Anton Steichele - Das Bisthum Augsburg
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2. Feuchtwangen als Cellegiat-Stift.

 
Es ist eine auffalende Erscheinung, daß drei uralte, nahe bei einander gelegene Klöster des Benediktiner-Ordens, Onoldsbach, Herrieden und Feuchtwangen, schon in so früher Zeit ihren klösterlichen Charakter ablegten und sich in Chorherrn-Stifte für Weltpriester umwandelten. Wir kenne bei keinem derselben mit Sicherheit den tiefern Grund dieser Umwandlung; namentlich fehlt uns dafür bei Feuchtwangen aller Anhalt, weil wir über den Vorgang, und was damit in Verbindung stand, weder eine Urkunde, noch sonst eine Nachricht besitzen; ja, wir wissen nicht einmal, war es das 11. oder das 12. Jahrhundert, welches jene Umwandlung herbeiführte; gewiß ist nur, daß Feuchtwangen zu Ausgang des 12. Jaharhunderts schon wirklich als Collegiat-Stift dasteht, unter einem Propste, der aus der Zahl der Augsburger Domherren genommen war; denn in einer Urkunde Bischof Udalskalk’s von Augsburg für Kloster Steingaden vom J. 1197 steht unter den die Handlung bezeugenden Augsburger Domherren auch Hainrich prepositus de Fuhtwanck45); - es ist dieses die älteste Kunde über Feuchtwangen als Stift.
 
Die deutschen Könige und Kaiser des 13. und 14. Jahrhundertes begünstigten und förderten in besonderer Weise das Stift Feuchtwangen, gewiß auch darum, weil sie in ihrem großen Vorfahrer, Kaiser Karl, den Stifter desselben erkannten. König Otto IV. nimmt am 4. März 1209 das Stift mit seinen Zugehörungen in seinen Schutz und bestätigt alle demselben von Kaiser Karl und andern römischen Kaisern und Königen ertheilten Privilegien46); König Rudolf schützt durch einen Brief vom 5. Aug. 1284 das Stift und seine Angehörigen vor Verpfändungen47) und gestattet ihm am 17. März 1289, von Ministerialen und Bürgern des Reiches Schenkungen bis zu sechszig Pfund Rente annehmen zu dürfen48); König Albrecht bestätigt am 4. Juli 1303 die eben angeführten von Rudolf ertheilten Privilegien49); Kaiser Ludwig der Bayer thut am 11. Mai 1323 dasselbe und bestimmt dabei noch, daß weder ein Vogt noch jemand Anderer ohne des Kapitels Zustimmung in des Stiftes Wäldern Holz schlage, und daß alle Kanonikat-Häuser die bei andern Kirchen üblichen Freiheiten zu genießen haben50), am 18. Okt. 1336 aber erklärt derselbe Kaiser, daß alle Höfe und Häuser der Kanoniker und Vicarier dieselbe Freiheit von Steuern und Auflagen, welche sie bisher genossen hätten, auch ferner genießen sollten, und daß die volle Nutzung ans des Stiftes Wäldern an Holz und Weide nur den Stiftsherrn ohne Jemandes Eingriff zustehe51).
 
Die Dotation des Stiftes mag schon von Alters her beträchtlich gewesen sein und hat sich im Laufe der Zeit sicher noch gemehrt. Wahrscheinlich hatte schon das alte Kloster die Kirchen und Kirchensätze zu euchtwangen, Ober-Ampfrach, Moosbach und Hausen (bei Öttingen) im Augsburger, und zu Brettheim im Wirzburger Sprengel besessen und bischöfliche Incorporation derselben erlangt. Das Stift blieb im Besitze dieser Kirchen und erhielt am 20. Juni 1380 durch Cardinal Pileus eine Incorporations-Erneuerung über die Pfarrkirchen zu Feuchtwangen, Ober-Ampfrach, Hausen und Brettheim52). mit der Incorporation war natürlich aller Zehente und alles übrige Kirchen- und Pfarrgut der incorporirten Pfarreien in den Genuß des Klosters und Stiftes Feuchtwangen übergegangen.
