Band 5 |
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Bernhard Amenreich: Querela de Landtgravio item Marchione Brandenburgensi etc. Principus (1564).
Nationalbibliothek
Wien: Cod. I, 46 (alte Sign.), Bl. 16 - 19.
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B
iß in den Himmel clage
ich uber Tyrannei :**: die ich leid manche tage, ach Gott, nu steh mir bei. Ich weiß nit was doch wöllen die in der Statt Sanct Goer, am Rhein. (. Sind böse mehr.) |
E
ilen uff mich mit Gwalte,
lauffen vil auß und ein. :**: Das hauß ich innen halte, eh mirs bring nachteil, pein. In mein vier Posten bleibe. Ich sagt zu inen: gmach. Wer ist der mich draus treibe? ich gib mein Zins und wach. |
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R
echtlich ann mich thut suchen,
so ir anspruch zu mir, :**: schalt sie darumb on fluchen, was mangels habet ir? Ein hofdiener ich bleibe und dien doch euch zu gleich verfuhrt mir auch mein weibe, mein kind, die ich noch streich. |
N
un trolt euch heim zu hauß,
und schmirt eür leder recht :**: Ir richt mit mir nichts auß, bin wol nit euer knecht. Zu Hof mich an thut clagen, bei unserm Fursten gleich, So kan ich antwurt sagen, ich heiß der Amenreich. |
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Auf
solchs sie nichts nit gaben,
verschloß meins weibes hauß, :**: die mit den weingarts knaben, die mussten warten draus. Durch den Spital sie brachen, und machten einen gang, mit schweinspiessen sie stachen, allgmach das volck her trang. |
Rüeffen
ich thet besunnen,
Keyserlich Landfrid an. :**: Ist mir alda zerrunnen, und ward gefangen dran. Gar theuer clag ichs Gotte, solch ungestümmigkeit. All Recht was in ein spotte, ein ungerechtigkeit. |
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Das
soll Euch werden laide,
ich clag es uberlangst. :**: Was ist dann mein bschaide? bei Inen wurd mir Angst. In Ketten sie mich banden, uf das ichs eben wesst, allhie, an disen enden, das wer mir ietzt das besst. |
Verschlossen
saß ich lange,
und wart des Schlüssels wol. :**: weiß nit wie ichs anfange, des Unmuths bin ich vol. Keins schliessens man geencket, mein hauß wurd oed und lehr. Der Gwalt mich doch berencket, besan mich hin und her. |
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S
chlug endtlich uf die schlosse
an henden und am bein, :**: darob mir gschach verdrosse, lang Zeit saß ich allein. Villeicht die Burgerschaffte, ist hingefuhrt allsambt, oder, sonst in verhaffte, demnach mein Orgelampt. |
A
uch lehr, nit gelt gewünn, und
kein Haußgesind vermerckt. :**: Kein Fursten seh, uf stund, mein gwissen mich so sterckt. Und wolt aufspüren alles, Ob krieg und hader wer. In dem nach irs gefalles kamen die leut bald her. |
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Mich
fragten: was ich wolte?
Mir ward hitzig die stirn. :**: Darumb das ich solte in Ketten Speculiern? ICH wolts mein Herrn ansagen, und nichts verschweigen durchl[aucht], waß sie vergangen tagen, fur Gwalt an mich gebraucht. |
E
reilte mich ungstalte
dise aufrur, nachmals :**: Wolt auch thun ein gewalte, und schlug ein uf sein hals. Kein wehr ich kriegen mochte, kein hilff, kein auffenthalt, wider Ketten anflochte, der Hauff, bed Jung und alt. |
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N
un
schrib ich heim zu hauß,
ich leg gefangen da, :**: daß sie mich brechten auß, man wer mir schuldig nah Dreihundert gulden. Mehre. die soltens holen bald, Ich wüsst nit wie lang irret meins lebens aufenthalt. |
R
umb
führtens mich an orte,
gehn Grunau in Spital. :**: Ich dacht, ich würd ermordte, so gieng es überal. Das dritt ort, Hanaue, das hielt mich auch so lang. Weil mich mein aigen Fraue, nit sucht, ach Gott, wie bang? |
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E
in
Zeittlang saß gefangen,
und wol verwahret war. :**: Nach Gott ich hett verlangen, sein Sacrament so clar Man mir versagt durch liste offt ichs begeret gleich. Niemandts bekants auch wüsste im selben gantzen reich. |
I
st
das nit zu erbarmen,
so waislos machen gar. :**: Kein trost sprechen ein Armen, in seiner Seelen gfahr. Gehalten on Anklage, mein Leib, der war on Krafft. All Obrigkeit kein Frage noch auch kein Recht verschafft. |
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C
aiser,
Papst und mein Herre,
zu weidt mir alle warn. :**: Ich rueffet laut und ferre. Die theten mit mir fahrn, wie morder thu ich iehen, so gmant es mich gleichfals. Zwen feustling thet ich sehen, die nit abgiengen als. |
H
ab
Süpplein auch gegessen,
die Ich verdeuet nit. :**: Im bret ich bin gesessen, mein Arm all beid und glid ghalten, mir ein gegossen der rürisch hauff mit gwalt. Neuntzehen mal verschlossen, ich habs gar wol gezalt. |
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HELT
auch
noch in mein
Dienstlohn, Landtgraf Philips der Jung. :**: Die Schlos theten mir auffgehn. Ob ich dann thet ein Sprung: setzten sie mich ie herter, ertichtend neuer Schloß, brauchten vil falscher wörter, was mich nur sehr verdroß. |
PRUNNEN
hat
da mein Gfengnus
mich hans geheilet wol. :**: Von Gott war es verhengnus, das ich noch leben soll. Ich gieng in unter augen, und clagt in hertziglich. Mein Bsoldung sie mir leugnen, vil gelts, das schmertzet mich. |
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SI
Saßen
uff dem Zolle.
der Secretari, und :**: Sein Cantzler war so tolle, kein Recht do nit verstund. Ich solt mich mit irm Diebe vergleichen thun das Mahl. Wolt ich darvon mit liebe die sachen Gott bevahl. |
Lex
Imperatoris nunc
discernat Causam hanc. :**: Das Päbstlich recht in stunck. das Keysrisch war in kranck. (. Gott Lob.) ich kans antzeigen, wans nu von nöten thut. Dafur man mich wolt schwegen. Verachtung thut kein gut. |
Aller unthertenigste Clag, das Marggraf Georg Friderich zu Onspach etc. den Keyserlichen Stifft von Carolo Magno her, Anno etc. 1564 uns samptlichen ein Silentium aufferlegt nit Rath zu suchen. Dieweil ich nun in einer Reichsstatt daheim und d[er] Stifft Jerlichen bey 12000 fl [Gulden] ertragen, kan ichs bei diser Jetziger handlung mit Landtgraff Philipsen noch in altem uhrfeden zuverschweigen, nit unterlassen.
EUER
Keyserlicher M[ajestät] mich Jederzeit allerunterthenig bevelhend,
E. K. M.
allerunterthenigster
Bernhart Amenreich von
Heltpronn in eil geschriben
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