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Tit.
II
Hospitalsuntertanen
§
14
Bieberbach
(Stadtbuch pag. 487).
Michel
Hübschen Gütlein, welches dem hiesigen Kastenamt vogtbar und
ein Dillinger Lehen ist, hat Hannß Kleinhaar an Erhard Stadelmann
verkauft für 80 Gulden anno 1433. Anno 1469 hat Junker Adam von
Kirchberg
und Petronella Zoblin als die ersten Stifter des Spitals, gemelten
Hospital
600 Gulden auf solche Weise verschafft, dass 200 Gulden im Hospital
verbaut,
die übrigen 400 Gulden aber zu ERkaufung eigentümlicher
Untertanen
haben angewendet werden müssen. Unter solchen Gütern ist
dieses
Gütlein mit erkauft worden,
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Sc459
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denn
der Stiftungsbrief meldet von einem Gut zu Bieberbach.
§
15
Breitenthann
das Vordere (St.-B. p. 491),
daselbst
hat der Rat einen Hof, welchen jetzt Stephan und Veit Weyhermann
besitzen.
Diesen Hof hat der Rat gleichfalls durch die Spitalsvermächtnis
1469
bekommen, vid Stiftungsbrief.
Das
Gut (Stb p. 493), so Leonhard Schmizer zu Vorderbreitenthann besitzt,
hat
der Rat von Elsa Hirschen zu gedachten Vorderbreitenthann erkauft
für
600 Gulden anno 1560.
§
16
Breitenthann,
das Hintere (pag 500).
Daselbst
hat der Rat einen Hof, welchen er von Martin Schmid daselbst für
790
Gulden anno 1548 erkauft. Das Gütlein (p. 500), so Lorenz Dietrich
besitzt,
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903 |
ist
aus erstgemelten Hof mit Genehmhaltung Bürgermeistern und Rat
ausweis
eines Reversbriefes anno 1558 gezogen worden.
§
17
Dorfgütingen
(p. 514).
Das
Gut, so Hannß Jörg Strauß besitzt, hat Hannß
Wolf
von Schrozberg Wilhelm Freyhart erbrechtsweise anno 1561 verkauft und
anno
1563 erkauften Bürgermeister und Rat das Eigentum dieses Gutes von
gedachten Schrozberg, Amtmann zu Uffenheim und Hausvogt zu Onolzbach
für
230 Gulden.
§
18
Heilbronn
(Stb p. 520).
Das
Gütlein allda, so Hannß Kalb possidiert, hat der Rat von
Hannß
Herbstern erkauft für 360 Gulden anno 1551.
§
19
Larrieden
(pag. 528),
daselbst
hat das Spital eine Mühle, welche Jacob Carl besitzt und mangelt
darüber
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Sc460
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der
Kaufbrief, welcher in der schon zum öfteren angeführten
Plünderung
verloren gegangen.
Das
Gut, so Jacob Hofbauer besitzt, ist nicht bewusst, von wem es erkauft
worden,
wohl aber dieses, dass nach Ausweis des Lehenbuchs der Kaufbrief in der
angezogenen spanischen Plünderung verloren gegangen.
Zu
einem Beweis, dass dieses Gut dem Rat etliche 100 Jahre zuständig,
sind die Possessores im Stadtbuch von anno 1545 bis zu
gegenwärtiger
Zeit angeführt, vide Lehenbuch de anno 1535.
§
20
Leiperzell
(Stbuch p. 532).
Ein
Weiler, dem Rat allein gehörig. Der Hof, so Hannß Martin
Hornberger
besitzt, war weiland ein adeliger Sitz mit Burgstall und gehörte
Lupold
von Wollmershausen, von diesem kam dieser Hof, neben des Jacob Bauers
Hof
und der Mühle an seine
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Erben
Reitgard von Rieden, des gemelten Lüpolds Witwe und Burckard von
Wollmershausen
zu Rechenberg, Vogt zu Ellwangen und Ulrich von Rieden. Dieser Hof, wie
auch des Jacob Bauers Hof und die Mühle sind dem Bischof zu
Augsburg
lehenbar gewesen, nachdem aber ersagte Wollmershäuser Erben oder
deren
Curatores dem Bischof Johann daselbst andere Güter bei Weiltingen
zu verschaffen, die pur eigen gewesen, übergeben und lehenbar
machen
lassen, so hat gemelter Bischof Johann sothane Lehenschaft aufgehoben
und
darauf renuncyrt, auch darüber dieses Tausches halben gedachten
Wollmershausen'schen
Erben einen Brief de anno 1477 erteilt, wovon man noch eine vidimierte
Kopie, so auf Pergament geschrieben, in Händen hat.
Der
Originalkaufbrief über gedachten
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Sc461
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Hornbergerischen
Hof ist nicht vorhanden, obwohl allerdings zu schließen, dass der
Rat diesen Hof von den Wollmershausischen Erben muss erkauft haben, in
dessen zeigt Martin Kropfshäußers Rezessbrief de anno 1532,
was der Hof vor ad pertinentien hat und was jeder Lehenmann dem Spital
für Gült, an Geld und Getreide zu reichen, schuldig ist. Den
Hof, so Andreas Ebert besitzt und ehedem der Schlegelshof genannt
worden,
hat Ulrich zu Mackenhofen an Ulrich Eben und Cunrad Dinmar, beide
Bürger
hier, anno 1370 verkauft und Catharey Finsterlochin verkaufte selbigen
an Frizen Tennern, Schlegel genannt anno 1466.
