Wilh. Schaudig - Geschicht der Stadt ...
Inhaltsverzeichnis
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4. Die Stadt bis zur Verpfändung 1376

Ob zur Zeit der Klostergründung bereits ein Ort Fiuchtinwang bestanden hat, oder ob diese Gründung Ursache war, daß außerhalb der Klostermauer sich mehr und mehr Leute ansiedelten, sei dahin gestellt. 5 Jedenfalls aber erwuchs allmählich neben dem Kloster ein bürgerliches Gemeinwesen, dessen Spuren wir erstmals wahrnehmen in den Briefen des Dekanus Wigo, in dem er über die Verfolgungen seitens des Sohnes eines gewissen Richard klagt, der, als er keinen Beistand bei der Einwohnerschaft 6 fand, aus dem Schwäbischen Leute 7 herbeiholte, die mit ihren Rossen die Klosterwiesen abweideten. Damit erfahren wir, daß es um das Jahr 1000 eine bürgerliche Ansiedlung neben dem Kloster gab. Diese scheint sich rasch entwickelt zu haben, sodaß sie bald einer der bedeutendsten Orte der Umgebung wurde. Es wird sich mit dem Emporkommen der bei dem Kloster Fiuchtinwank entstandenen oder vielleicht schon vorhandenen Siedlung nicht anders verhalten haben, als es anderwärts überall geschah. Die deutschen Ansiedlungen, aus denen Städte erwuchsen, zeigten bis ins 12. Jahrhundert überwiegend bäuerliches Aussehen. 8 Bauernhöfe mit hölzernen Blockhäusern bildeten auch hier die ältesten Wohnsitze und Ackerbau ist auch hier eine Hauptbeschäftigung der Bewohner. Erst im 12. Jahrhundert entwickelte sich allmählich ein eigentliches städtisches Gepräge. In Feuchtwangen hat sich dieser Vorgang etwas später, erst im 13. Jahrhundert vollzogen. Neben dem Ackerbau erlangten Gewerbe und Handel immer größere Bedeutung. Diese, besonders aber der Handel, waren die Triebkräfte zur Entfaltung des städtischen Wesens. Schon seit Ende des 9. Jahrhunderts tauchen ständige Märkte auf. Diese schlossen sich anfänglich Zusammenkünften an, die anderen Zwecken dienten, besonders gottesdienstlichen. So fand zu Feuchtwangen am Freitag nach Himmelfahrt, dem großen Wallfahrtstag, ein bedeutender Markt statt, der jetzt am Sonntag darauf gehalten wird, wovon später Näheres. Die Könige fingen an Marktrechte zu verleihen, die der Ausgang für Entstehung der Stadtrechte wurden.

Zu politischer Bedeutung gelangten die Städte im Lauf der Zeit dadurch, daß sie sich ihrem ursprünglichen Herrn in Bezug auf Gericht, Verwaltung und Besteuerung mehr und mehr entzogen. Wer die Grundherren Feuchtwangens, soweit es außerklösterliche Siedlung war, gewesen sind, ob Nordenberger, oder Truhendinger oder Oettinger, läßt sich nicht feststellen. Die Grundherren ließen gewöhnlich durch Schultheißen ihre Rechte, Gerichtsbann u.s.w. ausüben, wobei diese häufig auf die Unterstützung durch einen Ausschuß der Bürgergemeinde angewiesen waren. Daraus ergab sich die Entstehung des Stadtrates mit dem Bürgermeister an der Spitze. Der Stadtrat aber strebte darnach, die Rechte des Grundherrn an sich zu bringen, was oft zu heftigen Kämpfen führte. Dies Bestreben erwachte zunächst in den bischöflichen Städten um 1100 und war um 1300 im wesentlichen mit Erfolg gekrönt, auch weltlichen Grundherrn gegenüber. Auf diese Weise entstand eine große Anzahl freier Städte, in denen sich nun das städtische Wesen nach allen Seiten hin entfaltete. Zwar fehlt der urkundliche Nachweis darüber, wann auch Feuchtwangen freie Reichsstadt wurde, denn bei der spanischen Plünderung im Jahre 1546 ging das städtische Archiv größtenteils zugrund, aber daß sie es am Ende des 12. oder am Anfang des 13. Jahrhunderts geworden ist, darf als sicher angenommen werden.

