Es ist eine auffalende Erscheinung,
daß drei uralte, nahe bei einander gelegene Klöster des Benediktiner-Ordens,
Onoldsbach, Herrieden und Feuchtwangen, schon in so früher Zeit ihren
klösterlichen Charakter ablegten und sich in Chorherrn-Stifte für
Weltpriester umwandelten. Wir kenne bei keinem derselben mit Sicherheit
den tiefern Grund dieser Umwandlung; namentlich fehlt uns dafür bei
Feuchtwangen aller Anhalt, weil wir über den Vorgang, und was damit
in Verbindung stand, weder eine Urkunde, noch sonst eine Nachricht besitzen;
ja, wir wissen nicht einmal, war es das 11. oder das 12. Jahrhundert, welches
jene Umwandlung herbeiführte; gewiß ist nur, daß Feuchtwangen
zu Ausgang des 12. Jaharhunderts schon wirklich als Collegiat-Stift dasteht,
unter einem Propste, der aus der Zahl der Augsburger Domherren genommen
war; denn in einer Urkunde Bischof Udalskalk’s von Augsburg für Kloster
Steingaden vom J. 1197 steht unter den die Handlung bezeugenden Augsburger
Domherren auch Hainrich prepositus de Fuhtwanck45);
- es ist dieses die älteste Kunde über Feuchtwangen als Stift.
Die
deutschen Könige und Kaiser des 13. und 14. Jahrhundertes begünstigten
und förderten in besonderer Weise das Stift Feuchtwangen, gewiß
auch darum, weil sie in ihrem großen Vorfahrer, Kaiser Karl, den
Stifter desselben erkannten. König Otto IV. nimmt am 4. März
1209 das Stift mit seinen Zugehörungen in seinen Schutz und bestätigt
alle demselben von Kaiser Karl und andern römischen Kaisern und Königen
ertheilten Privilegien46); König
Rudolf schützt durch einen Brief vom 5. Aug. 1284 das Stift und seine
Angehörigen vor Verpfändungen47)
und gestattet ihm am 17. März 1289, von Ministerialen und Bürgern
des Reiches Schenkungen bis zu sechszig Pfund Rente annehmen zu dürfen48);
König Albrecht bestätigt am 4. Juli 1303 die eben angeführten
von Rudolf ertheilten Privilegien49);
Kaiser Ludwig der Bayer thut am 11. Mai 1323 dasselbe und bestimmt dabei
noch, daß weder ein Vogt noch jemand Anderer ohne des Kapitels Zustimmung
in des Stiftes Wäldern Holz schlage, und daß alle Kanonikat-Häuser
die bei andern Kirchen üblichen Freiheiten zu genießen haben50),
am 18. Okt. 1336 aber erklärt derselbe Kaiser, daß alle Höfe
und Häuser der Kanoniker und Vicarier dieselbe Freiheit von Steuern
und Auflagen, welche sie bisher genossen hätten, auch ferner genießen
sollten, und daß die volle Nutzung ans des Stiftes Wäldern an
Holz und Weide nur den Stiftsherrn ohne Jemandes Eingriff zustehe51).
Die Dotation des Stiftes
mag schon von Alters her beträchtlich gewesen sein und hat sich im
Laufe der Zeit sicher noch gemehrt. Wahrscheinlich hatte schon das alte
Kloster die Kirchen und Kirchensätze zu euchtwangen, Ober-Ampfrach,
Moosbach und Hausen (bei Öttingen) im Augsburger, und zu Brettheim
im Wirzburger Sprengel besessen und bischöfliche Incorporation derselben
erlangt. Das Stift blieb im Besitze dieser Kirchen und erhielt am 20. Juni
1380 durch Cardinal Pileus eine Incorporations-Erneuerung über die
Pfarrkirchen zu Feuchtwangen, Ober-Ampfrach, Hausen und Brettheim52).
mit der Incorporation war natürlich aller Zehente und alles übrige
Kirchen- und Pfarrgut der incorporirten Pfarreien in den Genuß des
Klosters und Stiftes Feuchtwangen übergegangen.