Friedrich
Erb, Chorherr zu Herrieden und Anna, seine Schwester, verkauften diesen
Hof an Jörgen Finsterloch anno 1408 und Hannß Schlegel gibt
seinen Hof und alle seine Güter zu Leiperzell gemeiner Stadt anno
1445. Nachgehends kam
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dieser
Hof an die Wollmershausen, von selbigen aber an Jacob von Landa, Ritter
und dieser verkaufte den Hof an Hannß Schlegel zu Leiperzell und
Stephan Rauer zu Krobshausen, dann ein Drittel Holz und das Bannwasser
allda anno 1478 und gemelter Hannß Schlegel verkaufte diesen Hof
und dessen Zugehörung wieder an den Rat hier für 420 Gulden
anno
1503.
Der
Hof, so Hannß Jacob Bauer besitzt (Stbuch p. 553), gehörte
Lipold
von Wollmershausen, von diesem kam er an Reitgard von Hausen, nach
diesen
an die von Ellrichshausen und einer von diesen, nämlich David von
Ellrichshausen vertauschte diesen Hof anno 1554 gegen
Bürgermeister
und Rat hier, nebst zwei Güter
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Sc462
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zum
Berg und ein dem Kastenamt hier vogtbares Gütlein zu Oberahorn
gegen
Aufgabe der Buchmühle und vier Güter zu Schopfloch und 230
Gulden
an Geld.
Des
Hannß Michel Hürners Halbhof (Stb.p.558) hat Cunrad von
Weinberger
seiner Frauen Agnes anno 1371 darum überlassen, weil sie ihm
erlaubt,
den Zehnten zu Waldhausen zu versetzen. Nachher kauft dieses
Gütlein
Hannß Schlegel, wie die Zinsbriefe ausweisen. Von diesem Schlegel
aber kaufte der Rat diesen Halbhof oder Gütlein, davon der
Kaufbrief
in der schon oft angeführten Plünderung vermutlich verloren
gegangen.
Anno 1497 erkaufte der Rat vier Gulden Zins, ferner ein Gulden Zins in
eben dem Jahr und anno 1498 weiter ein Gulden Zins, so auf diesem
Halbhof
gehaftet, von gedachten Hannß Schlegel.
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Was
inzwischen dieser Halbhof für Eingehörung und der Rat
für
Gefälle davon einzubringen hat, solches weist der mit Melchior
Müller
aufgerichtete Reversbrief de anno 1532 zur Genüge.
Die
Mühle zu Leiperzell, welche jetzt Georg Peter Stark besitzt,
gehörte
vorgemelten Lipold von Wollmershausen und von diesem bekam es Jacob von
Landa, Ritter und dieser verkaufte sie an Michel Müller. Von
diesem
Müller muss der Rat die Mühle erkauft haben und mangelt der
Kaufbrief,
welcher vermutlich auch in angezogener Plünderung anno 1546
verloren
gegangen.
Anno
1535 hat der Rat das Erbrecht auf dieser Mühle an Laurenz
Weißkopf
für 440 Gulden verkauft.
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Sc463
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§
21
Oberahorn
(Stb p. 571).
Das
Gut, so Thomas Schmizer und Hannß Michel Horn besitzen, bekam der
Rat von Anna Hoffcunzin, Wittwe und deren Tochter Catharina samt den
Freumatsberg
und anders für zwei Pfründe und Leibesnahrung anno 1464.
Das
Gut, so Marx Märklein (Stb p. 573) besitzt und dem Kastenamt
Feuchtwang
vogtbar, hat der Rat von David von Ellrichshausen tauschweise anno 1554
bekommen.
Das
Gut, so Hannß Leonhard Müller (574) inne hat, erkaufte der
Rat
von einer Gemeinde zu Oberahorn für 248 Gulden anno 1557.
Das
Gut, so die Straußischen Kinder besitzen, bestand weiland nur in
einer Hofreit und sechs Morgen Acker. Anno 1560 erkaufte Leonhard Meckel
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von
der Gemeinde allda solches Gütlein für 100 Gulden und in eben
solchem Jahr erkaufte es der Rat von gemelten Mekel, wie die
Überschrift
in einem Kaufbrief de anno 1559 eine Wiese und Holz im Löschenbach
betrefflich besagt. Anno 1560 haben Bürgermeister und Rat obige
Wiesen,
so ein Tagwerk hält, sonsten die Häfnerin genannt, samt ein
Morgen
Eichholz nächst dabei gelegen, in dieses Gut vererbt.
Anno
1560 hat der Mekel laut des Lehenbuchs de anno 1535 fol. 26 Haus und
Scheune
neu auferbaut und gehörte also von selbiger Zeit an in das
Gütlein
1 Tagwerk Peunt, 6 Morgen Acker, 1 Tagwerk Wiesen und 1 Morgen Holz.
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Sc464
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§
22
Steinbach.
Das
Gut, so Adam Reuther besitzt, hat der Rat anno 1535 von Hannß
Erlabach
für 37 Gulden erkauft.
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