Aber freilich waren die bestehenden Verhältnisse in jener Zeit für eine größere Ausdehnung des Besitzstandes und des Geltungsbereiches der freien Stadt Feuchtwangen durchaus ungünstig. Zwar stand sie unmittelbar unter dem Kaiser und gehörte unter den Saliern und Hohenstaufen zur kaiserlichen Landvogtei in Franken, die ihren Sitz in Rothenburg hatte, und ein kaiserlicher Untervogt waltete in ihren Mauern, aber einesteils stand sie in mancherlei Abhängigkeit von Kloster und dem späteren Kollegiatstift. Dieses war im Besitz aller Zölle und Abgaben, hatte sein Halsgericht zu Krapfenau 9 in die Stadt gezogen und übte daselbst die niedere Gerichtsbarkeit ebenso wie über die Umgegend aus. Dazu ließ es sich von jedem Bürger den Eid der Treue und des Gehorsams schwören. Andernteils war die Möglichkeit der Ausdehnung des Besitzes sehr beschränkt, denn ringsum lagen in großer Nähe fremde Besitzungen. Da war auf der Höhe über der Stadt das Gut "zum Michelsberge" der Steinbachshof. Östlich davon Mackenhofen, bei der Rüdigers- jetzt Walkmühle, der Röschenhof, beim Schleifweiher Rammerzell und Utzenweiler, wo 1256 ein Ritter (miles) Hermann saß, jenseits der Sulzach, wo jetzt der Bahnhof steht, Schafhausen, ebenfalls ein Rittersitz; nördlich der Riedbachshof, jetzt Krebshof, und etwas weiter entfernt der jetzige Georgenhof (das Soldenhus von 1350?) und Leuperzell, im 13. und 14. Jahrhundert Sitz der Ritter von Liuprechtzelle. So war also die Stadt von allen Seiten eingeengt. Erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts begann sie diese Fesseln zu sprengen. Daß aber vor der Niederbrennung durch die Dinkelsbühler die Stadt eine solche Ausdehnung gehabt haben soll, daß die Sulzach mitten durch die Stadt floß, ist durch nichts begründete Sage, die wahrscheinlich dadurch entstand, daß es jenseits der Sulzach eine Häfnersgasse gab. Nun bedeutet aber Gasse nichts anderes als Gehweg, wie denn z. B. in der unter Heinrich III. entstandenen Urkunde über die Grenzen des eichstättischen Wildbanns eine Wörnitzfurt unterhalb Röckingen rindgazza heißt, also eine Stelle, wo Rinder durch den Fluß gehen können. Immerhin gehörte Feuchtwangen schon im 13. Jahrhundert zu den bedeutenderen Orten an der Grenze zwischen Franken und Schwabenland.

