Wilh. Schaudig - Geschicht der Stadt ... |
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Aichenzell,
ein aus einer aus Kloster
Feuchtwangen angeschlossenen Einsiedelei (bei den Eichen) hervorgegangener
Ort. In einer Münchner Urkunde des 14. Jahrhunderts wird genannt der
"Oberhof ze Aychenzelle, der des Gotzhaus Fuchtwang aygen ist." Am Aftermontag
(Dienstag) in der Fasten 1368 wird derselbe Hof in einem Rechtsstreit dem
Konrad Scharruß, genannt Brachant, zugesprochen. Die Beisitzer des
in Stumpfheinzens Stube versammelten Gerichtes waren die Chorherrn Hans
Bruckberg, Heinrich Hürnwacher, Konrad Volkmair, dann die Vikarier
Konrad Maser und Heinrich Megensheimer, endlich Ritter Hermann von Mackenhofen.
Der Vorsitzende war der Dechant Rabeno von Willenholz. 1334 gibt Rabeno,
Truchseß von Wilburgstetten, Kustos zu Feuchtwangen, Gefälle
aus Gütern zu Eygenzelle zur neuen Vikarie des Kaisers Karl. 1461
werden Peter Reif von Geresbronn und seine Frau Margareth zu rechten Bürgern
in Feuchtwangen aufgenommen mit all ihrem Gut, nämlich 30 Tagwerk
Wald in der Mutschach, dann 2 1/2 Morgen Wismat und 2 Morgen Äcker.
Der Hof ist vom Spital in Dinkelsbühl lehenbar, soll aber in der Feuchtwanger
Stadtsteuer bleiben. 1465 kauft dieser Reif um 78 gute Gulden ein Gut in
Aichenzell, das er nach Verkauf der Mutschach in die Stadtsteuer gibt.
Siegler: Zobel der Ältere und Hans von Tann. 1471 starb Reif. Das
Gut wurde dem Matthes Rüdel verliehen. 1554 Lorenz Denderlein zu Aichenzell
kauft von der Stadt ein Erbrecht auf deren Gut in Heilbronn. 1560 brannte
Aichenzell ab, wobei sieben Kinder im Feuer umkamen. 1589 wird Georg Probst
zu Aichenzell als vorgtbarer Amtsbauer genannt.