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Gedenck-, Stadt- und Huth-Buch
(Chronik der Stadt Feuchtwangen)
Stadtarchiv Feuchtwangen - Archivbücherei I, 6
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Johann Georg Hermann Bärmeyer
Handschrift von 1736 (Abschrift)
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Kapitel IV

Vom Ursprung und Namen des Stifts und der Stadt Feuchtwang

Nachdem die meisten Städte in Deutschland ihren Namen und Ursprung in den Chroniken herzuleiten sich eifrigst

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bemüht, um den Anfang und Ursprung ihres Herkommens bei der Posterität in Gedächtnis zu erhalten, so habe mich ebenfalls für schuldig erachtet, den Namen unseres Ortes herzuleiten und die nötigste Andeutung davon zu tun. Es kann kein Ort so vielen Namensveränderungen unterworfen gewesen sein, als unser Feuchtwang, den ersten Namen so dem Ort gegeben worden, findet man Fruhelin Wanca. Mabillon nennt es Fiutwanga in einem uralten Necrologio zu Reichenau. Rudolphus primus benennt es Fuchtwang und an einem anderen Ort Fuhtewang, Bischof Friedrich und Marquard zu Augsburg schrieben Fuhtwac, Petrus Dusburg Wachtwang, Herr von Falckenstein Feuchtwangk, in anderen Briefen ist die Benennung mehrers Fhutwang 1327. Feuchtwang 1329. Fuhwang 1333. Fuchtwann 1335. Fucht-
83 wanch 1342. Feuchtwanck 1359. Fuchtwanck 1367. Fuchtwang 1378. Feutwang 1381. Feuchtwangk 1388. Feuchtwang Fewhtwangk Fühtwang 1402. Fewhtwang 1402. Fewchtwang 1413. Im 15. Jahrhundert ist Stadt und Stift durchgehends Feuchtwang genannt und selbiger Zeit an bis daher der Name so fortgeführt worden, bei anderen Städten und Orten findet man eben sowohl auch in der Namensbenennung eine Veränderung. Immittelst, da die meisten oben angeführten Namensbenennungen auf Fut- oder Füchtwang hinauslaufen, unsere Alten uns auch auf Fichtwang weisen, welches mit dem lateinischen Pinopoli übereinkommt, glauben daher, dass das Stift und Stadt
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den Namen von dem Fichtenwald oder Fichten bekommen, den stärksten Beweis gibt, warum die Stadt ihren Namen von der Fichte hergenommen, ist dieses: weil sie in ihrem kleinen Insiegel eine Fichte ihres Orts Ursprungs damit anzudeuten führt, es bestärkt solches auch eine vorhandene alte schriftliche Tradition, die zweifelsohne aus noch weit älteren hergenommen, in welchen diese Nachrichten aufgezeichnet. Sonst hat die Stadt ihren Namen daher, dass Vorfahren ein lauterer Fichtenwald der Orten gestanden sein soll, wie dann anno 1572, als man die Kirche renoviert und den Altar, so auf der linken Seite unten am Chor gestanden, an einen anderen Ort gesetzt, unter demselben ein Fichtenstock eingemauert gefunden worden, zum Anzeichen, dass vor Jahren eine Wildnis da gewesen, wiewohl etliche dafürgehalten, dass man diesen Stock Carolo Magno zu Ehren stehen lassen, dieweil er die Kirche zu bauen darauf geruht haben soll. Die Schreibart, worauf dieses genom-
85 men, ist der Anfang des 17. Jahrhunderts. In einer anderen alten Tradition ist verzeichnet: Von Erbauung des Stifts und der Stadt Feuchtwang aus dem Salbuch extrahiert:

"... Da er königl. Carolus M. Gutt zu Ehren das Stift auf diese Hofstatt erbauen lassen ... auf der Hofstatt, wo jetzt Feuchtwang stehet, ist vor Alters ein Fichtenwald gestanden, wie dann der Stadtwappen". 

Und an einem anderen Ort steht: "Auf der Hofstatt, wo jetzt Feuchtwang stehet, ist vor Alters ein Fichtwald gestanden, wie dem der Stadtwappen und Insiegel noch ausweiset, darum sie Ficht-

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wang oder Feuchtwang genannt worden".

Ist also des Ortes Namensbenennung von der Fichte entstanden und von daher dem Ort der Namen gegeben worden.

Erstellt: 12.10.2005 durch Hans Ebert

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