 
In Feuchtwangen selbst besaß das Stift im 14/15. Jahrh. acht und zwanzig Gebäude, welche von Chorherrn, Vicariern und andern zum Stiftsverbande gehörigen Personen gewohnt wurden, und hatte sechzehn Bürger der Stadt mit ihren Familien und Zugehörigen unter seiner Grundsteuer und Gerichtsbarkeit. Lehengüter hatte das Stift damals fast in allen umliegenden Orten, nämlich 2 in Ober- und 10 in Unter-Ahorn, 1 in Ober- und 7 in Unter-Ampfrach, 16 in Banzenweiler, 8 in Bergnerzell, 12 in Bernhardshofen(?), 10 in Bernau, 4 in Biberbach, 4 in Bonlanden, 1 in Vorder- und 6 in Hinter-Breitenthann, 15 in Brettheim, 7 in Eigenzell, 20 in Espach, 1 in Flozheim, 8 in Gerenberg, 6 in Glashofen, 68 in Grimschwinden, 33 in Dorf-Gütingen, 2 in Gumpenweiler, 2 in Gundelbach, 21 in Heilbrunn, 1 in Heiligen-Kreuz, 4 in Herren-Schalbach, 31 in Hilkershausen, 3 in Hofstetten, 9 in Igelstruth, 2 in Kaltenbrunn, 9 in Kammerzell, 7 in Koppen-Schalbahc, 11 in Krapfenau, 28 in Larrieden, 1 in Unter- und 2 in Ober-Michelbach, 7 in Megersbrunn, 34 in Moosbach, 2 in Neidlingen, 3 in Orenbrunn, 4 in Ottendorf, 6 in Ober- und 5 in Unter-Ramsbach, 6 in Reichenbach, 6 in Rißmann-Schalbach, 6 in Rödenweiler, 2 in Röschenhof, 19 in Schenlldorf, 5 in Schwaighausen, 15 in Seiderzell, 6 in Sperbersbach, 3 in Steinbach, 24 in Sommerau, 22 in Ober- und 3 in Unter-Tallersbach, 8 in Tauber-Schalbach, 2 in Dentlein, 2 in Ulrichsberg, 4 in Ungetsheim, 2 in Volkhartsweiler, 9 in Welmeusel, 14 in Weikershofen, 3 in Wiesenbach, 29 in Windshofen, 12 in Winterhalden, 5 in Wüstenweiler, 3 in Zehendorf, 3 in Zettenberg, 5 in Zumberg, so daß die Zahl fast auf 400 läuft, von denen 186 dem Stifte auch grund-, steuer- und vogtbar waren, ohne die einzelnen Höfe, Mühlen und Sölden53). In alter Zeit war dem Kloster Feuchtwangen von einer Grafen-Familie sogar eine Saline mit Eigenleuten in entfernter Gegend geschenkt worden54); die Lage und das weitere Schicksal derselben kennen wir aber nicht. Auch hatte das Stift Weinberge bei Ahausen am Main besessen; es verkaufte aber dieselben am 19. Mai 1293 an Kloster Seligen-Porten um 20 Pfund Heller, welche zur Anlegung eines Fischweihers auf einem stiftischen Grunde bei Feuchtwangen, Weiler genannt, verwendet wurden55).
