Zur Zeit der alten Reichsverfassung
hatte die katholische Pfarrei Dinkelsbühel mit Orten außerhalb
der Stadt-Thore, ein paar Mühlen und ganz nahe stehende Häuser
ausgenommen, keine pfarrliche Verbindung. Die in den Orten um Dinkelsbühel
wohnenden Katholiken waren im Pfarrverbande mit jenen protestantischen
Pfarreien, welchen die Orte schon vor Einführung des Protestantismus
angehört hatten oder von den protestantischen Territorial-Herren zugewiesen
worden waren, nämlich mit Segringen, Weidelbach, Schopfloch, Lehen-Gütingen,
Simbrunn, und hatten von den protestantischen Pfarrern Taufe, Trauung und
Beerdigung zu empfangen, zu Beicht, Abendmahl und Gottesdienst gingen sie
nach Dinkelsbühel, aber ihre Kranken und Sterbenden durften von den
katholischen Geistlichen nur im Stillen und ohne Kirchenkleidung mit dne
heiligen Sakramenten versehen werden (s. ob. S. 246 – 248). Dieses Verhältniß
änderte sich, nachdem die Reichsstadt an Bayern gefallen war, indem
die Katholiken der umliegenden Orte allmählich vom protestantischen
Pfarrverbande gelöst und der katholischen Pfarrei Dinkelsbühel
einverleibt wurden. Durch diese Aus- und Einpfarrungen kamen der Reihe
nach die in den protestantischen Pfarreien Schopfloch, Segringen, Simbrunn,
Wiedelbach und Lehen-Gütingen lebenden Katholiken zur katholischen
Stadtpfarrei Dinkelsbühel. Dieses geschah in Bezug auf Schopfloch
im J. 1811, auf Segringen und Simbrunn im J. 1838, auf Weidelbach und Lehen-Gütingen
im J. 1848. Die Zahl der aus diesen protestantischen Pfarreien ausgepfarrten,
jetzt zur katholischen Pfarrei Dinkelsbühel gehörigen Katholiken
ist gegenwärtig folgende:
1. Aus der Pf. Schopfloch a) Schopfloch, prot.
Pfarrdorch, 1 ½ Std. nördlich, hählt 24 Katholiken.
b) Buch-Hof, 1 ½
St. nördl., 7 S.
c) Buch-Mühle,
1 ½ St. nördl., 7 S.
2. Aus der Pf. Segringen: a) Hochschwärz,
W., ¾ St. südl. ganz katholisch, 94 S.
b) Wolfersbrunn, W.,
1 ¼ St. südwestl., 30 Kath.
c) Holzapfels-Hof,
E. ¾ St. südl., 15 S.
d) Sittling, W., 1
St. südl., 14 Kath.
e) Maisling, W., ¾
St. nordwestl., 4 Kathl.
f) Neu-Mühle,
½ St. südl. 6 S
g) Hard-Mühle,
¾ St. westl., 8 S.
h) Segringen, prot.
Pfarrdorf, ½ St., 2 Kath.
i) Rain, W., ½
St. westl., 2 Kath.
3. Aus der Pf. Simbrunn: a Bozenweiler, ½
St. östl., ganz katholisch, 56 S.
4. Aus der Pf. Weidelbach: a Veitswend, W., 2
St. nordwestl., 6 Kath.
5. Aus der Pf. Lehen-Gütingen: Frosch-Mühle,
¾ St. nördl. 7 Kath.
Im J. 1848 waren auch die
in den protestantischen Pfarreien Moosbach, Ober-Ampfrach, Unter-Ampfrach
und Breitenau zerstreut wohnenden Katholiken in die katholische Stadtpfarrei
Dinkelsbühel eingepfarrt worden. Als aber im J. 1862 zu Feuchtwangen
eine katholische Pfarr-Curatie errichtet wurde, gingen diese Katholiken
in den Pfarrverband von Feuchtwangen über.
Erstellt am 7. Februar
2004 durch Hans Ebert