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Von den vielen rings um Feuchtwangen
her in alter Zeit entstandenen und zu dem weit ausgedehnten Sprengel der
Urpfarrei daselbst gehörigen Siedlungen sind manche im Lauf der Zeit
wieder eingegangen oder haben ihren Namen gewechselt. Letzteres war der
Fall beim Diemenhof, von dem unter dem Namen Ameisenbrücke oben näheres
berichtet ist, bei der ebenfalls oben aufgeführten Rüdigersmühle,
jetzt Walkmühle genannt, und bei dem einst ebenso wie Argshofen zur
Pfarrei Feuchtwangen gehörigen Finsterlochhof, jetzt Lochhof geheißen
(von Loch, Lohe-Wald, also Finsterwaldhof). Auf diesem saß gegen
Ende des 14. Jahrhunderts Hans Finsterloch, dessen Witwe Kathrei Bürgerin
zu Feuchtwang wurde und 1406 am Sonntag vor Johannis Sunnwenden, 20 Juni,
ihren Teil zu Leuperzell mit aller Zubehörung um 200 gut recht gewogen
rhein. Gulden an Fritz Tenner, genannt Slegel, verkauft. Als am Montag
vor Kathedra Petri, 1445 dem Sohn des Fritz Schlegel, Hans Schlegel von
Bürgermeister und Rat bestätigt wird, daß er "unser Mitbürger
geworden ist" seines Hofes zu Lewprechtzell wegen, wird ausdrücklcih
erwähnt, daß sein Vater diesen Hof von der Vinsterlochin gekauft
habe. - Die Vinsterloch gehörten dem Ritterstande an. Beweis dafür
ist, daß eine Margarete von Vinsterloch (Vinsterloe) von 1413
bis 1424 Meisterin des adeligen Frauenklosters zu Sulz gewesen ist. Diese
Margarete von Vinsterloch ist, wie in einem späteren an den Markgrafen
gerichteten Schreiben erzählt ist, in Nürnberg verunglückt.
"Nachdem vor alter E. fürstl. Gnad vorellternn hochlobiger gedechtnuß
als Burggrauen zu Nürnberg gewohnt ist die priorin aine von Vinsternloe
selbiger Zeit mit solichen priuilegirn gen Nürnberg kumen, aldo in
nechtlicher weyl in irer herberg feur auskumen vnnd sie samt des closters
schrifftlichen fundationen verprunnen." Im Jahre 1454 wird wieder eine
Margarete von Vinsterloch als Nonne zu Kloster Sulz genannt. (Dr. Paul
Schaudig, Beiträge zur Geschichte des Klosters Sulz, Seite 23 f. und
31.) - Anders verhält sichs mit dem "bescheiden Mann" Jörg von
Finsterlochshof, der am Freitag nach unser lieben Frauen Tag Würzweihe,
17. August, 1408 vom Chorherrn Friedrich Eb zu Herrieden und seiner Schwester
deren Teil zu Lewprechtzell um 100 Gulden rhein. Kauft. Aus der Bezeichnung
"der bescheiden Mann" ist zu ersehen, das Jörg nicht ritterlichen
Standes war, sei es, daß er den Adelsstand aufgegeben hatte, sei
es, daß die Finsterloch damals schon um ihren Besitz gekommen waren
und dieser Jörg an sich gebracht hatte.
Freimannsberg.
Gefälle
von zwei Gütern in Frimansberg gibt am 26. November Rabeno, Truchseß
von Wilburgstetten, Justos zu Feuchtwangen, an die dortige Vikarie des
Kaisers Karl.
Heimlich.
Am
18. Juni 1409 gibt eine Frau von Oberahorn, genannt Hübel an das Stift
Feuchtwangen als Selgeräte "ir zehenden groß und klein uf iren
guten, genannt zu der Heimlich zwischen Oberahorn und Espech gelegen."
Am 8. Juli 1410 wechselt das Stift sein "eigen gut genannt die Heimlich
gelegen zwischen Obern Ahorn und Espech an Peter Cuntz zu Oberahorn (Steichele).
Von Mackenhofen,
auf dem Berg am Fußweg nach Heilbronn gelegen, ist schon oben Seite
55, 56 und 58 die Rede gewesen, sowie im Anhang bei den Nachrichten über
Leuperzell. Hier, sowie Seite 55, ist auch der Schleifhof erwähnt,
der an der Straße nach Heilbronn lang.
Rammerzell
gegen
Winterhalten beim Lohweiher gelegen. 1416 am Sonntag nach St. Ulrich, 5.