 
Das alte enge Verhältnis der Kirche Feuchtwangen zur bischöflichen Mutterkirche in Augsburg war auch zur Zeit des Stiftes nicht vergessen worden; der Bischof von Augsburg behielt, wie es schon zur Zeit der Bischöfe Udalrich und Liutold im alten Kloster Feuchtwangen gewesen war, nicht nur im Geistlichen, sondern auch im Zeitlichen die oberste Gewalt über das Stift. Mehrere Akte dieser bischöflichen Oberherrlichkeit, welche, in die innersten Angelegenheiten des Stiftes eigreifend, schlichtete und ordnete, kennen wir aus der Zeit Bischof Friedrich Spät’s von Faimingen (1307 – 1331), welcher unter Anderm auf Grund des alten Zusammenhanges der Feuchtwanger Kirche mit der Augsburger dem dortigen Stifte gestattete, daß, wie es beim Domkapitel in Augsburg der Fall sei, so auch beim Stifte Feuchtwangen Disciplinar-Sachen der Kanoniker und Streitigkeiten jeder Art unter denselben vom Kapitel selbst, unter Umgangnahme von den bischöflichen Gerichten, beschieden werden sollten56). Besonders entscheidend aber wirkten jene Maßnahmen, welche Bischof Burkhart von Ellerbach bald nach seinem Amtsantritte, in den Jahren 1374 und 1376, um das Stift aus tiefem Verfalle zu heben, in Ausführung brachte.
 
Stift Feuchtwangen litt nämlich damals, wie Bischof Burkhart selbst die Zustände in greller Weise schildert, im Geistlichen und Weltlichen an furchtbarer Zerrüttung; in Zwietracht, Haß und unerhörter Bosheit wühlten einige Stiftsherrn selbst in den Eingeweiden ihres gemeinsamen Leibes; eine maßlose Schuldenlast hatte sich trotz der reichen Einkünfte auf das Stift gehäuft und bedrohte es mit dem unvermeidlichen Untergange57). Der Grund dieses Uebelstandes lag darin, daß jene bevorzugten Stiftsherrn, welche die gemeinsamen Einkünfte verwalteten und an die Präbenden vertheilten, vorzugsweise sich selbst bedachten und sich bereichterten, indem sie andern Gliedern des Kapitels das Gebührende entzogen und sich beilegten58). Bischof Burkhart ordnete daher im Einverständnisse mit dem Stifts-Kapitel am 10. Dec. 1374 an: Es sollten vom Kapitel eigene Verwalter aufgestellt werden, welche alle Gefälle des Stiftes einzusammeln und zu bewahren, daraus die gemeinsamen Ausgaben zu bestrieten, die Schulden allmälig zu mindern und zu tilgen, den Rest aber gleichheitlich unter die Kanoniker zu vertheilen hätten59).
 
Bischof Burkhart ließ es indeß bei dieser Maßnahme nicht bewenden. Denn am 6. Nov. 1376 übertrug er, wahrscheinlich durch das maßlose Schuldenwesen des Stifts gedrängt, die Pflege desselben in weltlichen Sachen dem Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg auf vier Jahre mit der besondern Befugniß, nach seinem Ermessen die Schulden des Stiftes in Ordnung zu bringen und zu tilgen60). So ward der Grund gelegt zu der Schirmvogtei und weltlichen Oberherrlichkeit der Burggrafen von Nürnberg und Markgrafen von Brandenburg-Onoldsbach über Stift Feuchtwangen, welche fortan auf demselben lasten blieb und seinem Geschicke zuletzt die entscheidende Wendung gab.
 
Denn obgleich Bischof Burkhart dem Burggrafen Friedrich nur die Pflege, nicht die Schirmvogtei des Stiftes Feuchtwangen, und zwar nur auf vier Jahre übertrgen hatte, und obgleich es auch bald gelang, den Zweck dieser Uebertragung, nämlich die Tilgung der Schulden des Stiftes durchen den Verkauf von Gütern und Grundstücken, sowie durch eine geregeltere Verwaltung, zu erreichen, so wichen doch die Burggrafen, nachdem sie einmal festen Fuß im Stifte gefaßt hatten, um so weniger mehr aus demselben, als im nämlichen Jahre 1376 ihnen von Kaiser Karl IV. auch die Stadt Feuchtwangen pfandschaftsweise überlassen worden war; sie behielten das Stift in ihrer Pflege und Vormundschaft und wußten diese allmälig zur förmlichen Schirmvogtei auszudehnen. Das Stift nennt schon in einer Urkunde vom 7. Mai 1378 (Orig. in München) den Burggrafen Friedrich seinen „Pfleger und Schirmer;“ am 21. April 1404 thun einige Stiftsherrn von Onoldsbach einen Spruch in innern Angelegenheiten des Stiftes Feuchtwangen ex domini Friderici burggravii Nurembergensis, tutoris ecclesie Feuhtwangensis commissione (Feuchtw. Copialb. in Nürnb.); endlich läßt sich Friedrich im Jahre 1407 vom Stifte sogar den Huldigungseid schwören61). Die Oberhoheit des Bischofs von Augsburg war dadurch fast fauf die bloße Handhabung der kirchlichen Jurisdiktions-Gewalt zurückgedrängt.

