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Schwierigkeiten bereiteten , ihm nach eigenem Bekunden allerdings die mangelhaft vorliegenden Geschichtsquellen. Unter Bezugnahme auf die Edition von Wilhelm Funk mit dem Titel "Feuchtwangen. Werden und Wachsen einer Stadt" gab er verbunden mit Lichtbildern einen Einblick in die Entwicklung des gedachten Kloster-, Stifts- und Stadtbezirkes Feuchtwangen, wobei jeweils das Oettinger Schlösschen in Südwest abgesondert war.
Vermutlich habe die Stadt im 13. Jahrhundert nur eine Umwallung mit einer geflochtenen Palisade und einem vorgefügten Gräben gehabt., Möglicherweise seien aber zumindest die Stadtzugänge bereits aus Stein gewesen, denn urkundlich werde im Jahre 1354 von einem Tor nach Norden berichtet.
Die Truppen des Schwäbischen Städtebundes hätten 1388 vermutlich keine größeren Schwierigkelten gehabt, die Befestigung zu überwinden, als sie Feuchtwangen überfielen und nahezu völlig zerstörten. Dem Schwäbischen Städtebund, dem Feuchtwangen 1307 sogar einmal angehört habe, sei es bei dieser Aktion wahrscheinlich darum gegangen, zu verhindern, dass der Burggraf Friedrich zu Nürnberg seinen Machtbereich weiter nach Westen ausdehnen konnte.
Dieser Burggraf habe 1391 der Stadt die Steuer von 500 Gulden erlassen und den Bau eines festen Mauerrings ermöglicht, der etwa 1424 abgeschlossen worden sein dürfte. Die Finanzierung der dabei errichteten elf vorragenden kleinen Türmchen mit Pfeilern übernahmen laut Deinhardt die Chorherren des Stiftes. Diese Türmchen hätten zum Schutz der seitlichen Mauerteile gedient.
Beim Areal des ehemaligen Oettinger Schlösschens habe man zwei große Rundtürme errichtet und das Schlösschen in den Bering mit eingefügt. Aus Ersparnisgründen seien die Rundbogen teils im unteren Bereich der Mauer oder unmittelbar unter dem Wehrgang eingebracht worden, die zum Teil später mit Steinen ausgefüllt worden seien.
Deinhardt wies auf einige Stellen in der Mauer hin, an denen sich Buckelquadersteine im Bereich des Erdbodens befanden, die bereit& im 12. und 13. Jahrhundert, der Zeit der Stauferkaiser, üblich waren. Möglicherweise habe man also schon vor 1388 mit dem Bau einer steinernen Mauer beginnen wollen oder die Steine seien von einem älteren Bau entnommen worden, so die Theorie des Referenten.
Alle Bürger eingeteilt
Die Verteidiger hätten lediglich Stoß-, Hieb- und Schlagwaffen oder Wurfspeere sowie Armbrüste für die Verteidigung zur Verfügung gehabt. Alle Bürger seien mit wenigen Ausnahmen zur Verteidigung verpflichtet gewesen und hätten ihren festen Standort zugewiesen gehabt. Der Stiftsbereich sei für seinen Schutz selbst verantwortlich gewesen, so Deinhardt. Außer dem Kriegsgeschehen 1388 sei nicht bekannt, dass schwere Kämpfe an der neuen Stadtmauer getobt hätten.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde laut Deinhardt Feuchtwangen wiederholt belagert. Die Übermacht des Gegners sei vermutlich die Ursache gewesen, dass die Stadt kampflos übergeben worden sei. Es sei aber auch zum Kampf um das Tor gekommen, das der Feind schließlich aufgebrochen habe. Laut Überlieferung sei es danach zu Mord, Vergewaltigungen und Kontribution gekommen.
30 Jahre lang habe die Stadt immer wieder fremde Truppen beherbergen müssen, die Häuser ausplünderten und mutwillig zerstörten. Angesichts dieser Angaben dränge sich der Eindruck auf, dass der Befestigungsring um Feuchtwangen von keiner entscheidenden Bedeutung gewesen sei. Hierüber fehlen aber die notwendigenQuellen.
Als
äußert
interessant erwiesen sich für die Anwesenden auch die
Detailinformationen,
die der Referent zu Wurfmaschinen und Steinbüchsen – den
Vorläufern
der späteren Artilleriegeschütze angreifender Feinde -
vermitteln
konnte. Deinhardt machte sich überdies die Mühe, allgemein
das
Verteidigungs- und Schutzwesen der Menschheit von den Jahrhunderten vor
Christi bis in die frühe Neuzeit zu skizzieren.