitenau
erteilt; Patronatsrecht vielleicht beim Stift Feuchtwangen. Der Chorturm,
evtl. auch die südliche Wand des Langhauses gehören wohl zu diesem
ersten Bau. 1452 Ewigmeßstiftung durch die Gemeinde mit Präsentationsrecht
der Markgrafen von Brandenburg. Die Kapelle ist Maria und den hll. Erhard
und Katharina geweiht. 1455 ein Kaplan genannt. Seit der wohl um 1528 durchgeführten
Reformation ist die ehemalige Filiale von Breitenau Pfarrei (Begräbnisrecht
erst 1723). Umbauten und Renovierungen in den Jahren 1629, 1649, 1702,
1796/97 (Kranzgeschoß des Turmes), 1906 und 1963.
Baubeschreibung:
In der Dorfmitte gelegene Chorturmkirche. - Der flachgedeckte Chor im Turmuntergeschoß
ist gegenüber dem Langhaus etwas nach Süden verschoben und hier
um Mauerstärke eingezogen. Flachdecke, Korbbogenfenster und Sakristeitür.
Im Norden und Osten umlaufende Chorempore aus Holz mit reicher Brüstungsfelderung
und Kerbschnittkanten. Etwas einspringender, hoher korbbogiger Chorbogen.
- Der Langhaussaal von drei Achsen wird belichtet durch zwei Korbbogenfenster
mit stichbogigem Gewände und zwei Rechteckfenster in der Südwand,
sowie sechs Rechteckfenster in zwei Geschossen in der Nordwand. An der
West- und Nordseite des Raumes Emporeneinbauten aus Holz, mit gefelderter
Brüstung und Holzsäule. - Der quadratische Chorturm ist dreigeschossig,
durch Gurt- und Kranzgesims gegliedert und mit einem Spitzbogenfenster
(gekehrtes Gewände, einfache Teilung) im zweiten Geschoß und
rundbogigen Klangarkaden versehen. Unter dem Langhausdach ist zwischen
Gurt- und Kranzgesims der Anschnitt eines turmbreiten, steilen Satteldaches
sichtbar. Achtseitige Pyramide. Langhaus mit Satteldach. - Sakristeianbau
mit der nördlichen Langhauswand fluchtend; mit rechteckigem Eingang
und Fenster, Pultdach, Längstonne. - An der Westseite zweigeschossiger,
moderner Treppenvorbau. - Baumaterial: Brockenquadern, am Langhaus verputzt.
Kranzgeschoß aus Hausteinquadern.
Einfacher
Altar
Ende 18. Jh. mit geschnitzter, bronzierter Kreuzigungsgruppe.
Achteckige Kanzel, bezeichnet
ANo
1714, mit hölzerner, balusterbesetzter, bemalter Brüstung:
Vier Evangelisten und die Apostel Thomas und Andreas.
Orgel:
Das klingende Werk des 1765 von Georg Gessinger
(Rothenburg) gebauten Instrumentes wurde 1913 ausgewechselt. - Fünfteiliger
spätbarocker Prospekt mit Rocailleblenden, zwei geschnitzten, gefaßten
posauneblasenden Engeln und brandenburgischem Wappen.
Beichtstuhl: Wohl
18. Jh. Einfacher Wangenstuhl. Am Dorsal aufgemaltes Wappen mit Helmzier
(gelb-schwarz geteilt, gelber Federbusch).
Epitaphien:
1.
Abraham Jung, Pfarrer von Gütting (= Dorfgütingen), V 1624. Steinplatte
mit Rollwerkrahmung und Kelchrelief. - 2. Christiana Friederica Zenker,
V 1843, Solnhoferstein. - 3. Friedrich Samuel Zenker, Pfarrer, Bruder der
vorigen, gest. 1848. Wie voriges.
Zwei geschnitzte Vortragekreuze.
Ende 18. Jh.
Pfarrhaus
(HAUS
NR. 10). 1788
von Maurermeister Joh. Mich. Karg (Feuchtwangen) aus markgräflich
ansbachischen Mitteln erbaut. Über hohem Kellersockel zweigeschossiges,
verputztes Walmdachhaus von 5 : 5 Achsen. Freitreppe mit Kellereingang.
Privathäuser.
HAUS NR. 18. Gasthaus
zum Roß. Bemerkenswerter ländlicher Gasthausbau aus der Mitte
des 19. Jhs. Der sehr stattliche zweiflügelige und zweigeschossige
Putzbau von 9 : 11 Achsen ist durch je ein drei- bzw. vierachsiges Mittelrisalit,
gefugte Ecklisenen und umlaufendes Gurtgesims gegliedert. Im Erdgeschoß
stichbogige, im Obergeschoß rechteckige Glattputzrahmen an den Fenstern.
Haustür mit Beischlag in der linken Achse des straßenseitigen
Mittelrisalits. In der Mitte auf einer Konsole in Höhe des Gurtgesims
Sandsteinfigur eines crouppierenden Pferdes. An der Konsole Jahreszahl
1851.
Walmdächer mit Zwerchgiebel bzw. Aufzuggaupe über den Risaliten.
Kleine Gaupen in zwei Geschossen.
HAUS
NR. 19. Frühes 18. Jh. Giebelhaus mit gemauertem Erdgeschoß
und um eine Achse zurückgesetztem Fachwerkobergeschoß. Im Giebel
sehr feinteiliges Zierfachwerk. Am südöstlichen Bund- und am
Mittelpfosten mit mehreren Monogrammen und der Jahreszahl 1706
bezeichnet. Vom Untergeschoß zur Giebelwand ehemals flaches Pultdach,
jetzt Terrasse mit störendem Geländer.
HAUS NR. 20. Ehem.
Mühle. Wohl 19. Jh. Zweigeschossiges Putzgiebelhaus mit Krüppelwalm
von 5 : 4 Achsen. Moderner Ladeneinbau.
Flachs-Brechhaus,
um 1800. Als Abstellraum genutzt; an der Straße nach Rödenweiler.