45 M. B. 6, 505.
46 Diese älteste über Feuchtwangen vorhandene Urkunde, deren bloß G. Stieber, Nachr. vom Fürstenth. Brandenb.-Onolzbach, S. 360, mit wenigen Worten erwähnt, lautet vollständig also:
Otto Die gratia Romanorum rex semper Augustus, notum facimus per presens scriptum publicum vniversis fidelibus imperii, quod nos ecclesiam in Fuhtwang, quam fundavit Karolus imperator, cum personis Deo ibidem servientibus et cum omnibus suis mobilibus et immobilibus ipsi ecclesie attinentibus sub nostram regalem recepimus protectionem, vniversa quoque iura et priuilegia, que vel Karolus imperator fundator ipsius ecclesie, vel aliquis suorum successorum Romanorum imperatorum sive regum usque ad hec nostra tempora iam dicte concessit ecclesie, omnes quoque bonas et honestas consuetudines, quibus hactenus usi sunt, regia nostra auctoritate confirmamus. Mandamus igitur et per gratiam nostram firmissime precimus, ut nemo sit, qui iam dictam ecclesiam in Fuhtwanch, quam no in specialem nostram tuicionem suscepimus, in aliquid iuris vel qualecunque privilegium ipsi ecclesie indultum est a Karolo imperatore et suis successoribus usque ad hec nostra tempora, que nos nostra regia confirmamus auctoritate. Quicunque vero contra hanc nostram concessionem et confirmationem aliquo modo in preiudicium ipsius ecclesie aliquid attemptauerit, iram nostre maiestatis se sciat incurrisse. Datum apud Ezzelingen anno dominice incarnationis M. cc. viii. quarto Nonas Marcii, indictione xii.
Adiicimus etiam et volumus, ut omnes persone vtriusque sexus, cuiuscunque conditionis, status, ordinis existant, que prefato monasterio quoeumque inre indiciali, censuali sive servili subsint, ne per aliquem iudicem provincialem, advocatum sive civilem quocunque nomine compellantur.
Die Urkunde ist nicht mehr im Originale, sondern nur in einer Abschrift vorhanden, welche in das große Feuchtwangern Copial-Buch des 18. Jahrh. (Arch. Nürnberg) Bd. 1, Bl. 15, unmittelbar nach einer Urkunde Kön. Ludwig’s dd. apud Nùremberg V. Id. Maii 1323, eingetragen ist. Böhmer, Regg. Imp. 1198 – 1254, S. 43., datirt sie auf den 4. Märzh 1209.
Was die Echtheit dieser Urkunde betrifft, so kann man sich zwar nicht aller Bedenken gegen dieselbe erwehren; indeß gibt doch die Fassung derselben zur Annahme einer Fälschung oder Interpolation keinen hinreichenden Grund; wohl aber dürfte der Nachtrag Adiicimus etiam etc. als unechter Zusatz späterer Zeit gelten.
