7. Pf. Greuselbach. Patr.
Die Reichsstadt Dinkelsbühel.
Greuselbach,
75 Prot., liegt an der Nördlingen-Dinkelsbühler Landstrasse,
2 St. südlich von Dinkelsbühel.
Ueber
Greuselbach besitzen wir über das 15. Jahrhundert zurück keine
besonderen Nachrichten. Der Ort gehörte zur Veste Wilburgstetten und
theilt darum die Geschichte dieser Veste und Herrschaft. Als daher Burg
und Amt Wilburgstetten im J. 1405 von Anna, der Wittwe Jakob’s, der letzten
Truchsessen von Wilburgstetten, an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg
verkauft wurde, war auch Greuselbach in diesem Verkaufe begriffen. Bei
Stiftung eines Seelengeräthes für sich und ihren Ehemann bedachte
Anna, wie den Pfarrer von Wilburgstetten, so auch den Pfarrer von Greuselbach
(Grüszelbach) mit freier Beholzung (s. ob. S. 425. 426). Mit Limburg-Wilburgstetten
kam Greuselbach am 4. April 1431 vom Burggrfenthum Nürnberg an zehn
Dinkelsbühler Bürger, und von diesen später an die Reichsstadt
Dinkelsbühel (s. ob. S. 426. 429).
Der
Kirchensatz von Greuselbach war offenbar eine Zugehörung zur Burg
und Herrschaft Wilburgstetten; denn im Kaufbriefe vom 4. April 1431 stehen
unter den Zugehörungen des Hauptgutes: zu Greuselbach vier Güter
(Sölden), der Kirchensatz, die Schenkstatt und alle andere Ehehaft
(siehe oben S. 427). In der Religions-Bewegung wurde ein Theil des Ortes
protestantisch, der andere aber blieb katholisch. Der Pfarrer von Wilburgstetten
pastorirte lange Zeit die Katholiken von Greuselbach in charitativer Weise;
seit dem J. 1826 aber sind dieselben, gegenwärtig 54 S., definitiv
der Pfarrei Wilburgstetten einverleibt (s. ob. S. 431).
Die
Pfarrkirche von Greuselbach war in katholischer Zeit dem heil. Stephanus
geweiht1). Die gegenwärtige
Kirche, mehr eine Kapelle, außerhalb des Dörfleins östlich
am Walde stehend, stammt aus späterer Zeit.
1
Dieses sagt ein Zinsbrief vom 30. Nov. 1583 im Stadt-Archive zu Dinkelsbühel.
Erstellt
am 7. März 2004 durch Hans Ebert