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Aichamühle
Stephan Gutöhrlein
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Er hat eine Mühle, so unvogtbar.

Dieselbe liegt unter dem Weiler Steinbach am Aichabach, eine Stunde von der Stadt Feuchtwangen entfernt.

Darauf steht ein Wohnhaus mit Ziegel gedeckt und zwei Stuben, darinnen ein Mahl- und ein Gerbgang mit einem angebautem Stall, dann einer Scheune, zwar beides neu, aber nicht völlig ausgebaut. Dabei zwei Peunten, eine vor und die andere hinter der Mühle, daneben, daran und darinnen auch eine über dem Altbach an Hannß Jacob Jozen, Rätisches von Zumberg Wiese liegenden drei Gärtlein, sämtlich außer dem Schutz bis 2 Tagwerk groß alles bei der Hofraith.

Er hat einen eigenen Trieb, welcher bisher folgendermaßen besteht, nämlich zu gesperrten Zeiten von der Mühle durch o.g. Hans Jakob Jozen Wiese auf die Ahorner und so fort, seine selbstigen 3 Morgen Hut. Zu offenen Zeiten aber von der in der circumferent auf dem Schuebeleins-Weiher auf Christian Beckhen Weiher hinter dem Creutzschlag herum auch der Herbstwiesen hinab bis an die Tränke und so fort.

Er muß jährlich 3 Kreuzer zu der Steinbacher nacher Herrieden schuldigen ein Gulden Weidgeld, wann selbiges zu bezahlen ist, reichen.


Es gehören folgende Stücke in dieses Gut: An Äckern:

3 Morgen (vid. Prot. fol. 45) bei seinem Schutz, mühlwärts gesagter Schutz, rechts Matthes Schellen Wittib Goldbachische Wiesen, links Christian Beckhen Eichstätt. beide zu Steinbach Wiesen und feldwärts obgesagter Wittib Holz, geht ein Weg hindurch und hat um den Acker einen Anwandflecken mit zwei Pferden ihn zu wenden.

3 Morgen auf dem Eichenberg, mühlwärts seine bei 3 Morgen dortherum liegende Hut und links der Oberahörner Hut, das Öspach, rechts seine Oberahorn Wiesen. Er muß von allen seinen Äckern ein Quart Korn und ein Quart Haber gen Herrieden, für allen Groß- und Kleinzehenten geben und hat damit seine Beschaffenheit, wie supra fol 895 bei Steinbach.

Summe an Äckern: 6 Morgen.

An Wiesen so zweimädig:

2 Tagwerk in der Aichenklingen, mühlwärts Hannß Martin Schachers zu Oberahorn Wiesen, rechts Geörg Emmert, Sulzischen zu Rißmannschallbach Wiesen, links seine selbstige Hut und Acker, feldwärts aber über seinen zur Hut gehörigen Tränkweiherlein und Hut, dann Seußen Wittib und Hanns Jacob Jozen in Zumberg Wiesen, auch Matthes Wagners zu Oberahorn.

1/2 Tagwerk das Weiherlein genannt, mühlwärts und links der Abfall und Mühlgraben, rechts Michel Kohnen, dinkelsbühl. und feldwärts Matthes Schellen Wittib zu Steinbach Wiesen.

An Herbstwiesen:

1/2 Tagwerk in der Jungfrauklingen, mühlwärts Christian Beckhen zu Steinbach und links Hannß Michel Praittingers zu Rißmannschallbach Wiesen, rechts und feldwärts aber Matthes Schellen Wittib zu Steinbach Holz und Wiesen, daran jetzt bei einem Viertel gegen dem Holz geackert.

Summe an Wiesen: 3 Tagwerk.

An Hölzern: nichts als was auf seinen 3 Morgen Hut aufgekommen und wachsen mag, hat er die Abrauming.

An Peunten und Gärten: nichts weiter als das, was hier vorne bei der Hofstelle angeführt ist, davon die hinter der Mühle, zwischen dem Mühlbach und Christian Becken Gromatwiesen 255 Ruthen haltend und ein Äckerlein darinnen und die vordere Peunt ohne dem Gärtlein über dem Altgraben an Jacob Jozen Wiesen, zwischen dem Schutz und Acker, dann Alt- und Mühlgraben, auch feldwärts, rechts überm Stickel und Steinen Christian Beckhen Eichstätt. Peunt ein Stück von 325 Ruthen groß in seinen Hof genossen, durch die den 23. September 1695 beschehene Feldmessung aber wiederum cedien und außer den Steinen verbleiben müssen; liegen alle aber samt der Hofraith 880 Ruthen begriffen.

An Krautgärten: keinen, sondern er baut sein Kraut in die obgemelten 3 Gärtlein.

An Weihern: nichts.

Summe der Mühle:


Diese unvogtbare Mühle ist gar stiftisch und demselben durchaus allein reiß-, steuer-, zins-, gült- und lehenbar, auch in Frevensachen mit der Niederbotenmäßigkeit zugetan, gibt auch Hauptrecht und in Veränderungsfällen den 15. Gulden Handlohn.

dann ist solcher vermög alten Salbuchs fol. 74 nach Aurach gepfarrt, allein er noch seine Antecessores seither haben in keine Kirchen Actum allda verrichtet, sondern zu Feuchtwang, weßwegen dann denen von daraus an seiten Eichstätt in keine Wiederrede auch beschehen.

Summe der beständigen Herrengült: Faßnachtshenne, Herbsthühner und Dienstgeld, so er hingeben zu Stiftsamt, davon jährlich trifft 2 Gulden, 20 3/4 Kreuzer als

28 7/8 Kreuzer Gült Walburgis

28 7/8 Kreuzer Gült Michaelis
1 Gulden Gült Martini oder den 28. November
10 Kreuzer für 1 Faßnachtshenne
10 Kreuzer für 2 Herbsthühner
3 Kreuzer für 1 Handdienst im Mähen nach dem Schafhof in Metzlesberg.

Erstellt: 19.3.1986 durch Hans Ebert