47 - - Nolumus, quod ecclesia in Fuchtwangen Augustensis dyocesis a pie recolende memorie Karulo Magno imperatore Romanorum nostro predeccessore clarissimo fundata mirifice multorum prediorum, libertatum et iurium ac immunitatum beneficiis, ac oppidum in Feuchtwangen necnon cives ibidem, qui eidem ecclesie pertinent, ac alii homines quicumque ipsi ecclesie pertinentes occasione nostra aut advocati dicti loci vel alterius cuiuscumque aliene persone per inpignorationes aut alias violentias vel iniurias offendantur aut quomodolibet molestentur ... Datum apud Ezzelingen Non. Augusti anno domini M. cc. lxxxiiii., regni nostri anno xi.
Die Urkunde, im Originale nicht mehr vorhanden, ist der auch nur in Abschrift noch übrigen Urkunde König Albrecht’s I. für Feuchtwangen, dat. Nuremberch IV. Non. Jul. (4. Juli) 1303, Copial-Buch Bd. 1., inserirt.
48 – Honestis et discretis viris capituli sive canonicis ecclesie in Fuhtwangen, hanc gratiam facimus et ex liberalitate regia indulgemus cisdem, quod a nostris ministerialibus, civibus sive aliis quibuscunque nobis et imperio attinentiis (sic) vsque ad redditus sexaginta librarum donum recipere valeant et receptum pacifice possidere. Datum Rotenborg xvi, Kal. Apprilis, indict. ij., anno dom. M. cc. lxxx nono regni nostri anno sexto decimo.
Aus dem Feuchtw. Copial-Buche Bd. 1. Damals war das Original, welches jetzt fehlt, noch vorhanden.
49 Copial-Buch 1. c.
50 – Adiicimus etiam premissis gratiis gratias infra scriptas, edicto regio perpetuo prohibentes, ne quisquam advocatus seu cuiuscumque conditionis aut status existat, ligna memorate ecclesie pertinentia sine consensu ipsius ecclesie et capituli quesito et obtento succidere audeat vel succidat temerarie et deducat. Preterea omnes curias canonicales inmunitatibus et libertatibus ad instar aliarum ecclesiarum plene perfrui volumus et gaudere. Dat. apud Nùrenberg V. Id. Maii anno domini M. CCC. vicesimo tertio, regni nostri anno nono. Copialb. 1. c.
51—Quia iam retroactis annis longe tanto quasi tempore, quod contrarii memoria non existit, illo iure siue ea libertate et gracia vsi sunt hactenus et gauisi fuerunt [prepositus, decanus, totumque capitulum ecclesie Fùhtwangensis], quod omnes domus, curie seu mansiones sue ac clericorum et vicariorum suorum vniuersorum cum suis pertinentiis in predicto oppido situate, ab omni collecta, stiwra seu exactione omnino fuerunt exempte, libere et solute, ipsis et eorum ecclesie presentis decreti munimine concedimus graciose, quod omnes curias, mansiones seu possissiones suas prescriptas ab omni collecta, pensione, censu seu qualibet alia exactione hucusque per eos et vicarios eiusdem ecclesie non traditis et solutis inantea emunes, exemptas, liberas et solutas de plenitudine nostre potestatis possint habere, tenere ac liberaliter possidere - - Et vt graciam gracie cumulemus, ipsis et ecclesie eorum indulgemus et quantum in nobis est, vberius condonamus, quod nemoribus seu siluis vniuersis ipsis et eorum ecclesie recto tytulo pertinenlibus, postquam per eos semel vel sepius cese fuerint vel strate, nullus hominum, cuiuscumque status aut conditionis existit, pro pascuis communibus animalium suorum quorumcunque quouis modo vti debeat sine frui, ita videlicet, quod omnis vsus, obuencio siue fructus eoduorum nemorum eorundem, quocumque nomine describautur, ante et post seccionen eorum eis vt veris dominis et proprietariis ceteris exclusis pertineant pleno iure ... Datum Nuremberg in die beati Luce ewangeliste, anno domini millesimo trecentesimo tricesimo sexto, regni nostri anno vicesimo secondo, imperii vero nono. Orig. in München
52 - - Saue pro parte vestra pridem nobis oblata peticio continebat, quod dudum bone memorie .. episcopus Augustensis ecclesias parrochiales in Feuchtwang, in Hawsen et in Amphra dicte Augustensis diocesis, ac bone memorie .. episcopus Herbipolensis parrochialem ecclesiam in Prethem dicte Herbipolensis diocesis ex certis causis ipsos ad hoc mouentibus dictis decano et capitulo ac canonicis dicte ecclesie in Feuchtwang vniuerunt et incorporauerunt et alias fecerunt, prout in quibusdam litteris super hoc confectis dicitur plenius contineri. Nos igitur vestris in hac parte iustis peticionibus grato concurrentes assensu vnionem, incorporationem et annexionem predictas et omnia alia et singula inde secuta, prout ipsa rite et legitime facta sunt atque gesta, auctoritate, qua fungimur, enore presentium confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus.