In
Feuchtwangen selbst besaß das Stift im 14/15. Jahrh. acht und zwanzig
Gebäude, welche von Chorherrn, Vicariern und andern zum Stiftsverbande
gehörigen Personen gewohnt wurden, und hatte sechzehn Bürger
der Stadt mit ihren Familien und Zugehörigen unter seiner Grundsteuer
und Gerichtsbarkeit. Lehengüter hatte das Stift damals fast in allen
umliegenden Orten, nämlich 2 in Ober- und 10 in Unter-Ahorn, 1 in
Ober- und 7 in Unter-Ampfrach, 16 in Banzenweiler, 8 in Bergnerzell, 12
in Bernhardshofen(?), 10 in Bernau, 4 in Biberbach, 4 in Bonlanden, 1 in
Vorder- und 6 in Hinter-Breitenthann, 15 in Brettheim, 7 in Eigenzell,
20 in Espach, 1 in Flozheim, 8 in Gerenberg, 6 in Glashofen, 68 in Grimschwinden,
33 in Dorf-Gütingen, 2 in Gumpenweiler, 2 in Gundelbach, 21 in Heilbrunn,
1 in Heiligen-Kreuz, 4 in Herren-Schalbach, 31 in Hilkershausen, 3 in Hofstetten,
9 in Igelstruth, 2 in Kaltenbrunn, 9 in Kammerzell, 7 in Koppen-Schalbahc,
11 in Krapfenau, 28 in Larrieden, 1 in Unter- und 2 in Ober-Michelbach,
7 in Megersbrunn, 34 in Moosbach, 2 in Neidlingen, 3 in Orenbrunn, 4 in
Ottendorf, 6 in Ober- und 5 in Unter-Ramsbach, 6 in Reichenbach, 6 in Rißmann-Schalbach,
6 in Rödenweiler, 2 in Röschenhof, 19 in Schenlldorf, 5 in Schwaighausen,
15 in Seiderzell, 6 in Sperbersbach, 3 in Steinbach, 24 in Sommerau, 22
in Ober- und 3 in Unter-Tallersbach, 8 in Tauber-Schalbach, 2 in Dentlein,
2 in Ulrichsberg, 4 in Ungetsheim, 2 in Volkhartsweiler, 9 in Welmeusel,
14 in Weikershofen, 3 in Wiesenbach, 29 in Windshofen, 12 in Winterhalden,
5 in Wüstenweiler, 3 in Zehendorf, 3 in Zettenberg, 5 in Zumberg,
so daß die Zahl fast auf 400 läuft, von denen 186 dem Stifte
auch grund-, steuer- und vogtbar waren, ohne die einzelnen Höfe, Mühlen
und Sölden53). In alter Zeit
war dem Kloster Feuchtwangen von einer Grafen-Familie sogar eine Saline
mit Eigenleuten in entfernter Gegend geschenkt worden54);
die Lage und das weitere Schicksal derselben kennen wir aber nicht. Auch
hatte das Stift Weinberge bei Ahausen am Main besessen; es verkaufte aber
dieselben am 19. Mai 1293 an Kloster Seligen-Porten um 20 Pfund Heller,
welche zur Anlegung eines Fischweihers auf einem stiftischen Grunde bei
Feuchtwangen, Weiler genannt, verwendet wurden55).
