Wilh. Schaudig - Geschicht der Stadt ...
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Thürnhofen,

früher "zum dürren Hof" genannt, war ein freiadeliges Gut, zu dem auch Kaierberg (die Berge, d. h. das Haus bei dem Gehäu) gehörte. Von den mancherlei Besitzern sei besonders genannt der edle und fromme Hans Adam von Völderndorff und Waradein, der bei der fluchwürdigen Verfolgung der Evangelischen in Oesterreich durch den Kaiser Ferdinand mit seinem Vater mehrere Rittergüter im Stich ließ und nach Stuttgart zog. Später ließ er sich mit seiner Gattin, einer Gräfin von Rottal, in Thürnhofen nieder. Er starb 1699 und ist in der Dentleiner Kirche begraben. - Im Jahre 1656 zog ein Bauer Christoph Schatz von Heilbronn nach Thürnhofen, wo ihm am 18. Dezember 1659 ein Sohn Hans Heinrich geboren wurde, der sich am 5. Februar 1689 zu Alfdorf bei Welzheim in Württemberg mit Afra, Tochter des Matthäus Krückel verehelichte. Seine Tochter Margarete Eva Schatzin (1690 - 1788) heiratete 1718 den Schultheiß und Bäcker Johannes Schiller (1682 - 1733) zu Bittenfeld bei Waiblingen. Sie hinterließ 8 Kinder, 78 Enkel und 63 Urenkel. Einer ihrer Söhne war der Major Johann Kaspar Schiller (1723 - 1776), der Vater unseres großen Dichters Friedrich von Schiller, geboren 1749. So ist also die Großmutter des Dichters die Nachkommin eines Thürnhofener Bauern. (Mitteilung des Herrn Stadtpfarrers Dr. Maier in Pfullingen.) - Ein großes Unglück brachte der Winter 1817. Acht Kinder, die sich auf dem Eis des Hofweihers vergnügten, brachen ein und ertranken samt zwei Erwachsenen, die sie retten wollten. - Im Jahre 1879 ließ die Gräfin Stephanie Guinot du Ponteil, geb. von Frölich von Augsburg, auf ihrem Schloßhof eine Kirche bauen, die am 14. September 1879 eingeweiht wurde.


Erstellt am 27.3.1999 durch Hans Ebert
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