Zu Feuchtwangen "auf fränkischer Erde" vertrugen sich am 31. Dezember 1258 Ulrich von Warberg, der 1262 seine Burg Warberg der bischöflichen Kirche in Eichstätt schenkte, mit Graf Ludwig von Oettingen über Güterbesitz. Auch anderweitig wird Feuchtwangen in demselben Jahrhundert als Verhandlungsort genannt. So z. B. 1257. Siehe Seite 16. In der Das Stift betreffenden Urkunde des Königs Rudolf vom 5. August 1284 wird es zum erstenmale oppidum, Stadt, und am 19. Mai 1293 civitas, Bürgerschaft, geschlossenes Gemeinwesen, genannt. Ein kaiserlicher Vogt (advocatus) vertrat und verwaltete die Rechte und Güter des Reiches hier und in der Umgegend, denn Feuchtwangen galt damals, freilich unter großen Einschränkungen durch die ausgedehnten Rechte des Stifts, bereits als freie Reichsstadt und wurde in dieser Eigenschaft vom König Albrecht am 29. April 1307 zur Begründung des Landfriedens in Schwaben mit berufen. Ein solcher kaiserlicher Vogt Chunradus wird am 29. Januar 1290 und am 8. November 1310 genannt. Er erscheint noch am 17. Dezember 1326 als "her Kunrat, der alt vogt von Fuchtwang", in einer stiftischen Urkunde. Als Reichsstadt führte sie den rechtsschauenden Adler im Wappen, mit dem sogar noch im achtzehnten Jahrhundert städtische Urkunden gesiegelt wurden. Aber die Reichsfreiheit war nicht von langer Dauer und schwere Schicksale ergingen im vierzehnten Jahrhundert über die Stadt. Obwohl sie dem schwäbischen Städtebund beigetreten war, wurde sie doch von der Nachbarstadt Dinkelsbühl überfallen und aus Eifersucht 1309 großenteils niedergebrannt. Kaiser Ludwig der Bayer, der Freund der Reichsstädte, mit deren Hilfe hauptsächlich er seinen Sieg über Friedrich von Österreich errungen hatte, wandte auch der Reichsstadt Feuchtwangen seine Huld zu. Von Nürnberg aus erteilte er ihr 1323 das Recht, daß in ihr fortan jährlich nur 100 Pfund Heller (etwa 100 Gulden), und zwar 50 im Mai und 50 im Herbst von seinen Amtleuten, sowie von denen, welchen etwa die Stadt verpfändet wäre, erhoben werden sollen. Im Jahre 1331 bestimmte er ferner, daß niemand, der Feuchtwangen einnehmen würde, von der Stadt aus Krieg führen oder durch erhöhte Lasten sie bedrücken dürfe.

Aber Kaiser Ludwig scheint doch gegen das Ende seines Lebens die Reichsstadt Feuchtwangen selbst verpfändet zu haben,  denn am 16. Oktober 1347, fast gleichzeitig mit Ludwigs Tode, bestätigt sein Nachfolger Karl IV. dem Grafen Albrecht von Oettingen 10 die Pfandschaften, die er und sein Vater bisher vom Reich gehabt haben, nämlich die beiden "Märkte" Aufkirchen und Feuchtwangen. Wie lange Feuchtwangen dem Grafen von Oettingen verpfändet blieb, ist nicht bekannt. Aber noch während der Pfandschaft, am 4. Juli 1360 erteilte Kaiser Karl der Stadt das Recht, daß ihre Bürger und die zur Vogtei gehörigen Landleute, wie es in anderen Reichsstädten üblich sei, vor keinen anderen Richter sollen geladen werden, als vor ihren eigenen Amtmann. Feuchtwangen scheint sich bald wieder aus der öttingschen Pfandschaft gelöst zu haben, was dadurch geschah, daß es die Pfandschaftssumme bezahlte. Jedoch nicht lange währte seine Freiheit, denn bereits am 23. April 1376 wurde es von Karl IV. aufs neue verpfändet, und zwar um 5000 Gulden an den Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg. In die Pfandschaft war auch die Vogtei eingeschlossen. Die Verpfändungen Karls IV. wirkten aber verhängnisvoll. Um sich dagegen zu schützen, gründeten die Reichsstädte in Schwaben einen Bund im Jahr 1376. Der Groll des Fürstentums gegen die aufstrebenden Städte und die städtefreundliche Haltung des Königs Wenzel führte 1388 zum großen Städtekrieg. Nach damaliger Sitte bestand die Kriegsführung meist darin, daß man sich gegenseitig ins Land fiel und dieses verwüstete. Das verpfändete Feuchtwangen konnte kein Mitglied des Schwäbischen Städtebundes werden. Dieser unterlag zwar den Fürsten, aber die Reichsstadt Dinkelsbühl, die auf das emporstrebende Feuchtwangen neidisch war, überfiel im Jahre 1388 zum zweitenmale unsere Stadt und brannte sie, wie berichtet wird, bis auf die Kirchen und 3 Häuser nieder. Nun war es ausgeschlossen, daß sie sich wieder aus der Pfandschaft hätte lösen können. Sie blieb fortan eine brandenburgische Landstadt.

