Wilhelm Funk - Feuchtwangen - Werden und Wachsen einer fränkischen Stadt
Inhaltsverzeichnis
 <<  blättern  >>

Die vorgeschichtlichen Altwege um Feuchtwangen

 
Über die vorgeschichtlichen Altwege in der weiteren Umgebung von Feuchtwangen liegen bereits einige Untersuchungen vor. Außer den schon genannten Aufsätzen von Fr. Winkelmann und Fr. Hertlein über die vorrömischen und römischen Straßen zwischen Donau und Limes sind dies vornehmlich das Buch von R. Sommer "Die Nibelungenwege von Worms über Wien zur Etzelburg"12 und die beiden Aufsätze von Karl Weller "Die Reichsstraßen des Mittelalters im heutigen Württemberg" und "Die Nibelungenstraßen"13, ferner Emil Kost "Die hohe Straße zwischen Kocher und Jagst"14. Auch in den Aufsätzen von E. Frhrn. v. Guttenberg und Wilh. Kraft15 finden sich gelegentlich Hinweise auf die alten Wege.
 
Wenn auch diese Untersuchungen über die vorgeschichtlichen Altwege und fränkischen Altstraßen in und um Feuchtwangen wenig aussagen, so geben sie uns doch gewisse Festpunkte in der Landschaft an, die für uns wichtig sind. So weist der Altweg durch das Limestor bei Dühren, den Winkelmann, v. Guttenberg und Kraft nennen, in gerader Richtung auf den Altmühlübergang bei Herrieden.
 
E. Kost beschreibt die alte Hochstraße vom Rhein über Wimpfen, Heimhausen, Rothenburg und Nürnberg nach Osten in Richtung Sulzbach, Amberg und Böhmen. Von dieser Hochstraße zweigt die von K. Weller erforschte "Nibelungenstraße" zum Donauübergang bei Pföring ab. Diese gabelt sich nach Öhringen in zwei Aste. Der südliche läuft über Ellwangen, das Ries und den Hahnenkamm nach Treuchtlingen. Der nördliche zieht über Crailsheim nach Dinkelsbühl und weiter südlich des Hesselberges nach Altentrüdingen und Weißenburg.
 
Entgegen der von Weller beschriebenen Nibelungenstraße ließ R. Sommer die Nibelungen über Würzburg nach Süden zur Donau ziehen, und zwar auf einem Altwege zwischen Sulzach und Altmühl. In der Tat können wir zwischen Sulzach und Altmühl einen Altweg feststellen, der von Schillingsfürst über Weinberg und Dentlein in Richtung auf die Limestore bei Dühren und Dennenlohe führt.
 
Zwischen Weinberg und Dentlein sind zwei Linien möglich, die eine über Gindelbach, Westheim, Charhof und Thürnhofen, bzw. Großohrenbronn, die andere über Vorderbreitenthann, Tauberschallbach, ,Rißmannschallbach, Heilbronn und Metzlesberg. Teile dieser Hochstraße wurden von verschiedenen Altwegen, die von Feuchtwangen ausziehen, benützt.
 
Die von Norden nach Süden zur Donau ziehenden Höhenwege berühren das im Tal liegende Feuchtwangen nicht. Sie scheiden daher aus unserer Betrachtung aus. Wir haben es hier nur mit Altwegen zu tun, die auf den Sulzachübergang hinziehen, auf eine von der Natur gegebene Furt.

12) Giessen 1929.
13) Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, N. F. 33 (1927), bzw. Zeitschrift für deutsches Altertum 70 (1933) S. 40 f.
14) Jubiläumsjahrbuch "Württembergisch Franken" 1948.
15) Jahrbuch für fränkische Landesforschung 8/9.

Erstellt am 25.3.1999 durch Hans Ebert
<<  blättern  >>