Das alte enge Verhältnis
der Kirche Feuchtwangen zur bischöflichen Mutterkirche in Augsburg
war auch zur Zeit des Stiftes nicht vergessen worden; der Bischof von Augsburg
behielt, wie es schon zur Zeit der Bischöfe Udalrich und Liutold im
alten Kloster Feuchtwangen gewesen war, nicht nur im Geistlichen, sondern
auch im Zeitlichen die oberste Gewalt über das Stift. Mehrere Akte
dieser bischöflichen Oberherrlichkeit, welche, in die innersten Angelegenheiten
des Stiftes eigreifend, schlichtete und ordnete, kennen wir aus der Zeit
Bischof Friedrich Spät’s von Faimingen (1307 – 1331), welcher unter
Anderm auf Grund des alten Zusammenhanges der Feuchtwanger Kirche mit der
Augsburger dem dortigen Stifte gestattete, daß, wie es beim Domkapitel
in Augsburg der Fall sei, so auch beim Stifte Feuchtwangen Disciplinar-Sachen
der Kanoniker und Streitigkeiten jeder Art unter denselben vom Kapitel
selbst, unter Umgangnahme von den bischöflichen Gerichten, beschieden
werden sollten56). Besonders entscheidend
aber wirkten jene Maßnahmen, welche Bischof Burkhart von Ellerbach
bald nach seinem Amtsantritte, in den Jahren 1374 und 1376, um das Stift
aus tiefem Verfalle zu heben, in Ausführung brachte.
Stift
Feuchtwangen litt nämlich damals, wie Bischof Burkhart selbst die
Zustände in greller Weise schildert, im Geistlichen und Weltlichen
an furchtbarer Zerrüttung; in Zwietracht, Haß und unerhörter
Bosheit wühlten einige Stiftsherrn selbst in den Eingeweiden ihres
gemeinsamen Leibes; eine maßlose Schuldenlast hatte sich trotz der
reichen Einkünfte auf das Stift gehäuft und bedrohte es mit dem
unvermeidlichen Untergange57). Der
Grund dieses Uebelstandes lag darin, daß jene bevorzugten Stiftsherrn,
welche die gemeinsamen Einkünfte verwalteten und an die Präbenden
vertheilten, vorzugsweise sich selbst bedachten und sich bereichterten,
indem sie andern Gliedern des Kapitels das Gebührende entzogen und
sich beilegten58). Bischof Burkhart
ordnete daher im Einverständnisse mit dem Stifts-Kapitel am 10. Dec.
1374 an: Es sollten vom Kapitel eigene Verwalter aufgestellt werden, welche
alle Gefälle des Stiftes einzusammeln und zu bewahren, daraus die
gemeinsamen Ausgaben zu bestrieten, die Schulden allmälig zu mindern
und zu tilgen, den Rest aber gleichheitlich unter die Kanoniker zu vertheilen
hätten59).
Bischof Burkhart ließ
es indeß bei dieser Maßnahme nicht bewenden. Denn am 6. Nov.
1376 übertrug er, wahrscheinlich durch das maßlose Schuldenwesen
des Stifts gedrängt, die Pflege desselben in weltlichen Sachen dem
Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg auf vier Jahre mit der besondern
Befugniß, nach seinem Ermessen die Schulden des Stiftes in Ordnung
zu bringen und zu tilgen60). So
ward der Grund gelegt zu der Schirmvogtei und weltlichen Oberherrlichkeit
der Burggrafen von Nürnberg und Markgrafen von Brandenburg-Onoldsbach
über Stift Feuchtwangen, welche fortan auf demselben lasten blieb
und seinem Geschicke zuletzt die entscheidende Wendung gab.
Denn
obgleich Bischof Burkhart dem Burggrafen Friedrich nur die Pflege, nicht
die Schirmvogtei des Stiftes Feuchtwangen, und zwar nur auf vier Jahre
übertrgen hatte, und obgleich es auch bald gelang, den Zweck dieser
Uebertragung, nämlich die Tilgung der Schulden des Stiftes durchen
den Verkauf von Gütern und Grundstücken, sowie durch eine geregeltere
Verwaltung, zu erreichen, so wichen doch die Burggrafen, nachdem sie einmal
festen Fuß im Stifte gefaßt hatten, um so weniger mehr aus
demselben, als im nämlichen Jahre 1376 ihnen von Kaiser Karl IV. auch
die Stadt Feuchtwangen pfandschaftsweise überlassen worden war; sie
behielten das Stift in ihrer Pflege und Vormundschaft und wußten
diese allmälig zur förmlichen Schirmvogtei auszudehnen. Das Stift
nennt schon in einer Urkunde vom 7. Mai 1378 (Orig. in München) den
Burggrafen Friedrich seinen „Pfleger und Schirmer;“ am 21. April 1404 thun
einige Stiftsherrn von Onoldsbach einen Spruch in innern Angelegenheiten
des Stiftes Feuchtwangen ex domini Friderici burggravii Nurembergensis,
tutoris ecclesie Feuhtwangensis commissione (Feuchtw. Copialb. in Nürnb.);
endlich läßt sich Friedrich im Jahre 1407 vom Stifte sogar den
Huldigungseid schwören61).