An dieser Stelle ist auch eines Rittergeschlechtes zu gedenken, das seinen Namen von Feuchtwangen trug, und das genannt wird, noch ehe Feuchtwangen als Stadt erscheint. Es hatte daselbst seinen Sitz und trug vermutlich kaiserliche oder stiftische Güter zu Lehen. Man nimmt an, daß die Ritter von Feuchtwangen Angehörige der Reichsministerialen Kuchenmeiser von Nortenberg bei Rothenburg, die auch in Weiltingen saßen, gewesen sind.

Schon 1109 wird ein Erkinbert von Mosbach, Kanoniker zu Passau, zusammen mit einem Wortwin von Feuchtwangen genannt. Im Jahre 1167 ist ein Ropertus von Vuchtewank Zeuge in einer zu Laugingen vom Bischof Kunrat von Augsburg ausgestellten Urkunde. Am 6. Juni 1220 zeugt ein Priester (presb. capituli eccl. Aug.) Wortwin de Fuchtewang, Domherr in Augsburg in einer Urkunde Bischof Sigfrids für das Domkapitel. 1224 ist eine Adelheid von Fuchtwank Äbtissin des Klosters Gnadenthal bei Schw. Hall. (Wibel, Hohenlohische Reformationshistorie).

In der Matr. nob. 11, welche alle in den Oettinger Landen begüterte Herren und Lehensvasallen aufführt, begegnen wir mehrfach auch Feuchtwangern: 1225 Marquart von Fuchtwank, 1235 Gerbold v. F., Ministeriale (Oetting Regest v. Grup.)

1235 ist ein Philipp von Feuchtw. auf dem 14. Turnier zu Würzburg.

1258 wird genannt frater Conradus de Viuchtban, 1264 Vuchtwang. Er war Konnenthur des Deutschen Ordens zu Cyllen, jetzt Wechselburg bei Rochlitz in Sachsen, dann Landmeister in Preußen, 1267 praeceptor domus Theutonicorum per Alemanniam,12 erhielt 1279 die Landkommenthurei in Livland, wurde 1287 Kommenthur zu Mergentheim, war in Würzburg gegenwärtig als Hochmeister Burkhart von Schwenden und Graf Ludwig von Oettingen eine Ordensangelegenheit schlichteten. Im Kreuzzug Ludwig IV. von Frankreich nahm er 1289 an der Belagerung von Ptolemais teil und wurde 1290 Hochmeister des Deutschen Ordens. Er starb 1296 zu Dobrowitz in Böhmen und daselbst begraben. Im Jahre 1291 hatte er nach dem Verlust von Akko den Hauptsitz des Ordens nach Venedig verlegt.

Von nicht geringerer Bedeutung war Sigfrid von Feuchtwangen, von dem man vermutet, er sei ein Bruder Konrats gewesen. Er kämpfte wie jener, gegen die Lithauer. 1303 wurde er zum Hochmeister gewählt. 1309 verlegte er den Ordenssitz nach Marienburg in Ostpreußen. Er erwarb das Land der Pommerellen und gab dem Ordensland Preußen ein Gesetz in 40 Artikeln, dazu ordnete er die Einteilung und Verwaltung des Landes. 1311 hielt er noch Generalkapitel zu Marienburg und zu Christburg. Er starb 1312 zu Marienburg an der roten Ruhr und liegt im Dom zu Kulmsee begraben. In der durch Kaiser Wilhelm II. geschaffenen Siegesallee zu Berlin steht auch sein Brustbild, an dessen Fuß sein Wappen angebracht ist, ein längs geteilter Schild, der rechts einen halben schwarzen Adler im weißen Feld und links zwei mit Zacken nach unten besetzte schmale Straßen im gelben Felde zeigt. Die Bedeutung Sigfrids liegt vor allem darin, daß er das Land der Preußen durch seine Vewaltungsmaßregeln mit deutschem Wesen durchsetzte und so den engeren Anschluß an Deutschland vorbereitete.

