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Kapitel XXXVIII
Von dem glorwürdigen
Kur-
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fürsten
Herrn Wilhelm Friederich des Großen Durchzug
§
1
Was
ging hier Merkwürdiges vor, als die Krone Frankreich dem Kaiser Leopold
am Rhein anno 1675 mit Krieg überzogen, dem der große Wilhelmus
Fridericus, Kurfürst zu Brandenburg Beistand geleistet?
Nachdem
der Kurfürst zu Brandenburg Wilhelm der große im Elsaß
wider Frankreich gefochten und den Krieg durch die Waffen begunnte immer
ernsthafter geführt zu we5rden, machte der schwedische König
Carl XI. durch eine feindliche Invasion in das Brandenburgische Pommern
seinem Blutsverwandten, dem König in Frankreich Luft, also dass |
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Wilhelm
der Große mit seiner Armee aufbrechen und seinen notleitenden Pommern
zu Hilfe kommen, sonach den Schweden der Weg wieder zu Hause zu nehmen
weisen musste. Bei diesem Rückmarsch der Brandenburgischen Völker
in das brandenburgische Pommern kam der große und tapfere Wilhelm,
Kurfürst mit vielen hohen Generalen und Offizieren umgeben hierher
speisten im neuen Bau mit Herrn Markgraf Johann Friedrich, hochfürstl.
Durchl. Es wimmelte von Offizieren und Kriegsleuten, die Stadt also, dass
man sich davor nicht wohl recht umsehen und nach Genüge bedienen können,
die Artillerie führten die Brandenburger über Rothenburg an der
Tauber, vorher aber ehe sie den Sulzach- |
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fluss
passierten, wurde die Kernbrücke mit starken Hölzern unterstützt,
damit sie nichts Schaden genommen, welches glücklich vonstatten gegangen. |
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Kapitel
XXXXI
Von der Ruptur
des Maxi-
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miliani,
Kurfürsten in Bayern
Nachdem
der Kurfürst Maximilian in Bayern durch List sich der Reichsstadt
Ulm bemächtigte und dadurch einen blutigen Krieg auf Frankreichs Anstiften
verursachte, in welchem Ludwig XIV. samt Maximilian in zwei Treffen am
Schellenberg und zu Höchstädt von dem Kaiser und seinen Aliierten
unterlagen. So war der anscheinenden Kriegsgefahr halben laut eines Protokolls
unterm 13. Jan. 1703 von Verwalter Tastenov, Vogt Franken und des inneren
und äußeren Rat beschlossen, 1. dass die Bürgerschaft in
gewissen Korporalschaften eingeteilt, jedem Unteroffizier seine Kommandieliste |
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behändigt
und der Unteroffizier Order einzuholen an die Herren Beamte gewiesen, di
eBürgerschaft war zu dem Ende auf das Rathaus beschieden und nachdem
man ihnen die Gefahr vorgestellt, hat sie versprochen, dass sie bei allen
Ereignissen ihrer untertänigste Treue bezeigen und an pflichtschuldiger
Parition nichts erwidern, sondern Leib und Leben zuzusetzen und bei anscheinender
Not sich keiner Gefahr entziehen wollen, das Kommando von drei Bürgervierteln
übernahm Herr Verwalter eines, Herr Vogt Frank eines, und Herr Bürgermeister
Horn eines, das vierte Bürgerviertel war zur Reserve auf den Marktplatz
zu gebrauchen für gut angesehen. Darauf war den Bürgern |
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intimiert,
ihr Gewehr in guten Stand zu setzen, anderen Tags darauf die Musterung
vorgenommen und denen so Mangel an Munition gehabt, jeden zur Versorgung
6 Schuss verschafft, wenn Lärmen entstehen sollte, war das Zeichen
mit der Trommel zu geben befohlen, bei dessen Vernehmung alle und jede
zu laufen und jedes Viertel vor desjenigen Beamten, an den er gewiesen,
Behausung als den erwählten Lärmenplatz ohne Zeitverlust erscheinen
solle. |