Ur. des Card. Pileu für Dekan und Kapitel zu Feuchtwangen, dat. Nuremberg Bambergensis diocesis XII. Kal. Jul., pontificatus Urbani pape VI. anno secundo. Orig. in München
Die Pfarrei Moosbach ist zwar in dieser Urkunde nicht genannt, war aber dem Stifte Feuchtwangen ohne Zwiefel icorporirt; denn am 1. Febr. 1410 instituirt der bischöfliche General-Vicar Johann Igelbeck zu Augsburg ad vicariam ecclesie parrochialis in Mosbach den Priester Heinrich Fabri, Stifts-Vicar zu Feuchtwangen, auf Präsentation des dortigen Striftes als vicarius perpetuus. Urk. im Feuchtw. Copial-Buche.
53 Jacobi Gesch. v. Feuchtw. 12. 13.
54 S. ob. S. 346.
55 – in fundo nostro Wiler ciuitati Fuhtwang adiacenti. Urk. in München
56 Cum vestra ecclesia, quam speciali prosequimur favore, nostre subsit cathedrali ecclesie tanquam filia matri, merito eiusdem sequi debebit cunsuetudines, privilegia et statuta. Verum quia hoc ius cononicis et capitulo nostre predicte ecclesie consuctudo approbata contulit ab antiquo, vt excessus cononicorum, questiones reales et personales inter se mutuo scissitatas propriis sentenciis ipsius capituli vel maioris partis corundem corrigi valeant et finiri, que etiam in vestra ecclesia est hactenus vt didicimus observata, ideoque sane vobis duximus providendum, vt pro singulis negociis seu questionibus motis inter vos materiam vagandi et querendi nos nostrosque indices in vobis penitus auferatis et per vestram presentiam consequenter divino cultui vestra in ecclesia melius et devotius serviatis, volumus et nihilominus presentibus mandamus, quatenus iuxta nostre ecclesie ac capituli consuetudinem approbatam de cetero omnes excessus canonicorum, questiones seu querimonias inter vos reperibiles super quibuscunque rebus per vestri totius aut maioris partis capituli sententias fraternaliter terminentur. Urk. Bisch. Friedrich’s für Feuchtwangen, act. et dat. in castro Dillingen, anno dom. 1315, II. Id. Sept., abschr. in München.
57 Paterne solicitudinis aciem affectuose dirigentes ad ecclesiam collegiatam in Fuhtwang nostre iurisdictioni subiectam, et de circumstantiis atque statu illius diligencius inquirentes, communi et veredica relatione multarum personarum honestarum, necnon frequenti et crebra canonicorum eiusdem ecclesie querimonia invenimus, quod dolenter referimus, eandem ecclesiam omnino in spiritualibus et temporalibus defectivam, in rebus et vacultatibus suis desolatam miserabiliter et collapsam, immo quod deterius est, per quorundam canonicorum ibidem malignorum fraudes infinitas, malicias ac nequicias inauditas, necnon execrabiles lites, discensiones ac discordias inter cos diutius agitatas tot et tantis debitorum oneribus pregravatam, quod illam ad extremam et irrucuperabilem dilapidacionem brevi decursu temporis pervenire versimiliter formidamus, nisi aliquo novo et oportuno remedio nostra providencia mediante celeriter sublevetur. Urk. Bisch. Burkhart’s für Feuchtwangen, dat. in castro Dylingen, quarto die dominica post Nycolai ep., 1374. Orig. in München.