1299 bekleidet Gottfried von Feuchtwang das Amt eines Konthurs in Mergentheim. 1305 ist Adelheid von Feuchtwang Konventualin des Klosters Gnadenthal. 1310 eignet Ludwig, Graf zu Oettingen, die Güter zu Larrieden, die sein Dienstmann Kunrad de Fuhtwang zu Lehen besaß, dem Spital zu Dinkelsbühl (Hospital-Urkunden zu Dinkelsbühl).

Ein Ritter Hermann Lupolt von Feuchtwang wird am 25. Januar 1325 erstmalig genannt. Er verkauft mit seiner ehelichen Wirtin Adelheid am 5. November 1330 Güter zu Tribur, Hohenlohische Lehen, an das Spital Dinkelsbühl 13 nachdem er schon am 1. Oktober 1330 an Kraft von Hohenlohe, der diese Güter dem Spital eignete, dafür Güter zu Mackenhof und Diemenhof als Lehen unterstellt hatte. Als Bürge für Lupolt wird dabei auch Friedrich von Wildenholz genannt. (Urkk. in Dinkelsb.). Am 10. November 1330 nennt eine Urkunde Lupolts Kinder, seinen Sohn Hermann und seine Töchter Agnes und Margarete. Unter den Sieglern jenes Verkaufs ist Friedrich von Schaffhausen zu Eßbach. - Möglicherweise gehört jener Hans von Feuchtwangen, der mit anderen Bürgern Schloß und Dorf Wilburgstetten an die Stadt Dinkelsbühl am 22. Mai 1431 verkauft, diesem Geschlecht an.

1344 bürgt bei einem Güterkauf an das Spital Dinkelsbühl auch Ulrich von Mittelburg, Herr zu Mackenhofen, genannt zu Feuchtwangen. 1344 Adelheid die Kemmaterin, genannt von Mackenhofen, und Ulrich ihr Sohn geben Kraften von Hohenlohe ihre Güter zu Satteldorf als freies Eigen am 16. März 1344 und setzen zu Währbürgen u. a. Ulrich von Mittelburg, Vogt zu Fuchtwank, und Hermann von Fuchtwank, genannt von Mackenhofen (Arch. zu Oehringen). Hermann empfängt von Hohenlohe zu Lehen den Mackenhof, den Schleifhof und das Holz Lindenberg.

1345 - 50 empfängt Adelheid die Kemmaterin den Mackenhof und den Schleifhof. Die unter 1344 u.s.w. genannten Herren von Feuchtwangen gehören dem alten Geschlechte sicher nicht an, trotzdem sie den Namen führen.

1362 Wilhelm Heer von Feuchtwangen ist auf dem 19. Bamberger Turnier.

1497 ist Hans von Feuchtwangen Kaplan am Johannisaltar zu Dinkelsbühl.

1501 wird Jörg von Feuchtwang, Sohn des Hans von Feuchtwang, Bürger zu Dinkelsbühl genannt. Dieser Jörg stiftet den Kirchensatz zu Schopflohe a. Ries an das Spital zu Dinkelsbühl.
Es ist nicht unmöglich, daß dieser Jörg, wie der 1431 genannte Hans, dem alten Geschlecht derer von Feuchtwangen angehören, denn es war in jenen Tagen keine Seltenheit, daß ritterliche Familien, nachdem sie um ihren Besitz gekommen waren, in der Bürgerschaft benachbarter Städte sich verloren.