Die Oberhoheit des Bischofs von Augsburg war dadurch fast fauf die bloße
Handhabung der kirchlichen Jurisdiktions-Gewalt zurückgedrängt.
45
M. B. 6, 505.
46
Diese älteste über Feuchtwangen vorhandene Urkunde, deren bloß
G. Stieber, Nachr. vom Fürstenth. Brandenb.-Onolzbach, S. 360, mit
wenigen Worten erwähnt, lautet vollständig also:
Otto Die gratia Romanorum
rex semper Augustus, notum facimus per presens scriptum publicum vniversis
fidelibus imperii, quod nos ecclesiam in Fuhtwang, quam fundavit Karolus
imperator, cum personis Deo ibidem servientibus et cum omnibus suis mobilibus
et immobilibus ipsi ecclesie attinentibus sub nostram regalem recepimus
protectionem, vniversa quoque iura et priuilegia, que vel Karolus imperator
fundator ipsius ecclesie, vel aliquis suorum successorum Romanorum imperatorum
sive regum usque ad hec nostra tempora iam dicte concessit ecclesie, omnes
quoque bonas et honestas consuetudines, quibus hactenus usi sunt, regia
nostra auctoritate confirmamus. Mandamus igitur et per gratiam nostram
firmissime precimus, ut nemo sit, qui iam dictam ecclesiam in Fuhtwanch,
quam no in specialem nostram tuicionem suscepimus, in aliquid iuris vel
qualecunque privilegium ipsi ecclesie indultum est a Karolo imperatore
et suis successoribus usque ad hec nostra tempora, que nos nostra regia
confirmamus auctoritate. Quicunque vero contra hanc nostram concessionem
et confirmationem aliquo modo in preiudicium ipsius ecclesie aliquid attemptauerit,
iram nostre maiestatis se sciat incurrisse. Datum apud Ezzelingen anno
dominice incarnationis M. cc. viii. quarto Nonas Marcii, indictione xii.
Adiicimus etiam et volumus,
ut omnes persone vtriusque sexus, cuiuscunque conditionis, status, ordinis
existant, que prefato monasterio quoeumque inre indiciali, censuali sive
servili subsint, ne per aliquem iudicem provincialem, advocatum sive civilem
quocunque nomine compellantur.
Die Urkunde ist nicht mehr
im Originale, sondern nur in einer Abschrift vorhanden, welche in das große
Feuchtwangern Copial-Buch des 18. Jahrh. (Arch. Nürnberg) Bd. 1, Bl.
15, unmittelbar nach einer Urkunde Kön. Ludwig’s dd. apud Nùremberg
V. Id. Maii 1323, eingetragen ist. Böhmer, Regg. Imp. 1198 – 1254,
S. 43., datirt sie auf den 4. Märzh 1209.
Was die Echtheit dieser
Urkunde betrifft, so kann man sich zwar nicht aller Bedenken gegen dieselbe
erwehren; indeß gibt doch die Fassung derselben zur Annahme einer
Fälschung oder Interpolation keinen hinreichenden Grund; wohl aber
dürfte der Nachtrag Adiicimus etiam etc. als unechter Zusatz späterer
Zeit gelten.
47
- - Nolumus, quod ecclesia in Fuchtwangen Augustensis dyocesis a pie recolende
memorie Karulo Magno imperatore Romanorum nostro predeccessore clarissimo
fundata mirifice multorum prediorum, libertatum et iurium ac immunitatum
beneficiis, ac oppidum in Feuchtwangen necnon cives ibidem, qui eidem ecclesie
pertinent, ac alii homines quicumque ipsi ecclesie pertinentes occasione
nostra aut advocati dicti loci vel alterius cuiuscumque aliene persone
per inpignorationes aut alias violentias vel iniurias offendantur aut quomodolibet
molestentur ... Datum apud Ezzelingen Non. Augusti anno domini M. cc. lxxxiiii.,
regni nostri anno xi.
