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(Chronik der Stadt Feuchtwangen) |
Stadtarchiv
Feuchtwangen - Archivbücherei I, 6
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Handschrift von 1736 (Abschrift) |
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Kapitel XVII Von dem Zustand der Zeit und Begebenheit unseres Feuchtwanger Klosters und derselben Äbte im 11. Jahrhundert § 1 Was ging in diesem Jahrhundert Veränderliches und Merkwürdiges hier vor? Nichts anderes, als dass Abbas Fluvanensis Heinrici des II. Constitution anno 1014 mit unterschrieben. § 2 Wie war dermalen der Zustand des Benediktinerordens oder Pfaffheit überhaupt beschaffen? In einem so schlechten Zustand, als er weder zuvor oder hernach gewesen, denn |
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Sc159 |
die Pfaffheit war so unverschämt, hielten öffentliche Huren und ließen ihre Kinder zur Schande in den Klöstern. Die Praelaturen waren feil, die Pfrüden wurden durch die Praelaten verkauft, darob großer Widerwille im gemeinen Volk entstanden, darauf der Papst Gregorius fast alle Geistlichen in Deutschland in Bann tat und hat die Hurerei und Simonei so überhand genommen, dass ihm fast nicht mehr zu wehren gewesen, die Gemeine fuhren zu, verbrannten den Zehnten auf dem Feld, predigten und disputierten, es war anno 1074 im ganzen Reich im geistlichen Stande große Veränderungen wegen entstandener Aufruhr und Zwietracht zwischen dem Papst Gregorio und Kaiser Heinrich IV. vorgangen, die Gemeinen tauften ihre Kinder und verwahrten sich selbst mit dem Sakrament, es war damals ein Schisma, so 20 Jahre gedauert, darinnen alle Bischöfe und Herren |
291 | verwickelt wurden, einige hieltens mit dem Papst, andere mit dem Kaiser. Frankens Chronica fol. 132 b ad Sec. XII |
Erstellt: 22.10.2005 durch Hans Ebert