Über die vorgeschichtlichen
Altwege in der weiteren Umgebung von Feuchtwangen liegen bereits einige
Untersuchungen vor. Außer den schon genannten Aufsätzen von
Fr. Winkelmann und Fr. Hertlein über die vorrömischen und römischen
Straßen zwischen Donau und Limes sind dies vornehmlich das Buch von
R. Sommer "Die Nibelungenwege von Worms über Wien zur Etzelburg"12
und die beiden Aufsätze von Karl Weller "Die Reichsstraßen des
Mittelalters im heutigen Württemberg" und "Die Nibelungenstraßen"13,
ferner Emil Kost "Die hohe Straße zwischen Kocher und Jagst"14.
Auch in den Aufsätzen von E. Frhrn. v. Guttenberg und Wilh. Kraft15
finden sich gelegentlich Hinweise auf die alten Wege.
Wenn
auch diese Untersuchungen über die vorgeschichtlichen Altwege und
fränkischen Altstraßen in und um Feuchtwangen wenig aussagen,
so geben sie uns doch gewisse Festpunkte in der Landschaft an, die für
uns wichtig sind. So weist der Altweg durch das Limestor bei Dühren,
den Winkelmann, v. Guttenberg und Kraft nennen, in gerader Richtung auf
den Altmühlübergang bei Herrieden.
E. Kost beschreibt die alte
Hochstraße vom Rhein über Wimpfen, Heimhausen, Rothenburg und
Nürnberg nach Osten in Richtung Sulzbach, Amberg und Böhmen.
Von dieser Hochstraße zweigt die von K. Weller erforschte "Nibelungenstraße"
zum Donauübergang bei Pföring ab. Diese gabelt sich nach Öhringen
in zwei Aste. Der südliche läuft über Ellwangen, das Ries
und den Hahnenkamm nach Treuchtlingen. Der nördliche zieht über
Crailsheim nach Dinkelsbühl und weiter südlich des Hesselberges
nach Altentrüdingen und Weißenburg.
Entgegen
der von Weller beschriebenen Nibelungenstraße ließ R. Sommer
die Nibelungen über Würzburg nach Süden zur Donau ziehen,
und zwar auf einem Altwege zwischen Sulzach und Altmühl. In der Tat
können wir zwischen Sulzach und Altmühl einen Altweg feststellen,
der von Schillingsfürst über Weinberg und Dentlein in Richtung
auf die Limestore bei Dühren und Dennenlohe führt.
Zwischen Weinberg und Dentlein
sind zwei Linien möglich, die eine über Gindelbach, Westheim,
Charhof und Thürnhofen, bzw. Großohrenbronn, die andere über
Vorderbreitenthann, Tauberschallbach, ,Rißmannschallbach, Heilbronn
und Metzlesberg. Teile dieser Hochstraße wurden von verschiedenen
Altwegen, die von Feuchtwangen ausziehen, benützt.
Die
von Norden nach Süden zur Donau ziehenden Höhenwege berühren
das im Tal liegende Feuchtwangen nicht. Sie scheiden daher aus unserer
Betrachtung aus. Wir haben es hier nur mit Altwegen zu tun, die auf den
Sulzachübergang hinziehen, auf eine von der Natur gegebene Furt.
12)
Giessen 1929.
13)
Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, N. F.
33 (1927), bzw. Zeitschrift für deutsches Altertum 70 (1933) S. 40
f.
14)
Jubiläumsjahrbuch "Württembergisch Franken" 1948.
15)
Jahrbuch für fränkische Landesforschung 8/9.
Erstellt
am 25.3.1999 durch Hans Ebert