Die Urkunde, im Originale
nicht mehr vorhanden, ist der auch nur in Abschrift noch übrigen Urkunde
König Albrecht’s I. für Feuchtwangen, dat. Nuremberch IV. Non.
Jul. (4. Juli) 1303, Copial-Buch Bd. 1., inserirt.
48
– Honestis et discretis viris capituli sive canonicis ecclesie in Fuhtwangen,
hanc gratiam facimus et ex liberalitate regia indulgemus cisdem, quod a
nostris ministerialibus, civibus sive aliis quibuscunque nobis et imperio
attinentiis (sic) vsque ad redditus sexaginta librarum donum recipere valeant
et receptum pacifice possidere. Datum Rotenborg xvi, Kal. Apprilis, indict.
ij., anno dom. M. cc. lxxx nono regni nostri anno sexto decimo.
Aus dem Feuchtw. Copial-Buche
Bd. 1. Damals war das Original, welches jetzt fehlt, noch vorhanden.
49
Copial-Buch 1. c.
50
– Adiicimus etiam premissis gratiis gratias infra scriptas, edicto regio
perpetuo prohibentes, ne quisquam advocatus seu cuiuscumque conditionis
aut status existat, ligna memorate ecclesie pertinentia sine consensu ipsius
ecclesie et capituli quesito et obtento succidere audeat vel succidat temerarie
et deducat. Preterea omnes curias canonicales inmunitatibus et libertatibus
ad instar aliarum ecclesiarum plene perfrui volumus et gaudere. Dat. apud
Nùrenberg V. Id. Maii anno domini M. CCC. vicesimo tertio, regni
nostri anno nono. Copialb. 1. c.
51—Quia
iam retroactis annis longe tanto quasi tempore, quod contrarii memoria
non existit, illo iure siue ea libertate et gracia vsi sunt hactenus et
gauisi fuerunt [prepositus, decanus, totumque capitulum ecclesie Fùhtwangensis],
quod omnes domus, curie seu mansiones sue ac clericorum et vicariorum suorum
vniuersorum cum suis pertinentiis in predicto oppido situate, ab omni collecta,
stiwra seu exactione omnino fuerunt exempte, libere et solute, ipsis et
eorum ecclesie presentis decreti munimine concedimus graciose, quod omnes
curias, mansiones seu possissiones suas prescriptas ab omni collecta, pensione,
censu seu qualibet alia exactione hucusque per eos et vicarios eiusdem
ecclesie non traditis et solutis inantea emunes, exemptas, liberas et solutas
de plenitudine nostre potestatis possint habere, tenere ac liberaliter
possidere - - Et vt graciam gracie cumulemus, ipsis et ecclesie eorum indulgemus
et quantum in nobis est, vberius condonamus, quod nemoribus seu siluis
vniuersis ipsis et eorum ecclesie recto tytulo pertinenlibus, postquam
per eos semel vel sepius cese fuerint vel strate, nullus hominum, cuiuscumque
status aut conditionis existit, pro pascuis communibus animalium suorum
quorumcunque quouis modo vti debeat sine frui, ita videlicet, quod omnis
vsus, obuencio siue fructus eoduorum nemorum eorundem, quocumque nomine
describautur, ante et post seccionen eorum eis vt veris dominis et proprietariis
ceteris exclusis pertineant pleno iure ... Datum Nuremberg in die beati
Luce ewangeliste, anno domini millesimo trecentesimo tricesimo sexto, regni
nostri anno vicesimo secondo, imperii vero nono. Orig. in München
52
- - Saue pro parte vestra pridem nobis oblata peticio continebat, quod
dudum bone memorie .. episcopus Augustensis ecclesias parrochiales in Feuchtwang,
in Hawsen et in Amphra dicte Augustensis diocesis, ac bone memorie .. episcopus
Herbipolensis parrochialem ecclesiam in Prethem dicte Herbipolensis diocesis
ex certis causis ipsos ad hoc mouentibus dictis decano et capitulo ac canonicis
dicte ecclesie in Feuchtwang vniuerunt et incorporauerunt et alias fecerunt,
prout in quibusdam litteris super hoc confectis dicitur plenius contineri.