58 Sollerter investigando reperimus, quod causa et materia infirmitatis ac desolacionis ecclesie sependicte atque discensionis canonicorum ipsius precipua ex eo maxime suborta est et processit, quod redditus ecclesie communes, de quibus fieri debuit equa prebendarum et porcionum distribucio, actenus nimis inequaliter et irracionabiliter dividebantur inter canonicos singulares; nam pociores et potenciores in ecclesia suam privatam vtilitatem communi indebite preferebant ex quadam prava consuetudine, que hucusque in memorata ecclesia existebat, videlicet tali, quod vnus canonicus aministraciones plures temporales rerum ecclesie obtinebat, quas ipsi oblagia seu feuda choralia appellabant, de quibus certos redditus, valde tamen exiguos, cappitulo assignabant, maiori parte retenta et in vsus suos proprios reservata, ex qua inequalitate porcionum illicita rancores, odia et gravissima scandala inter canonicos unsurgebant, quia huiusmodi tenentes choralia habundabant et dissolute viventes in ecclesia rarissime residebant; ceteri vero talia ministeria non habentes prebendulas suas humiliter in ecclesia solebant deservire et sepius egestate et inedia laborabant: Dieselbe Url.
59 Convenientes igitur cum dilectis nobis in Christo Chunrado Rüzzen preposito, Rabnone de Willenholcz decano totoque capitulo ecclesie Fuchtwacensis ad hoc more solito sollempniter convocato – de ipsorum cunctorum, quorum intererat, vnamini consensu, immo eciam instantissima supplicacione canonicorum precedente, statuimus, diffinimus et ordinamus, vt deinceps et inantea perpetuo futuris temporibus omnes et singuli fructus, redditus, proventus et obventiones qualescunque provenientes de rebus, prediis seu bonis, que pridem oblagia seu feuda choralia dicebantur, quocunque nomine censeantur, integraliter absque diminucione qualibet et sine contradictione cuiuscunqae per ydoneos procuratores vel ministros capituli Fuhtwacensis ad hoc iam electos aut in posterum eligendos colligantur et ad commune granarium seu conservatorium capituli ad hoc deputatum congruis temporibus annis singulis assignentur et reponantur ac fideliter conserventur, ita quod exinde iuxta possibilitatem debita communia successive persolvantur vel saltim paulatim exenuentur, expense neccessarie recipiantur et iuxta moderacionem eorum discretam ac quantitatem reddituum postmodum de illis equalis per omnia et simul distribucio fiat secundum morem ecclesie ordinatum pro singulis canonicis prebendatis. Dieselbe Urk.
60 Wir haben dem herren burggraven den stift ze Fuhtwang mit allen sinen zugehorden, luten vnd guten, nihts vzgenomen, in allen weltlichen sachen enpfolhen und enpfelhen im auch denselben stift in truwes hant gentzlichen, also daz der obgenant herr der burggraf, oder wem er daz an siner stat enpfilhet, mit dem stift tun vnd lazzen sol vnd mag, alte schule nêw ze machen vnd die zu gelten, ze verkauffen, ze versetzen, die nehsten vir iar, die nû nach ainander gant ..., ze iarnutzen, ze vrtet oder ze liben nach des stifts bestem nûtz vnd frumen, darvmb daz desselben stifts schuld gentzlich abgetan wirt vnd vergolten. Urk. Bisch. Burkhart’s von sant Leonharts tag 1376, Orig. in München. Sie ist vollständig gedruckt bei Jacobi S. 186 ff.
61 Jacobi S. 33.

Erstellt am 6. März 2004 durch Hans Ebert
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