8. Pf. Illenswang. Patr.
Der Markgraf von Brandenburg-Onoldsbach.
Illenswang,
ein Dorf mit 203 S., liegt an der Landstrasse von Wasser-Trühdingen
nach Dinkelsbühel.
Zu
Illenswang war das Adelsgeschlecht des nahen Dorfes Siebenbrunnen (Simbrunn)
begütert. Im J. 1246 stiftete Kunrat von Siebenbrunnen für sich
eine Grabstätte in das Kloster Ahausen an der Werniz, indem er einen
hof und vier Lehen zu Vllingeswanc – eigene Güter – an dasselbe schenkte1).
Zwei Jahre später erhöhte Kunrat seine Schenkung an Ahausen noch
durch Übergabe seines Maierhofes in Vllingeswanc zu Haltung eines
Jahrtages2). Wie die Landeshoheit
über den Ort Illenswang, so stand auch das Patronat-Recht der Pfarrkirche
daselbst beim Burggrafenthume Nürnberg. Am 13. Aug. 1464 trat Kunrad
von Küdorf der öltere sein reichslehenbares Patronat-Recht der
Pfarrkirche zu Wendelstein am Nürnberger Walde (Eichstätter Sprengels)
an Albrecht, Markgrafen zu Brandenburg und Burggrafen zu Nürnberg,
ab, wogegen er vom Markgrafen mit dem „kirchlehen vnd jus patronatus der
pfarrkirchen zu Vleswang bei Dinckelspuchel Augspurger bistums, das von
herrn Marggraven Albrechten und seinem fürstenthum des burggrafentums
zu Nurnberg zu lehen rürt,“ belehnt wurde3).
Thomas von Küdorf aber überließ im J. 1483 gegen eine Entschädigung
von zwei Hundert Gulden an denselben Markgrafen seine Rechte an dieses
Kirchen-Patronat4), welches nun
fortan bei Brandenburg-Onoldsbach blieb. Mit Protestantisirung dieses Fürstenthums
wurde auch Illenswang protestantisch.
Die
Pfarrkirche von Illenswang war dem heiligen Apostel Andreas geweiht. Von
der alten Kirche steht nur noch der dicke und weite Thurm, welcher für
die im J. 1860 neugebaute Pfarrkirche als Chor dient. In ihm hängen
drei Glocken aus späterer und neuester Zeit.
Die
im Pfarrsprengel Illenswang wohnenden Katholiken sind in die katholische
Pfarrei Wilburgstetten eingepfarrt (Min.-Entschl. vom 8. April 1848, Ord.-Dekr.
v. 19. April 1848).
1
– bona sua que iure proprietatis possidebat sita in Vllingeswanc, mansum
scilicet et quantuor feuda. Urk. in München.
Vllingeswanc = am Berg-Abhange
des Ulling, Illing.
2
– villicam curiam suam in Vllingeswanc iure proprietatis ab eo possessam
Deo et beate Marie virgini et quinque alia bona ibidem sita, quibus antea
beatam Mariam fecerat heredem, sine omni iure aduocatie liberaliter contradidit.
Urk. ib.
3
Urk. abschr. in Nürnberg.
4
Beschr. des Rezat-Kr. 2, 23.
Erstellt
am 7. März 2004 durch Hans Ebert