Nos igitur vestris in hac parte iustis peticionibus grato concurrentes
assensu vnionem, incorporationem et annexionem predictas et omnia alia
et singula inde secuta, prout ipsa rite et legitime facta sunt atque gesta,
auctoritate, qua fungimur, enore presentium confirmamus et presentis scripti
patrocinio communimus.
Ur. des Card. Pileu für
Dekan und Kapitel zu Feuchtwangen, dat. Nuremberg Bambergensis diocesis
XII. Kal. Jul., pontificatus Urbani pape VI. anno secundo. Orig. in München
Die Pfarrei Moosbach ist
zwar in dieser Urkunde nicht genannt, war aber dem Stifte Feuchtwangen
ohne Zwiefel icorporirt; denn am 1. Febr. 1410 instituirt der bischöfliche
General-Vicar Johann Igelbeck zu Augsburg ad vicariam ecclesie parrochialis
in Mosbach den Priester Heinrich Fabri, Stifts-Vicar zu Feuchtwangen, auf
Präsentation des dortigen Striftes als vicarius perpetuus. Urk. im
Feuchtw. Copial-Buche.
53
Jacobi Gesch. v. Feuchtw. 12. 13.
54
S. ob. S. 346.
55
– in fundo nostro Wiler ciuitati Fuhtwang adiacenti. Urk. in München
56
Cum vestra ecclesia, quam speciali prosequimur favore, nostre subsit cathedrali
ecclesie tanquam filia matri, merito eiusdem sequi debebit cunsuetudines,
privilegia et statuta. Verum quia hoc ius cononicis et capitulo nostre
predicte ecclesie consuctudo approbata contulit ab antiquo, vt excessus
cononicorum, questiones reales et personales inter se mutuo scissitatas
propriis sentenciis ipsius capituli vel maioris partis corundem corrigi
valeant et finiri, que etiam in vestra ecclesia est hactenus vt didicimus
observata, ideoque sane vobis duximus providendum, vt pro singulis negociis
seu questionibus motis inter vos materiam vagandi et querendi nos nostrosque
indices in vobis penitus auferatis et per vestram presentiam consequenter
divino cultui vestra in ecclesia melius et devotius serviatis, volumus
et nihilominus presentibus mandamus, quatenus iuxta nostre ecclesie ac
capituli consuetudinem approbatam de cetero omnes excessus canonicorum,
questiones seu querimonias inter vos reperibiles super quibuscunque rebus
per vestri totius aut maioris partis capituli sententias fraternaliter
terminentur. Urk. Bisch. Friedrich’s für Feuchtwangen, act. et dat.
in castro Dillingen, anno dom. 1315, II. Id. Sept., abschr. in München.
57
Paterne solicitudinis aciem affectuose dirigentes ad ecclesiam collegiatam
in Fuhtwang nostre iurisdictioni subiectam, et de circumstantiis atque
statu illius diligencius inquirentes, communi et veredica relatione multarum
personarum honestarum, necnon frequenti et crebra canonicorum eiusdem ecclesie
querimonia invenimus, quod dolenter referimus, eandem ecclesiam omnino
in spiritualibus et temporalibus defectivam, in rebus et vacultatibus suis
desolatam miserabiliter et collapsam, immo quod deterius est, per quorundam
canonicorum ibidem malignorum fraudes infinitas, malicias ac nequicias
inauditas, necnon execrabiles lites, discensiones ac discordias inter cos
diutius agitatas tot et tantis debitorum oneribus pregravatam, quod illam
ad extremam et irrucuperabilem dilapidacionem brevi decursu temporis pervenire
versimiliter formidamus, nisi aliquo novo et oportuno remedio nostra providencia
mediante celeriter sublevetur. Urk. Bisch. Burkhart’s für Feuchtwangen,
dat. in castro Dylingen, quarto die dominica post Nycolai ep., 1374. Orig.
in München.