Juli, besteht Hans Kotterhan, Bürger zu Feuchtwangen, von Hans Spengler,
pellifex genannt, den Hof Rammerzell, ausgenommen den Weiher, den Spengler
für sich behält. Der Hof giltet zum Stift 4 Pfund. Dem Spengler
stehen 5 Gulden rhein., 4 Herbst- 2 Fastnachtshüner zu. Siegler Seitz
von Westhausen, Untervogt zu Feuchtwangen. An Barthelmäi 1423 verkauft
Kotterhan den Hof an Hans Hofmann um 100 Gulden und übergibt diesen
den Lehenbrief Spenglers. Siegler Arnold von Erenberg und Weybrecht von
Wolmershausen. 1421 an St. Matthei verkaufen Wernkunz von Ober Muesbach,
Markhard von Ohorn, Eisen Vlein von Glashofen an Joh. Pellifex, Bürger
zu Feuchtwangen, ihre Eigenwiese zu Raimerzell. "1/2 lait Heu geht für
Zehnten an die Technei gen Feuchtwang." 1487 Donnerstag nach St. Gall,
18. Oktober, verkaufen Karl und Elisabeth Rühler, Hans und Katherina
Kelhamer, Adam und Anna von Bopfing, Bürger und Bürgerin zu Feuchtwangen,
da Eigentum und alle Gerechtigkeit am Hof zu Ramerzell, der dem Markgrafen
vogtbareigen ist, wie ihn ihre Mutter Kathrine Rühlerin gemäß
eines Briefs Kotterhans vom Tag nach St. Ulrich 1416 gehabt hat an Bürgermeister
und Rat zu Feuchtwang. Siegler Jörg von Ehenheim Amtmann zu Feuchtwangen.
Das Weitere von diesem Hof siehe Seite 59.
Der Röschenhof
lag
oberhalb der Walkmühle. Er war zuletzt im Besitz der Generalin von
Hirschligau, Oberamtmannswitwe zu Feuchtwangen 1723. Der Name der "Röschenhofwiese"
erinnert noch an ihn.
Uzenweiler
(Wohnhort
des Uzo, Zu = Ulrich), oberhalb des Schleifweihers gelegen, war ein gräflich
Oettingsches Lehen. Im Jahre 1257 saß
auf ihm als Lehensmann der
miles, Ritter Hermann von Uzenwilere, der in jener Seite 16 erwähnten
Urkunde über die Pfarrei Fürnheim als Zeuge genannt ist. Zwei
Grafen Ludwign von Oettingen verkaufen um die Mitte des 14. Jahrhunderts
Uzenweiler "Burgstall, ecker, wissen, holtz" an Heinrich, genannt der Stumpf,
Bürger zu Feuchtwangen, für frei ledigs Eigenum 200 Pfund Heller.
Den Chorherrn sind jährlich 12 Schilling "Haller" zu geben. Montag
nach Walpurg, 6. Mai, 1387 verkaufen Heinrich und Anna Stumpf, Bürger
zu Dinkelsbühl, den kleinen Weiher zu Uzenweiler und dazu die Aecker,
die gen Feuchtwang gelegen sind. "Das war das Drittel, das er hatte von
seinem Vater Stumpfheinzen und seiner Mutter Mechtilden sel." Er hat geteilt
mit Marquart von Lerpaur, seinem Stiefvater, und gibt diese Güter
zu kaufen Herrn Kunrat Kneusinger, Priester und Mitherrn der Pfarr zu Feuchtwangen
und Seitz Gartensmid, seinem Schwager, (war damals Bürgermeister zu
Feuchtwang) um 420 Pfund Heller. Donnerstag vor St. Oswald, 4. August,
1390 verkauft Marquart Stumpf, weiland gesessen zu Feuchtwang, alle Nutz
und Recht, die er zu Uzenweiler hat, an Herrn Kunrat Kneuzinger zu Feuchtwang
um fünfthalbhundert Pfund minner 15 Pfund Heller. Siegler Marquart
von Dürrenbuch, genannt von Seggendorf. 1396 Dienstag nach St. Ambrosius,
11. April, verkaufen Clas und Elsa Eb zu Dinkelsbühl ihr Teil Holz
zu Uzenweiler, genannt die Stock, an Bürgermeister und Rat zu Feuchtwang
um fünfthalb Gulden. Ulrich Hofmann, Bürger zu Dinkelsbühl
veräußert am Mittwoch vor Simonis und Judä, 23. Oktober,
1415 den von Herrn Kunrat Kneußnig (so!) sel. Geerbten Halbteil der
Oedung zu Uzenweiler an Wipprecht von Wolmershausen um 140 Gulden rheinisch.
Die andere Hälfte gehört der Gemein zu Feuchtwang. - Es war also
damals der Burgstall Uzenweiler bereits öd gelegen. Die Stadt muß
aber bald darnach das ganze Gut an sich gebracht haben. Denn Montag vor
Margret, 10. Juli, 1447 vergigbt sie zu Lehen an Hans Spengler, "unsern
Ratsgesellen" die zwei Erbe zu Uzenweiler. Das eine gibt jährlich
zur Gild 3 1/2 Pfd., das andere 6 Pfd. Am Dienstag vor Jakobi, 19. Juli,
1457 geben Johann Spengler, Bürger zu Feuchtwang, Hans Rühler,
sein Tochtermann und Kathrin Rühlerin, seine Tochter, mit Erlaubnis
der Stadt für 2 Jahrtag dem Stift einen jährlichen Gulden auf
die Werwiesen und einen Gulden auf die zwei Erbgüter zu Uzenweiler,
"die wir vormals um sie gekauft." Siegler Michel von Tann. 1460 erhält
dies Lehen Hilprant Müller. Siehe Seite 67.
Wo die Vogelweid,
von der Seite 50, Anmerk. 2, die Rede ist, gelegen war, ist unbekannt.
Erstellt
am 27.3.1999 durch Hans Ebert