5) Die Orte, deren Namen mit "wang" zusammengesetzt sind, gelten als suevische, d. h. schwäbische Gründungen. Sollte freilich die neuerdings aufgestellte Behauptung zurecht bestehen, daß das Wort "wang" nicht nur "Aue", sondern auch einen "suevischen Götterhain" bedeute, dann müßte Feuchtwangens Ursprung um vieles früher als die Klostergründung angesetzt werden.
6) Adjutorium civicum.
7) Suevigenas.
8) Nach Dr. H. Stöckel, Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit
9) Sollte dieses Halsgericht nicht etwa in Verbindung stehen mit der ehemaligen Wasserburg Pfaffenangst in Krapfenau? 1433 verkaufte Elisabeth Zoller, Witwe zu Dinkelsbühl ihren Burgstall zu Krapfen, genannt Pfaffenangst, daraus ein Weiher gemacht ist, ferner ihr Hirtenhaus und ihre Hölzer in Sulzach um 350 Gulden (Kop. Dinkelsbühl). Die Pfaffenangst kamen nach Breitenau und sollen dort auf dem Merxenberg gesessen sein, während die andere Breitenauer Ritterfamilie, die Feldner, im Dorf selbst ihren Sitz hatten. Der letzte des Geschlechts Anshalm-Feldner zog nach Dinkelsbühl, wo er das Bürgerrecht nahm. Am 24. Februar 1343 verkauft Fritz von Pfaffenangst mit Willen seines Vaters Friedrich und seiner Mutter Guta einen Hof zu Zimmern ans dortige Kloster. Friedrich und Guta hatten außer Fritz noch sechs Kinder: Heinrich, Rudolf, Hans, Hartmann, Wilhelm und Anna. Ulrich von Pfaffenangst, der 1363 Kirchherr von Breitenau genannt wird, ist wahrscheinlich ihr Oheim. Hans von Pfaffenangst heiratet 1385 Anna von Schopfloch, Witwe Wernher Feldners. Friedrich von Pfaffenangst lebte noch 1390. Wilhelm von Pfaffenangst ist nach Feuchtwangen gezogen, wo er am 25. Oktober 1407 als seßhaft erscheint. Er ist der letzte, der genannt wird. (Stiftsurk. in Nürnberg.)
10) Hier besteht eine Unklarheit in der geschichtlichen Überlieferung. In der bisherigen Darstellung der Verpfändungen war stets davon die Rede, daß Kaiser Ludwig, vermutlich gegen Ende seines Lebens, die Stadt an die Grafen von Öttingen verpfändet habe. Nun aber enthält das Hohenlohische Urkundenbuch im Archiv zu Öhringen eine Urkunde vom 7. August 1324, wonach Kaiser Ludwig viris Cunrad et Gottfried de Hohenloh oppidum  suum in Fuchtwanch cum judicio et steuris et aliis pertinentiis quibuscunque für 300 Pfund Heller verpfändet. Ludwig muß die Stadt also zweimal verpfändet haben. Die Hohenlohe hatten nach derselben Quelle auch Lehen bei Feuchtwangen zu vergeben. Zwischen 1345 und 1350 besagt eine Schrift: Hermann von Feuchtwank hat von uns empfangen den Hof zu Mackenhofen und den Hof zu Sleiffenhof und den Hof genannt Liuckartshuser Hof, und das Holz zum Lyndenberg. Nämlich am 1. Oktober 1330 widerlegt der Ritter Hermann Lupolt von Feuchtwangen an Kraft von Hohenlohe mit Gütern zu Diemenhofen und Mackenhofen die Hohenlohischen Lehensgüter zu Tribur, die derselbe Ritter, Hermann Lupolt am 5. November 1330 an das Spital in Dinkelsbühl verkauft. Das heißt, Ritter Lupolt machte seine eigenen Güter Diemenhof und Mackenhof zu Hohenlohischen Lehen, damit die Güter zu Tribur sein Eigen würden und hat dann seine früheren Güter von Hohenlohe wieder zu Lehen empfangen. Späger aber muß der Diemenhof doch wieder Eigengut geworden sein, weil er für ein Luperzeller Gut dem Bistum Augsburg zu Lehen aufgegeben wird.
11) Verzeichnis der Adeligen
12) Vorstand des Hauses der Deutschherrn in Alemannien.
13) Siehe S. (24) Anmerkung

Erstellt am 27.3.1999 durch Hans Ebert
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