58
Sollerter investigando reperimus, quod causa et materia infirmitatis ac
desolacionis ecclesie sependicte atque discensionis canonicorum ipsius
precipua ex eo maxime suborta est et processit, quod redditus ecclesie
communes, de quibus fieri debuit equa prebendarum et porcionum distribucio,
actenus nimis inequaliter et irracionabiliter dividebantur inter canonicos
singulares; nam pociores et potenciores in ecclesia suam privatam vtilitatem
communi indebite preferebant ex quadam prava consuetudine, que hucusque
in memorata ecclesia existebat, videlicet tali, quod vnus canonicus aministraciones
plures temporales rerum ecclesie obtinebat, quas ipsi oblagia seu feuda
choralia appellabant, de quibus certos redditus, valde tamen exiguos, cappitulo
assignabant, maiori parte retenta et in vsus suos proprios reservata, ex
qua inequalitate porcionum illicita rancores, odia et gravissima scandala
inter canonicos unsurgebant, quia huiusmodi tenentes choralia habundabant
et dissolute viventes in ecclesia rarissime residebant; ceteri vero talia
ministeria non habentes prebendulas suas humiliter in ecclesia solebant
deservire et sepius egestate et inedia laborabant: Dieselbe Url.
59
Convenientes igitur cum dilectis nobis in Christo Chunrado Rüzzen
preposito, Rabnone de Willenholcz decano totoque capitulo ecclesie Fuchtwacensis
ad hoc more solito sollempniter convocato – de ipsorum cunctorum, quorum
intererat, vnamini consensu, immo eciam instantissima supplicacione canonicorum
precedente, statuimus, diffinimus et ordinamus, vt deinceps et inantea
perpetuo futuris temporibus omnes et singuli fructus, redditus, proventus
et obventiones qualescunque provenientes de rebus, prediis seu bonis, que
pridem oblagia seu feuda choralia dicebantur, quocunque nomine censeantur,
integraliter absque diminucione qualibet et sine contradictione cuiuscunqae
per ydoneos procuratores vel ministros capituli Fuhtwacensis ad hoc iam
electos aut in posterum eligendos colligantur et ad commune granarium seu
conservatorium capituli ad hoc deputatum congruis temporibus annis singulis
assignentur et reponantur ac fideliter conserventur, ita quod exinde iuxta
possibilitatem debita communia successive persolvantur vel saltim paulatim
exenuentur, expense neccessarie recipiantur et iuxta moderacionem eorum
discretam ac quantitatem reddituum postmodum de illis equalis per omnia
et simul distribucio fiat secundum morem ecclesie ordinatum pro singulis
canonicis prebendatis. Dieselbe Urk.
60
Wir haben dem herren burggraven den stift ze Fuhtwang mit allen sinen zugehorden,
luten vnd guten, nihts vzgenomen, in allen weltlichen sachen enpfolhen
und enpfelhen im auch denselben stift in truwes hant gentzlichen, also
daz der obgenant herr der burggraf, oder wem er daz an siner stat enpfilhet,
mit dem stift tun vnd lazzen sol vnd mag, alte schule nêw ze machen
vnd die zu gelten, ze verkauffen, ze versetzen, die nehsten vir iar, die
nû nach ainander gant ..., ze iarnutzen, ze vrtet oder ze liben nach
des stifts bestem nûtz vnd frumen, darvmb daz desselben stifts schuld
gentzlich abgetan wirt vnd vergolten. Urk. Bisch. Burkhart’s von sant Leonharts
tag 1376, Orig. in München. Sie ist vollständig gedruckt bei
Jacobi S. 186 ff.
61
Jacobi S. 33.
Erstellt
am 6. März 2004 durch Hans Ebert